 Roman-Adaption
The Woman in White I Believe My Heart Andrew Lloyd Webbers Stück aus dem Jahr 2004 basiert auf dem Roman von Wilkie Collins (1860). Die Original-Produktion lief 1,5 Jahre im Palace Theatre und wurde für fünf Olivier Awards nominiert. Von November 2017 bis Februar 2018 kommt eine neue Produktion unter der Regie von Thom Southerland ins kleine Charing Cross Theatre.
(Text: hh) Premiere: | | 04.12.2017 | Letzte bekannte Aufführung: | | 10.02.2018 |
Musik - Andrew Lloyd Webber Liedtexte - David Zippel Buch - Charlotte Jones

Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 3 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    31747 Beeindruckend und spannend
07.02.2018 - Woman in White nach 2004 noch einmal zu sehen, ließ mich nach London reisen. Es hat sich mehr als gelohnt.
Das Charing Cross Theater unter dem Bahnhof ist klein. Das macht den Reiz aus. Man ist mittendrin und hat oft das Gefühl es wird nur für einen selbst gesungen. In Reihe J für knapp 32 Pfund eine geniale Sicht.
Eine wunderschöne, kleine Inszenierung mit einer fantastischen Cast. Es spielte die komplette First Cast in den Hauptrollen. Die Musik ist so schön und stimmig orchestriert. Kaum zu glauben was 11 Musiker leisten, ohne es zu technisch klingen zu lassen.
Ich hoffe das es die Show bald mal in einer deutschen Inszenierung zu hören gibt. Der Stoff ist spannend, berührt und es gibt wunderschöne Lieder.
Leider endet die limitierte Spielzeit in London am 10. Februar. Wie schön das noch geschafft zu haben.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
    31732 Diese Inszenierung auf einer etwas größeren Bühne. . .
28.01.2018 - Das Charing Cross Theatre ist schon lange ein Geheimtipp, da hier große Musicals (Titanic, Woman in White,...) auf kleiner Bühne dargestellt werden.
Woman in White ist eines der unbekannteren Stücke von Lloyd-Weber. Ein großer romantischer Score mit tollen Balladen, die von den Schauspielern und Schauspielerinnen überzeugend dargeboten wurden.
Im Vergleich zur Uraufführung im Palace-Theatre ist die Inszenierung im Charing Cross Theatre winzig und sehr einfach. Da die Uraufführung fast nur aus Projektionen bestand und den viktorianischen Theaterzauber vermissen lies, ist diese "Mini-Inszenierung" ohnehin nicht minder wirkungsvoll,
Ich denke, wenn man dieses Stück auf einer größeren Bühne ein bisschen aufwendiger Inszenieren würde, hätte es absolut das Zeug zum Hit.

MCramer (2 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
    31664 Gesanglich ein Hochgenuss
05.12.2017 - "The Woman in White" war, als es 2004 in London im großen Palace Theatre ( derzeit "Harry Potter and the Cursed Child") prämierte, kein wirklicher Hit für Starkomponist Andrew Lloyd Webber.
Und ich muss gestehen, als ich mir die CD damals kaufte und anzuhören versuchte, kam ich über den ersten Akt nicht hinaus. Es ist definitiv eines der Stücke, welches man gesehen haben muss, um es zu wert zu schätzen (wie zum Beispiel auch Cats).
Musikalisch klingt vor allem der Anfang nach Joseph Buquet meets Steven Sondheim, um im Verlauf immer mehr wie das uneheliche Kind von "Aspects of Love" und "Love Never Dies" zu wirken.
Schade ist hierbei, dass Sir Andrew sich in gewohnter Manier motivisch selbst beklaut; und so ist eines der Hauptmotive aus der Phantom-Fortsetzung immer und immer wieder in "The Woman in White" zu hören. Das irritiert und ärgert.
Was ich dort gestern im intimen Charing Cross Theatre erleben durfte, war atmosphärisch sehr dicht, geheimnisvoll und zeitweise sogar richtig wohlig-creepy. Auf die verschachtelte Story über Geheimnisse, Liebe und Betrug werde ich hier nicht weiter eingehen, entspringt sie doch einem Mystery Thriller.
Auf der Bühne durfte man die absolute Crème de la Crème der londoner und internationalen Musical-Prominenz erleben und das, eben aufgrund des winzigen Venues, hautnah:
Den "Bösewicht" Sir Percival Glide verkörperte glaubhaft Chris Peluso ("Chris" in Miss Saigon). Den verschlagenen, komischen Kontrapunkt durfte Greg Castglioni als Count Fosco amüsant und gekonnt setzen.
Meine persönliche Entdeckung, sowohl gesanglich als auch schauspielerisch, ist Ashley Stillburn ("Raoul" im Phantom) als Walter Hartright:
Was für eine Gesangstimme, von betörend zärtlich bis einnehmend kraftvoll.
Die eine Hälfte des Geschwisterpaares Fairlile spielte die wunderbare Anna O'Byrne ("Christine" aus der australischen Love Never Dies - DVD), ihre Schwester Marian wurde von Carolyn Maitland ("Ellen" in Miss Saigon) gesungen und eben sie lieferte mit "All for Laura" gesanglich die eindrucksvollste Leistung des Abends ab: Mein persönlicher Hit-Song der Show (obwohl man unweigerlich mit dem kalkulieren Ohrwurm "I believe my heart" nach Hause spaziert).
Sowieso muss man insgesamt konstatieren, dass gesanglich keinerlei Wünsche offen blieben und dass das Niveau so hoch war, dass die Sänger*innen die Londoner Originalaufnahme glatt in die Tasche steckten.
Trotz des Fakts, dass das Theater winzig ist, kann diese Produktion ein Orchester von 11 Personen vorweisen.
Und dieses Orchester klingt nie artifiziell und ist auch noch, trotz erster Preview, auf den Punkt abgemischt (eat this, Stage Entertainment!).
Aufgrund der Nähe zum Geschehen, aufgrund der Intimität der Story und des Schauspiels, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie das Ganze als Großproduktion 2004 ausgesehen haben mag. Ich finde, das das kleine Format diesem Stück absolut gut zu Gesicht steht, rücken doch so die Kompositionen und die Beziehungen der Figuren ohne Ablenkung und Brimborium in den Vordergrund.
Ja, zugegeben, es gibt gerade im zweiten Akt Momente, wo die kleine Bühne dann doch einmal zu eng wird: wenn nämlich Marian nach der Frau in Weiß sucht und das Ensemble ständig Requisiten, Möbelstücke und andere Dinge rein und raus trägt, um die Örtlichkeiten zu verändern. Das hat leider einen kurzen Moment lang etwas unfreiwillig Komisches.
Ansonsten könnte man das Stück so wie es ist wunderbar einfach ins English Theatre nach Frankfurt packen, das wäre doch mal eine Maßnahme..?
Auch im Stadttheater-Repertoire in deutschen Gefilden kann ich mir die Show ganz hervorragend vorstellen.
"The Woman in White" wird sicher nicht zu meinem Lieblings-Webber (den habe ich ja bereits vor Jahren gefunden), aber ich würde es mir auf jeden Fall noch einmal anschauen, auch gerne in einer weiteren neuen Inszenierung.
Sängerisch war das Gesehene (1.Preview am 20.11.) absolute Perfektion, ein Hochgenuss!

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)

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