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 Film-Adaption
Anastasia Reise durch die Zeit
© Johan Persson
© Johan Persson
Anastasia war die jüngste Tochter des letzten russischen Zarenpaares. Der Legende nach soll sie als einziges Mitglied ihrer Familie einen Aufruhr 1917 schwer verletzt überlebt haben. Es heißt, sie habe dabei aber ihr Gedächtnis verloren und lebe seitdem in einem Kinderheim. Durch einen Wink des Schicksals erfährt sie Jahre später, dass sie noch eine Verwandte hat, zu der sie sich nun auf den Weg macht: Entschlossen und mutig, aber ohne Erinnerungen und ohne Identität. Die Bühnenadaption der bekannten Erzählung ist seit 2017 am Broadway zu sehen und feiert im November 2018 in Stuttgart Deutschlandpremiere.
(Text: mr) Premiere: | | 15.11.2018 | Rezensierte Vorstellung: | | 15.11.2018 | Letzte bekannte Aufführung: | | 13.10.2019 | Showlänge: | | 150 Minuten (ggf. inkl. Pause) |
Buch: Terrence McNally Musik: Stephen Flaherty Texte: Lynn Ahrens

Kreativteam
Besetzung
Frühere Besetzungen? Hier klicken Zarenmutter: Daniela Ziegler [15.11.18-30.04.19]
Dimitri: Milan van Waardenburg
Produktionsgalerie (weitere Bilder)
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 7 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    32175 Sehr schön!
25.02.2020 - Es war ein gelungener Abend mit Judith Caspari in der Hauptrolle. Sie machte es wunderbar. Meine Familie und ich waren begeistert.

engel83 (3 Bewertungen, ∅ 4.7 Sterne)
    32084 Ebenso nett wie mittelmäßig
22.09.2019 - Mir ist seit vielen Jahren unklar, weshalb Terrence McNally so vielbeschäftigt und preisgekrönt ist. Auch sein Buch zu ANASTASIA (bzw. die Adaption der Filmvorlage) kann nicht überzeugen und ist der größte Minuspunkt des Musicals.
Er übernimmt den märchenhaften und historisch überholten Ansatzpunkt des Filmes nahezu 1:1. Ein packender Zugriff und Fokus auf die Grundkonflikte der Protagonisten fehlt. Unwichtige Nebenrollen (Lily, Wlad) werden überbetont. Der neu eingefügte Antagonist Gleb ist eine vollkommene dramaturgische Fehlkonstruktion. Mal tapsig, mal bedrohlich, mal traumatisiert hat er gelegentliche unmotivierte Auftritte bis hin zu einem unglaubwürdigen Finale. Die SE Allzweckwaffe Mathias Edenborn singt ihn eindrucksvoll, kann der Rolle aber auch keine schauspielerische Tiefe oder charismatische Präsenz verleihen.
Dieses Schicksal teilt er mit den meisten anderen Künstlern auf der Bühne.
Mit am Besten kann sich Judith Caspari behaupten, die ihre Chance eindrucksvoll ergreift und eine würdige Leading Lady ist.
Die Musik von Stephen Flaherty kombiniert Highlights aus dem Filmsoundtrack mit Neukompositionen. Das Ganze klingt zweckdienlich und schön, hätte aber noch den einen oder anderen Höhepunkt gut vertragen können.
Das Bühnenbild besteht überwiegend aus einer bühnenfüllenden Bogenkonstruktion und einer dahinter liegenden LED-Wand. Dadurch lassen sich schnelle Szenenwechsel und stimmungsvolle Bilder kreieren. Dennoch nutzt sich dieser Effekt im Laufe des Abends auch ab.
Das Lichtdesign ist deutlich over the top. Soviel bonbonbunte Ausleuchtung dürfte selbst hartgesottene Disney Fans einem Zuckerschock entgegentreiben.
Aus dem Orchestergraben dringt Musik, die den gewohnten SE Standards entspricht: etwas dünn, etwas blechern, etwas laut.
Auch das Ensemble ist in seiner Größe recht überschaubar, was sich bei bühnenfüllenden Arrangements und Choreografien bemerkbar macht.
Trotzdem ist der Cast ausgesprochen gut und jeder tut spürbar sein Bestes.
Trotz der Kritikpunkte hat ANASTASIA durchaus einen gewissen Charme und Unterhaltungswert.
Spannender und zeitgemäßer wäre aber das Musical ANNA ANDERSON gewesen.

kevin (198 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
    32051 Nette Unterhaltung - nicht mehr, nicht weniger
28.06.2019 - "Anastasia" bietet nette, belanglose Abendunterhaltung; man kann die Show halt "einfach mal so mitnehmen."
Kaum etwas daran begeistert richtig, nichts regt einen wirklich auf und es ist eben auch nichts tatsächlich schlecht.
Das Hauptproblem liegt in einer extrem dünnen Story:
Die Prämisse "ist sie es oder nicht?" füllt nunmal keine 2,5 Stunden. So existieren also keine wirklichen Fallhöhen und die Figuren bleiben meist unmotiviert und unterentwickelt blass.
Bis auf die großartige Judith Caspari in der Titelrolle:
Mit großem Elan und Charisma dominiert sie ihre Bühne: A star is born!
Wenn sie den einzigen Hit der Show "Reise durch die Zeit" fast statisch in der Bühnenmitte mit viel Seele aber ohne jegliche Hilfe von Bühneneffekten mit ihrer großartigen Stimme füllt, zeigt sie ihr Können.
Leider wird sie dabei vom allzu ausgedünnten "Orchester" (10 Musiker in Stuttgart gegen 21 am Broadway) alleine gelassen, so dass trotz phantastischem Gesang der Gänsehautmoment leider ausbleibt.
Susanna Panzner gibt als Understudy eine glaubhafte Zarenmutter, die jedoch das "Alte" aufgrund ihres wirklichen Alters zu gewollt herstellen muss.
Eine gut aufgelegte Jaquline Braun als exaltierte Lilly und eine wunderbare Kinderdarstellerin als junge Anasatsia runden das überaus positive Bild der weiblichen Hautrollen ab.
Den männlichen Protagonisten steht in verschiedenen Abstufungen (wie leider so oft) die deutsche Sprache im Weg.
In einem Falle leider so sehr, dass der eigentliche Antagonist des Abends gar nicht stattfindet. Aber das liegt sicher auch mit am Buch, das wohl nur einen zahnlosen, halbgaren Gegenspieler vorsieht. Es soll ja bloß nicht zu dramatisch werden, Gott bewahre.
Zu vielgepriesenen Video-Leinwand kann man nur eines sagen:
Schlichtweg sensationell! Ganz plastisch, fast in 3D werden ganze Welten erschaffen. Insbesondere die Szene mit der Zugfahrt erweist sich als großes Kino.
Das war ein durchaus netter Theaterabend ohne jegliche Höhen und Tiefen.
Aber wer die kleine Schwester von "nett" ist, ist uns allen ja hinlänglich bekannt.
Glück gehabt.

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
    32050 Sehr schönes Musical
24.06.2019 - Ich bin mit nicht sehr großen Erwartungen in das Musical gegangen, da ich mir unter dem ganzen nicht viel vorstellen konnte, (den Zeichentrickfilm kenne ich kaum).
Ich habe im Vorfeld gehört das es kaum Bühnenbild und fast nur LED-Wände gibt (für mich war das im Vorfeld ein großer Minuspunkt, ich mag aufwändige Bühnenbilder) jedoch hat mich das Bühnenbild mehr als überrascht, ich fand das mit der LED-Wand großartig.
Es gibt ein paar kleine Längen im Stück, aber alles in allem hat mir das Musical sehr gut gefallen. Vor allem die Cast überzeugt auf ganzer Linie.
Judith Caspari spielt nicht nur Anastasia nein sie lebt diese Rolle, wahnsinnig gut gesungen und gespielt.
Milan van Waardenburg als Dimitri und Thorsten Tinney als Wlad fand ich beide auch grandios besetzt.
Außerdem hervorheben möchte ich noch Masha Karell als Zarenmutter, kleine Rolle aber super gemacht.
Mein persönliches Fazit ist, sehr sehenswert, ich würde es mir sofort nochmal ansehen

Musicalfan86 (39 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
    32035 Schönes Musical
09.06.2019 - Wer die Chance hat sollte es nicht verpassen Anastasia zu gucken. Etwas kitschige Geschichte aber sehr schön inszeniert. Darsteller konnten alle überzeugen. Allerdings einmal gesehen reicht aus. Trotzdem anschauen lohnt sich!

Sybille Kurzweg (5 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
    32031 schöne Ausstattung
03.06.2019 - Die englische CD hat mich schon nicht gepackt und ist nach einmaligem Hören ins Regal gewandert.
Das 2malige Live-Erlebnis in Stuttgart hat daran nichts geändert. Die Backstageführung hatte noch Lust auf mehr gemacht: die Ausstattung und schönen Bilder auf der LED-Wand können aber nicht darüber hinweghelfen, dass es musicalisch für mich kein Renner ist.

Lisa09 (28 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
    31912 Anastasia - weniger kitschig als erwartet
16.11.2018 - Zunächst vorweg: Ich fand den Trickfilm schon immer sehr gut und hatte mir seit über 20 Jahren eine Show dazu auf der Bühne gewünscht. Nun war es endlich soweit. Das warten hat sich gelohnt!
DIE INSZENIERUNG
Der gesamten Inszenierung lässt sich gut folgen, da die Szenen nahtlos ineinander übergehen und auch zeitlich eingeordnet werden. Insbesondere in der Personenregie, dem miteinander agieren setzt diese Inzenierung Maßstäbe.
Die Inszenierung findet zudem eine wunderbare Balance zwischen netter Unterhaltung und einigen spannenden, teils bedrückenden Momenten ohne zu pathetisch zu werden.
Ein großer Vorteil: Die Show ist insgesamt weniger kitschig als man annehmen könnte. Das erweiterte Buch tut der Geschichte gut. Zudem eine der wenigen aktuellen Shows die ohne Mystik und okkultem Zauber auskommt. Gratulation!
Dazu trägt auch die wunderbare Musik von Stephen Flaherty bei. In Teilen wurden Songs aus dem Film um neue Titel ergänzt, die alle die Story wirkungsvoll vorantreiben. Dabei sind herrliche Melodien in Walzer, Charleston, Folklore und klassischem Ballet entstanden.
Ohrwürmer sind neben den bekannten Filmtiteln auch einige der neu enstandenen Nummern für Anya, Dimitri und Gleb. Berührend auch das Lied in dem die Flüchtenden sich von ihrem Heimatland verabschieden. Das hatte schon starke Ähnlichkeiten zu "Ragtime" (gleiche Komponisten/Texterin).
Wie immer war am Anfang die Aufregung groß das inbs. die Filmsongs neue Texte haben. Dies stört aber nach der Eröffnungsnummer wirklich nicht. Die Übersetzung finde ich sehr gut gelungen, flüssig und vor allem werden die erzählerischen Elemente gut übertragen.
Das ca. 10 köpfige Orchester klang bei der Deutschlandpremiere gut und auch balanciert ausgesteuert. Nie überdeckte der Klangteppich die Darsteller und das ist ein zusätzlicher Pluspunkt.
DIE BÜHNE
Das Bühnenbild aus realer Kulisse mit hohen Fenstern und Türen in einer Schlossoptik wird dank riesiger LED Flächen und Drehelementen wunderbar genutzt. Klar domineren in den eher leichten und romantischen Szenen die Pastellfarben aber das sieht schon gigantisch aus, ohne zu sehr abzulenken.
Dazu kommen die düsteren Szenen in Russland die sehr gut mit Farben rot und grau arbeitet.
Highlights sind hier sicherlich die Zugfahrt bei der Flucht, das Finale des 1. Aktes und der Opener im 2. Akt mit dem spektatuklärem Finale auf dem Eiffelturm.
Die Kostüme und das Licht sind wirklich atemberaubend und passend.
DIE DARSTELLER
Alle Darsteller sind klasse Sänger und werden teilweise mit großem Applaus belohnt. Auch wirken die Szenen in denen "nur" gespielt wird sehr gut eingerichtet. Da wirkte nichts aufgesagt oder gestellt. Man war sofort mittendrin und konnte sich in die Handlung einfühlen.
Berührend insb. im 2. Akt Daniela Ziegler als Großmutter. Ihre Würde und der bissige Humor gepaart mit einer unglaublichen Bühnenpräsenz begeistern. Auch Judith Caspari und Milan van Waardenburg harmonieren stimmlich und schauspielerisch sehr gut. Ein nettes Paar dem man gerne zusieht.
Matthias Edenborn kann in den Gesangszenen punkten, kämpft aber in den Sprechszenen noch immer mit einem hörbaren, aber nicht wirklich störendem Akzent. Thorsten Thinney und Jacqueline Braun als Vlad und Lily sind ganz wunderbar und in den gemeinsamen Szenen urkomisch.
Das Ensemble singt einwandfrei und klar verständlich in den Chor-passagen und tanzt ganz wunderbar.
FAZIT
Mit Anastasia ist der Stage neben dem Glöckner eines der anspruchs-volleren Stücken gelungen. Man darf der Show uns allen Beteiligten viel Erfolg wünschen. Ich komme gerne wieder.

mrmusical (90 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne) 
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Die Kriterien für unsere Kurzbewertungen (Stand: Dezember 2014)
Buch*: Ist die Handlung in sich schlüssig? Kann die Story begeistern? Bleibt der Spannungsbogen erhalten oder kommt Langeweile auf?
NICHT: Besonderheiten der konkreten Inszenierung des Theaters.
Kompositionen*: Fügen die Kompositionen sich gut in das Stück ein? Haben die Songs Ohrwurmcharakter? Passen die gewählten Texte auf die Musik? Transportieren Text und Musik die selbe Botschaft?
NICHT: Orchestrierung, Verständlichkeit des Gesangs der Darsteller in der aktuellen Inszenierung.
* werden nur bei neuartigen Produktionen (z.B. Premiere, deutsche Erstaufführung usw.) vergeben
Inszenierung: Wie gut wurde das Stück auf die Bühne gebracht? Stimmen die Bilder und Charaktere? Bringt der Regisseur originelle neue Ansätze ein?
NICHT: Wie gut ist die Handlung des Stücks an sich oder die mögliche Übersetzung?
Musik: Kann die musikalische Umsetzung überzeugen? Gibt es interessante Arrangements? Ist die Orchesterbegleitung rundum stimmig? Muss man bei Akustik oder Tontechnik Abstriche machen?
NICHT: Sind die Kompositionen eingängig und abwechslungsreich? Gibt es Ohrwürmer? Gefällt der Musikstil?
Besetzung: Bringen die Darsteller die Figuren glaubwürdig auf die Bühne? Stimmen Handwerk (Gesang, Tanz, Schauspiel) und Engagement? Macht es Spaß, den Akteuren zuzuschauen und zuzuhören?
NICHT: Sind bekannte Namen in der Cast zu finden?
Ausstattung: Setzt die Ausstattung (Kostüme, Bühnenbild, Lichtdesign etc.) die Handlung ansprechend in Szene? Wurden die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten optimal genutzt? Bieten Bühne und Kostüme etwas fürs Auge und passen sie zur Inszenierung?
NICHT: Je bunter und opulenter ausgestattet, desto mehr Sterne.
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Leider keine aktuellen Aufführungstermine. |
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