 Komödie
Kiss Me, Kate (2006) Shakespeare auf musikalisch Cole Porters Musical-Version von "Der Widerspenstigen Zähmung" - Irrungen und Wirrungen im Liebesleben eines Hollywood-Paars.
(Text: cl) Premiere: | | 17.12.2005 | Letzte bekannte Aufführung: | | 07.05.2006 |
„Küss mich, Kätchen!“ - diese Aufforderung ist der letzte Versuch von Petruchio, seine widerspenstige Katharina zu zähmen. Das kommt einem irgendwie bekannt vor. Richtig: „Schlag nach bei Shakespeare!“. Dort findet Mann auch die richtigen Tricks, um die Frauen „rumzukriegen“. Die spielen nämlich Theater, Shakespeares Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“. Hollywood-Star Lilli Vanessi ist das Kätchen und ihr geschiedener Ehemann, Regisseur und Schauspieler Fred Graham, ganz zufällig ihr Spielpartner Petruchio. Und schon beginnt sich das Leben auf und hinter der Bühne delikat zu vermischen. Das Theater als Spiegel der Wirklichkeit, wer hätte gedacht, dass dies so lustig sein kann. Denn die stolze Lilli ist außerordentlich widerborstig. Die Borsten spitzt sie zu Stacheln und die bekommt ihr Ex dann auch heftig zu spüren. Da fliegen die Fetzen nicht nur im Schlafzimmer, sondern auch auf der Bühne. Der reizvolle Blick hinter die Kulissen einer modernen Ehe wurde vom Ehepaar Samuel und Bella Spewack lebensklug in ein Libretto gefasst und vom legendären Cole Porter 1948 kongenial vertont. Seine populären Songs und Musicals haben den typischen Broadway-Stil geprägt, der seit KISS ME KATE auch in Europa größte Erfolge feiert.
Musikalische Leitung Torsten Petzold Inszenierung Wolfgang Dosch a. G. Ausstattung Kordula Stövesand Fred Graham / Petruchio Ingo Wasikowski Lilli Vanessi / Katharina Gerlind Schröder Ann-Lois Lane / Bianca Bettina Pierags Bill Calhoun / Lucentio Paul Batey Harry / Baptista Gunther Henze Gremio Gijs Nijkamp Hortensio Xiatong Han Hattie, Garderobiere Thea Rein Edith, Inspizientin / Souffleuse Edith Jeschke Erster Ganove Klaus-Uwe Rein Zweiter Ganove Norbert Zilz Harrison Howell Norbert Krug Paul Thomas Kiunke
(Text: Theater)

Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 2 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    11975 Geschlechterkampf vom Feinsten
18.04.2006 - Der Geschlechterkampf ist vom Feinsten, den sich Ingo Wasikowski als Petruccio/Fred Graham und die widerspenstige Katharina/Lilli Vanessi in Gestalt von Gerlind Schröder liefern. Dazu kommt die Cole Portersche musikalische Melange aus etwas Operette, einer Prise Mainstream, Chanson und einer kräftige Portion Swing. Angerichtet hat das Premieren-Gericht namens „Kiss me, Kate“ im Quedlinburger Theater Regisseur Wolfgang Dosch. Das Publikum ist begeistert, wenn auf der liebevoll mit einigem Witz von Kordula Stövesand gestalteten Bühne Evergreen wie „Schlag nach bei Shakespeare“ oder „Wunderbar“ und „Es ist viel zu heiß“ in stimmlicher Vollendung erklingen.
Die ursprüngliche Bergtheater-Inszenierung dieses gelungenen Stücks im Stück hat im Haus nicht nur durch die räumliche Verdichtung gewonnen. Sie wirkt kompakter und musikalisch dichter. Torsten Petzold kitzelt aus seinen Musikern einen passablen Broadway-Klang heraus, den eher die verzwickte Synkopen beherrschenden Bläser als Streicher dominieren. Gerlind Schröder zieht als zänkisch-zickige Lilli Vanessi/Katharina überzeugend alle Register ihrer Stimme und Leidenschaft, womit sie bei den Zuschauern punktet. Sie und Ingo Wasikowski, ihr Ex, Spielpartner Petruccio und Theaterdirektor, ohrfeigen und versohlen sich schonungslos, der Zuschauer amüsiert sich dabei köstlich. Und schließlich gibt es ein zähmendes Happy-End.
Zum drittklassigen Regisseur und der Zicke gesellen sich der spielsüchtige Popsänger und die aus ihrem Nachtklubdasein fliehende Ann-Lois Lane. Hier beweisen mit Witz und Verve Paul Batey und Bettina Pierags erneut ihre tänzerischen wie sängerischen Qualitäten. Die eigentlichen Sympathieträger sind aber die zwei Ganoven Klaus-Uwe Rein und Norbert Zilz, die für den Dramatiker, dessen Stück „Der Widerspenstigen Zähmung“ eigentlich gespielt werden soll, mit dem Hit „Schlag nach bei Shakespeare, denn da steht was drin ...“ werben.
Jaroslaw Jurasz hat nicht nur seine spielfreudigen Tänzer mit einer tollen Choreographie versorgt, er sprang darstellerisch stark in der Premiere auch als Hotensio ein, dem Regisseur Dosch die Singstimme lieh. Der Chor (Marbod Kaiser) bot in den zahlreichen Massenszenen eine solide Leistung. Thea Rein (Hattie), Thomas Kiunke (Paul) und besonders Edith Jeschke als sich selber spielende Souffleuse und Inspizientin Edith sorgen bis in kleinere Rollen dafür, dass das Musical von 1948 auch heute noch nicht antiquiert klingt.

Uwe
    10359 Brillant!
26.01.2006 - Die Inszenierung ist einfach genial, doch am wundervollsten wird der Theaterabend durch die perfekten Sänger des Nordharzer Staedtebundtheaters.

Katrin 
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