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Roman-Adaption

Der Glöckner von Notre Dame (Menken/Schwartz)

Das Licht des Himmels


© Stage Entertainment / Detlef Overmann
© Stage Entertainment / Detlef Overmann
"Der Glöckner von Notre Dame" ist eine der stärksten und bewegendsten Shows, die Stage Entertainment je in Deutschland gezeigt hat. Die Inszenierung bietet geschickt eingesetzte Theatermagie, einen abwechslungsreichen Score und hervorragende Hauptdarsteller. Einziger Wermutstropfen bei der "Wiederaufnahme-Premiere" in Stuttgart - zumindest zu diesem frühen Zeitpunkt der Spielserie: Die neuen Cast-Mitglieder müssen sich noch etwas an ihre Rollen herantasten.

(Text: Jens Alsbach)

Premiere:18.02.2018
Rezensierte Vorstellung:17.02.2018
Dernière:10.02.2019
Showlänge:180 Minuten (ggf. inkl. Pause)


Die "runderneuerte" Musicalversion der Victor Hugo-Geschichte, die nun schon in Berlin und München zu sehen war, bietet Theater für die Sinne. Bereits zu Beginn der Show, wenn der große Chor die Bühne betritt und den Choral "Olim" anstimmt, lässt sich erahnen, dass hier etwas Besonderes bevorsteht. Und dies ist nicht nur der bombastische Sound des erwähnten Chores. Auch die liebevoll erzählte Geschichte, die ganz zeitlos daherkommt, spricht für sich. Scott Schwartz, Sohn des "Wicked"- und "Glöckner"-Textdichters Stephen Schwartz, schafft es mit seiner Inszenierung, den Grundgedanken von Theater aufzugreifen ohne sich hinter Kulissen und Technik zu verstecken. Er lässt beispielsweise all seine Figuren immer wieder Passagen der Geschichte erzählen, vollzieht Kostümwechsel auf offener Bühne und bietet erfreulicherweise ganz ehrliche und einfache Techniken, wie das Anmalen mit schwarzer Farbe zum Zwecke des "Deformierens", die auch auf einer Mini-Bühne zünden würden und hier so unglaublich transparent bewegen.

© Stage Entertainment / Detlef Overmann
© Stage Entertainment / Detlef Overmann

Hierzu braucht es zweifelsfrei herausragende Darsteller, denn in kaum einer anderen aktuellen Großproduktion ist die Aufmerksamkeit so sehr auf den Ausdruck und die Spielkunst der Mimen gelenkt wie hier. Erfreulicherweise sind drei der Hauptdarsteller von Beginn an dabei und begeistern nun auch hier in Stuttgart. Allen voran steht David Jakobs als Quasimodo auf der Bühne - ein "Schauspieler", der schlichtweg brillant in dieser Rolle ist. Seine Bewegungen, sein verzogener Gesichtsausdruck, seine Singstimme - all das formiert sich zu einer Rollendarstellung, die seinesgleichen sucht. Er spielt den von Schwartz als behinderten Jungen angelegten Glöckner, der via Zeichensprache kommuniziert und sowohl geistig als auch körperlich beeinträchtigt ist, so überzeugend, dass es am Ende umso ergreifender ist, wenn er seinen Buckel abnimmt.

© Stage Entertainment / Johan Persson
© Stage Entertainment / Johan Persson

Ebenso intensiv spielt Felix Martin als Erzdiakon Claude Frollo. Auch bei ihm scheint die Rolle bereits ins Blut übergegangen zu sein. Er schafft es, anhand seiner starken Mimik, die innere Zerrissenheit des Ziehvaters von Quasiomdo geschickt darzustellen und weiß auch mit Gestik wie dem fortwährenden mahnenden Fingerspiel zu überzeugen. Seine kraftvolle Stimme trumpft vor allem bei "Das Feuer der Hölle" wunderbar auf.
Maximilian Mann gibt sehr energiegeladen den aus dem Krieg wiederkehrenden Hauptmann Phoebus de Martin, der sich in einer Art Dreiecksbeziehung mit Esmeralda und dem Glöckner verliert. Er begeistert sowohl als Draufgänger, der mit den Damen flirtet, als auch im späteren Verlauf als verwundeter Liebhaber. Er führt eine Stimme ins Feld, die angenehm "poppig" daherkommt und besonders im Duett "Einmal" begeistert.

© Stage Entertainment / Detlef Overmann
© Stage Entertainment / Detlef Overmann

Neu in der Stuttgarter Inszenierung ist Mercedesz Csampai als Esmeralda. Die gebürtige Ungarin gibt die rassige Zigeunerin zu Beginn der Show noch etwas zurückhaltend und weiß beim "Rhythmus meines Tambourins" noch nicht ganz zu überzeugen. Hier fehlt es noch an Power. Im weiteren Verlauf taut sie immer mehr auf und kann mit ihrer liebevollen Art, die sie im Zusammenspiel mit Jakobs zutage fördert, begeistern. Ihr Gesang ist kraftvoll, auch wenn ihr leichter Akzent bei den Dialogszenen dem Verständnis etwas im Wege steht. Spannend wird es, zu sehen, wie sich ihre Esmeralda in den nächsten Monaten entwickelt.
Ebenfalls neu im Ensemble ist Gavin Turnbull, der als Clopin Trouillefou als eine Art Erzähler fungiert. Auch bei ihm zündet die Spritzigkeit der Rolle, die als eine Art Obernarr angelegt ist, noch nicht so recht. Er bleibt zu zurückhaltend, seine Choreografien wirken "auswendig gelernt" und auch hier gibt es leichte Probleme mit der Diktion.
Nico Schweers stieg schon während der letzten Spielserie als Frollos Bruder Jehan ein und macht seine Sache sehr überzeugend. Erfreulicherweise besteht beinahe das komplette restliche Ensemble aus Darstellern, die bereits seit Beginn der Spielserie in Berlin mit von der Partie sind und denen man ihre Vertrautheit mit dem Stück anmerkt, so dass man sich von den vielen unterschiedlichen Charakteren begeistern lassen kann.

© Stage Entertainment / Johan Persson
© Stage Entertainment / Johan Persson

Das Orchester unter Bernhard Volk ist mit 16 Musikerinnen und Musikern ordentlich besetzt und spielt kraftvoll auf. Besonders im Zusammenspiel mit dem Chor entstehen so monumentale Klangkunstwerke wie das erwähnte "Olim" oder das sanfte Ende im "Finale Ultimo". Hier wird mithilfe lateinischer Lyrics des Songs "Einmal" und einer bewegenden Regieidee die Moral dieser zeitlosen Geschichte präsentiert.
Ein großes Stück Theatermagie, das einem spätestens bei Quasimodos finalen Sätzen die Tränen in die Augen treibt.

(Text: Jens Alsbach)



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Kreativteam

MusikAlan Menken
TexteStephen Schwartz
BuchPeter Parnell
Deutsche FassungMichael Kunze
InszenierungScott Schwartz
ChoreografieChase Brock
BühnenbildAlexander Dodge
KostümeAlejo Vietti
LichtHowell Binkley
SoundGareth Owen


Besetzung

Quasimodo Jonas Hein [01.05.-18.11.2018],
(Kevin Köhler)
(Kevin Thiel)
(Gerrit Hericks)

Esmeralda Mercedesz Csampai,
(Kristina Love)
(Sina Pirouzi)

Erzdiakon Claude Frollo Felix Martin,
(Emanuel Jessel)
(Thomas Schreier)

Phoebus de Martin Maximilian Mann,
(Daniel Rakasz)
(Nico Schweers)

ClopinGavin Turnbull,
(Kevin Köhler)
(Stefan Poslovski)

Jehan FrolloNico Schweers,
(James Cook)
(Jonas Hein)
(Johannes Kiesler)

St. AphrodisiusRomeo Salazar
Leutnant Frederic CharlusGerrit Hericks
King Louies XI.Stefan Poslovski
Pater DupinThomas Schreier
EnsembleSina Pirouzi
Mike Sandomeno
Kristina Love
Daniel Rakasz
Barbara Raunegger
Daniel Therrien
Esther Puzak
Yuri Yoshimura
SwingsChiara Cook
James Cook
Jonas Hein
Emanuel Jessel
Johannes Kiesler
Kevin Köhler
Jonna Schwertner
Kevin Thiel


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Zuschauer-Rezensionen

Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.


3 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:


31869
Wiederholungstäter

20.08.2018 - Nach einem Besuch in Berlin im vergangenen Oktober, war ich gestern nochmal in "Paris". Seit langer Zeit bringt die Stage mal wieder ein Stück auf die Bühne, das mich mehrfach ins Theater zieht. Dank einer schönen 2:1 Aktion hab ich mir nochmal Karten für Stuttgart geleistet.

Nach der (in meinen Augen) fast perfekten Besetzung beim letzten Besuch war ich dieses Mal (vor allem im ersten Moment) ein klein wenig enttäuscht. Esmeralda Kristina Love und Phoebus Nico Schweers hatten beide stimmlich einige Startschwierigkeiten, bis sie volle Leistung brachten. Ich glaube, zum Teil lag es an der bemüht klingenden überdeutlichen Aussprache von Frau Love, dass bei „Rhythmus meines Tamburins“ noch der „Wumms“ fehlte. Insgesamt ist im Schauspiel bei ihr auch noch Luft nach oben. Mir fiel mehrfach auf, dass die Gestik sehr eingeschränkt einseitig wirkte.
Nico Schweers hatte zu Beginn noch Probleme mit den Höhen. Aber nach der ersten Hälfte von Akt 1 gefiel mir die Leistung der beiden dann schon. Dass Herr Schweers in meinen Augen nicht unbedingt der "stattliche Hauptmann" ist, den ich mir wünschen würde, sondern eher schlaksig wirkt - geschenkt.

An Gavin Turnbull als Clopin musste ich mich erst mal gewöhnen. Schon seit den alten Berliner Zeiten ist diese Rolle für mich einfach zu sehr mit Jens Janke verknüpft, den ich auch in Berlin gesehen hatte. Es fiel mir etwas schwer, mich von seiner Stimme zu lösen, die mir insbesondere durch die Aufnahmen vertraut ist. An Herrn Turnbulls Leistung gibt es aber nichts auszusetzen.

Jonas Hein als Quasimodo überzeugte auf ganzer Linie, kam für mich dennoch nicht ganz an Milan van Waardenburg heran, der mich im Herbst noch einen Ticken mehr berühren konnte.

Emanuel Jessels Frollo war hervorragend und für mich die Top-Leistung der Show. Stimmgewaltig und düster brachte er überzeugend die Hybris des Erzdiakons auf die Bühne und erhielt entsprechend mit den stärksten Szenenapplaus für sein "Feuer der Hölle".

Ansonsten bleibt es dabei: Ich liebe das tolle Ensemble, das sich scheinbar mühelos durch all die Rollenwechsel singt und spielt. Und der Chor sorgte wieder für einige Gänsehaut. Wie schön, dass dieses Konzept gefunden wurde, um das Ensemble zu verstärken. Ein großes Lob an ORSO aus Freiburg, die gestern Nachmittag zu hören waren.
Ensemble und Chor fügen sich toll in das Bühnenbild ein, werden Wasserspeier Heiligenfiguren. Der flexible Einsatz von Bänken, Geländern und Treppen passt perfekt zum fließenden Wechselspiel der Rollen. Besonders beeindruckt zeigte sich das Publikum gestern vom Ausgießen des Bleis, bei dem ein Raunen durch den Saal ging.

Wehmutstropfen bleibt weiterhin das Spar-Orchester. Da ist wohl leider bei der Stage weiterhin nur Träumen angesagt...

Hughie (30 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)


31788
Es hat mich mitgerissen

30.03.2018 - Das Bühnenbild ist einfach gehalten. Erfüllt es aber seinen Zweck, da die Inszenierung vollkommen auf die Darsteller abgestellt ist. Insofern vermisst man auch nichts. Leider wirkt es in dem großen Apollo Theater ein wenig verloren. Schaut ein wenig aus, als würde ein Stadttheater am Bühnenbild sparen müssen.

Kevin Thiel spielte den Quasimodo mehr als gelungen. Sehr sympathisch und mit Glasklarer Stimme.
Von Mercedesz Csampai bin ich sowieso immer hingerissen. Sie hat eine sehr natürliche, angenehme Ausstrahlung.

Das Orchester klang nicht wirklich voll. Hier hätte man ein wenig mehr wucht erwarten können. Obwohl ich natürlich schon weniger besetzte Orchestergräben gesehen habe.

Ich werde zwar kein Glöckner Wiederholungstäter, aber der Besuch hat sich gelohnt. Die Geschichte, mal wieder in einer anderen Variante zum Original, reißt mit.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)


31764
Premiere der Glöckner von Notre Dame

19.02.2018 - An 18.02.2018 hatten wir das Vergnügen, der umjubelten Premiere, des Disney Musical "Der Glöckner von Note Dame" beiwohnen zu dürfen.
Wie erwartet, war das Bühnenbild opulent und hochwertig gestaltet. Die Besetzung war hervorragend mit begnadeten Darstellen besetzt.
Die Musik hochkarätig gespielt und komponiert.
Teilweise war unserseits dem Handlungsstrang nicht mehr zu folgen. Der Fortgang der Geschichte schien einstweilen gehetzt umgesetzt.
Persönlich fehlte uns, dass wir einfach von den Musikstücken nicht berührt wurden. Es gelang nach unserem dafürhalten nicht, das notwendige Gefühl dieses "Drama" zu transportieren. Den Grund sehen wir einfach darin, dass es an sogenannten "Ohrwürmern" fehlte. Es lag zu keinem Zeitpunkt an den tollen Akteuren auf der Bühne, sondern an den Melodien der Stücke. Im Vergleich mit Aufführungen wie Mozart, Tanz der Vampire, Rebecca oder Phantom der Oper könnten wir heute keinen einzigen Titel nennen, der sich in unseren Gehörgängen "fest gedudelt" hätte.

Alles in allem ein Musical vom Disney Reissbrett, großes Musical, aber wenig Ohrwurmpotential. :-(

Vielleicht wäre weniger Opulenz auch mehr, Billy Elliot ist da ein Paradebeispiel - da heulen wir jedes mal wie die Schlosshunde - weil es uns so berührt.
Zum Glück lässt sich ja über Geschmack unbeschwert streiten - also macht Euch Euer eigenes Bild.

Quasimodo freut sich sicherlich über Euren Besuch.

Mario Klein (erste Bewertung)


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(jal)

Inszenierung

Musik

Besetzung

Ausstattung

Auch in Stuttgart überzeugt die packende Inszenierung von Scott Schwartz. Einzig bei einigen darstellerischen Neuzugängen muss man leichte Abstriche im Vergleich zu Berlin und München machen.

19.02.2018

 Leserbewertung
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Ø 3.67 Sterne

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