Von dieser Produktion haben wir leider keine Fotos
Von dieser Produktion haben wir leider keine Fotos

Fred vom Jupiter (2005)
Contra-Kreis-Theater, Bonn

Kreativ­teamCastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
 

Die großen Hits der Neuen Deutschen Welle erklingen in einem schrägen Musical, das außer der Musik nichts ernst nimmt – am wenigsten sich selbst – und das jede Menge Seitenhiebe auf das Pop-Business und auf die kleinen Schwächen der Universumsbewohner enthält.

Auf dem Jupiter gibt es keine größeren Superstars als Fred und die Marinas – zwei durchgedrehte Jupiter-Girls-, die größte Popband aller Zeiten. Doch der Ruhm scheint sich dem Ende zu nähern, verdankt Fred doch all seine Hits einer abgestürzten Raumkapsel von der Erde, in der er einige alte Schallplatten und einen Synthesizer gefunden hat. Das Problem: Der Synthesizer ist kaputt.

Es beginnt eine Zeitreise ins Berlin von 1981. Wie sonst soll Fred an sein Casio WS 67 kommen? Auf der Erde geraten Fred und seine Marinas in die abstrusesten Sitationen: Nicht nur, dass sie sich roboterhaft bewegen und die Marinas rumquietschen – die Zeit bereitet den dreien einige Probleme, halten sie doch Berlin für die Hauptstadt Deutschlands… Zu allem Überfluss werden die Marinas verhaftet, da sie sich nicht ausweisen können: Nun muss Fred nicht nur die knapp 2000 Euro für den Synthesizer, sondern weitere 2000 Euro als Auslösesumme für die Marinas, die erklärt hatten, sie kämen aus Russland und seien Anhänger der Perestroika, auftreiben. Um an das Geld zu kommen, schließt er sich einer Berliner Band an, um den Musikern die Neue Deutsche Welle beizubringen und die Verwicklungen gehen erst richtig los…

Horst Johanning hat Wolfgang Adenbergs Musical-Parodie flott, lustig und immer mit der gehörigen Prise Kitsch inszeniert: Der sich roboterhaft bewegende Fred, dem der Enterprise-Gruß wohl bekannt ist, und die überdrehten Marinas wirken geradezu “galaktisch”, selbst die kleinen Rollen Andi und Erika gewinnen durch die hevorragende Regie-Arbeit Charakter. Die “Neue-Deutsche-Welle-Trash-Oper”, wie das Stück im Programmheft angekündigt wird, wirkt nicht zuletzt durch das Zusammenspiel der gelungenen Inszenierung mit dem einfachen, aber fantasie- und effektvollen Bühnenbild von Pit Fischer und den schrägen Achtziger-Jahre-Kostümen von Anja Saafan.

Das Publikum ist zu Recht begeistert von Wolfgang Adenbergs Witzen und Seitenhieben auf das Musicalgeschäft: Tinas Bruder beispielsweise ist Mitglied einer Kleinstadt-Band, aber sie ist sich ganz sicher: Aus den “Love Cats” wird nie etwas… Eine interessante Parallele zum Vorgänger “What a Feeling” ist das Ende des Stücks, welches Adenberg auch hier als erfolgreiches Konzert der Band gestaltet hat. Außerdem wagt die Berliner Band es, Queen-Songs auf Deutsch zu performen! Es bleibt die Frage: “Welcher Hirni übersetzt das denn?”. Neben selbstironischen Bemerkungen wirft Wolfgang Adenberg immer wieder einen Blick in die Achtziger Jahre: Wünschen sich die Band-Mitglieder doch einen Kassettenrekorder für Filme und freuen sich auf die neue TV-Serie Dallas. So manches war damals allerdings einfacher: Die Zeitreise-Bestimmungen der USA waren schließlich noch nicht ganz so streng und für einen Hit reichten die einfallsreichen Worte “Da Da Da”.

Die Band unter der Musikalischen Leitung von Daniel Große Boymann heizte dem Publikum on- und offstage mit bekannten Songs der Neuen Deutschen Welle ein, um auch den letzten Skeptiker zu überzeugen, dass dieser Musikstil durchaus für ein Musical geeignet ist.

Das Ensemble ist hervorragend: Allen voran Leon van Leeuwenberg als spaciger “Juppie” Fred und Elisabeth Ebner als Erdenbürgerin Tina, die als intergalaktisch-überirdisches Paar die Herzen des Publikums gewinnen. Regina Mück und Caroline Kiesewetter begleiten Fred als herrlich schrille Girls auf seiner Reise, während Stefan Schill als eifersüchtiger Gehörnter droht, die Band zu zerschlagen, bevor es zum Happy End kommt. Zum Happy End kommt es auch bei Bassist Tobias Fries (Andi) und der durchweg souveränen Drummerin Erika (Susanne Hanke), die sich mit ihrer kleinen Liebesgeschichte immer wieder gekonnt in den Mittelpunkt spielen. Daniel Große Boymann überzeugt als Hubert, der die Band verlässt, da ihn die Liebe nach Bayern zieht.

 
Kreativ­teamCastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
KREATIVTEAM
AutorWolfgang Adenberg
InszenierungHorst Johanning
BühnenbildPit Fischer
 
Kreativ­teamCastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
CAST (AKTUELL)
MitLeon van Leeuwenberg
Elisabeth Ebner
Susanne Hanke
Caroline Kiesewetter
Daniel Große Boymann
Stephan Schill
Tobias Fries
Regina Mück
Marko Formanek
 
Kreativ­teamCastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
TERMINE
keine aktuellen Termine
 
Kreativ­teamCastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
TERMINE (HISTORY)
Do, 03.03.2005 20:00Contra-Kreis-Theater, BonnPremiere
Fr, 04.03.2005 20:00Contra-Kreis-Theater, Bonn
Sa, 05.03.2005 20:00Contra-Kreis-Theater, Bonn
▼ 55 weitere Termine einblenden (bis 04.09.2005) ▼
Zur Zeit steht die Funktion 'Leserbewertung' noch nicht (wieder) zur Verfügung. Wir arbeiten daran, dass das bald wieder möglich wird.
Overlay