 Klassiker
My Fair Lady Auch in München grünt es so grün
© Marie-Laure Briane
© Marie-Laure Briane
Staatsintendant Josef E. Köpplinger zeigt eine bayrische Version des Lerner/Loewe-Musical-Evergreens. Neben Nadine Zeintl (Eliza) und Michael Dangl (Professor Higgins) steht Friedrich von Thun als Oberst Pickering auf der Bühne.
(Text: cl) Premiere: | | 13.02.2018 | Letzte bekannte Aufführung: | | 11.07.2020 | Showlänge: | | 160 Minuten (ggf. inkl. Pause) |
Nach Bernard Shaws »Pygmalion« und dem Film von Gabriel Pascal Buch und Liedtexte von Alan Jay Lerner Musik von Frederick Loewe Deutsch von Robert Gilbert Münchner Textfassung von Josef E. Köpplinger, ins Bayerische übertragen von Stefan Bischoff
(Text: Theater) 
Kreativteam
Besetzung
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Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 2 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    31795 Klassiker zurück in München
14.04.2018 - Einmal mehr steht auf dem Spielplan des Gärtnerplatztheaters der Klassiker "My fair Lady". Dies mag nicht sonderlich innovativ sein, jedoch ist es schön zu sehen, dass die Klassiker gut an diesem Haus gepflegt werden.
Inszenierung:
Für die Produktion wurde eine neue Textfassung entwickelt, die eigentlich bayerisch sein soll, manchmal aber eher ins Österreichische abdriftet, was dem Ganzen jedoch auch nicht schadet.
Die Inszenierung ist sehr gelungen und rasant. Dank der Drehbühne entstehen schnelle Szenenwechsel, die das Stück noch kurzweiliger erscheinen lässt.
In der gezeigten Version hat das Stück an und für sich nichts innovatives. Neue Facetten sind nicht wirklich zu entdecken. Dies ist allerdings zu verkraften, zumal da das Gezeigte überzeugen kann.
Musik:
Gespielt wird mit einem großen Orchester, welches die Partitur schwungvoll und sauber spielt. Ein bisschen schade ist allerdings die Tonqualität, die ein wenig besser sein könnte. Nicht alles ist akustisch zu verstehen.
Besetzung:
Bei den Darstellern ist dem Staatstheater wirklich etwas gelungen. Selten steht so eine runde Besetzung auf der Bühne, die so überzeugend ist. Es singt ein Chor zusätzlich zum Ensemble.
DAGMAR HELLBERG ist sehr vielseitig in der Rolle der Mrs. Pearce. Sie fühlt einerseits mit Eliza mit und baut sie auf, zeigt jedoch auch bei Professor Higgins ihre resolute Seite. GISELA EHRENSPERGER überzeugt als Grande Dame Mrs. Higgins, ebenso wie MAXIMILIAN MAYER als Freddy.
FRIEDRICH VON THUN als Oberst Pickering ist sehr überzeugend und charmant. Die Sensation der Produktion ist allerdings ROBERT MEYER als Alfred Doolittle. Er spielt die Rolle perfekt und erhält zurecht viel Applaus.
Überraschend gut war ebenfalls MICHAEL DANGL als Henry Higgins. Gesanglich kann er durchaus überzeugen.
Die Rolle der Eliza wird von NADINE ZEINTL gespielt. Sie kriegt den Wandel sehr gut hin, den Eliza durchlebt. Stimmlich überzeugt sie vor allem in den Höhen.
Ausstattung:
Die Kulisse ist sehr gelungen. Die Drehbühne ermöglicht es, dass viele neue Orte entstehen. Selten sieht man dieses Stück so aufwendig. Dies gilt auch für die Kostüme. Einzig die Perücke von Eiza könnte etwas hübscher sein.
FAZIT
Inszenierung: 4/5
Musik: 4/5
Besetzung: 5/5
Ausstattung: 5/5
insgesamt 4,5/5

LiveinTheater (99 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
    31760 Eliza aus Ottakring
14.02.2018 - Ein unverwüstlicher Klassiker. Selbst wenn man es mit einer "bayerischen Fassung" versucht und über keine Darsteller verfügt, die der bayerischen Zunge mächtig sind. Aber was macht das schon, wenn man die fantastische und liebenswerte Nadine Zeintl als Eliza hat. Und die spielt wunderbar auf, nachdem "sie es endlich begriffen hat". Kaum ist sie von den Fesseln der "bayerischen Fassung" befreit, begeistert sie mit "I Could Have Danced All Night". Nicht alle Songs gelingen ihr ähnlich gut. Aber bei ihrem Spielwitz und Charme ist das wirklich unerheblich. Robert Meyer ist ein wunderbarer Alfred Doolittle. Eine richtige - ich meine das jetzt ganz positiv - Rampensau. Wenn der auf der Bühne steht, dann tobt das Haus. Es gibt ein Wiedersehen mit Cornelia Froboess. Ihre Mrs Higgins ist ein Glücksfall. Besonders in der Ascot-Szene. Und auch Michael Dangl kann als Henry Higgins überzeugen. Josef Köpplinger hat das alles mit vielen schönen Details in Szene gesetzt. Es ist nur eine Kleinigkeit, aber wie er Eliza mit den Pantoffeln nach Higgins werfen läßt, dass hat schon was. Auch hat mir gut gefallen, dass Eliza in der Schlussszene Higgins nicht die Pantoffeln bringt, sondern ihn einfach links liegen lässt und in Richtung ihres Zimmers abgeht. Köppliger streicht die Ballszene komplett. Was Sinn macht, den sie bringt die Handlung nicht voran (das Wesentliche erzählt Higgins im nächsten Song). Stattdessen fiebert das Personal zur Ballmusik im Arbeitszimmer auf die Rückkehr von Higgins & Co. Marie-Luise Wales hat traumhafte Kostüme beigesteuert. Beim Bühnenbild hat mir das Arbeitszimmer von Higgins gut gefallen. Alles Andere war schon ein wenig schlicht. Andreas Kowalewitz steht am Pult. Das ist für mich der "Old Faithfull" das Gärtnerplatztheaters. Der Mann kann halt einfach alles. Würde ich gerne öfters sehen und hören.

JürgenE (45 Bewertungen, ∅ 4 Sterne) 
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