 Uraufführung
Luther – Rebell Gottes Ein Stück Geschichte
© Thomas Langer
© Thomas Langer
Thomas Borchert schlüpft im neuen Biografie-Musical aus der Feder von Christian Auer und Nina Schneider (basierend auf einer Idee von Wolfgang Adenberg) in die Rolle des Kirchen-Reformators. Die musikalische Bandbreite des Stückes reicht von Rock bis hin zu Kirchenmusik. Werner Bauer führt Regie bei der Uraufführung.
(Text: cl) Premiere: | | 13.01.2017 | Letzte bekannte Aufführung: | | 19.11.2017 |

Kreativteam
Besetzung
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Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 3 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    31601 Es ist ok und sehenswert
15.10.2017 - Ich habe die Vorstellung am 17.01.2017 gesehen. Ich fand die Musik sehr gut. Die Cast möchte ich hier besonders hervorheben. Das Orchester spielte auch super. Großes Minus ist für mich aber das Bühnenbild und die komische Story, man hätte viel mehr daraus machen können. Mit dieser tollen Cast, hätte man so viel mehr bewegen können und die Story, hätte man besser und nicht so kompliziert umsetzen können. Mein Fazit: Im großen und ganzen ist es abe sehenswert. Aber einmal sehen reicht mir.

Mopelmue (23 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
    31487 Es ist ein bisschen traurig...
20.07.2017 - Thomas Borchert als Luther bekommt wirklich recht schöne Balladen, aus denen er etwas machen kann, und liefert überhaupt eine gute Leistung. Kerstin Ibald passt mit ihrer mütterlichen Art sehr gut in die Heiligenerscheinung, die auf interessante Art auf die Bühne gebracht wird; auch Ramin Dustdar überzeugt mit seiner Präsenz. Die Soundeffekte sind eine sehr gute, unkonventionelle Idee, und das Bühnenbild mit seinen Projektionen (vgl. zuvor "Der Tunnel") funktioniert für mich ganz hervorragend.
Dass die Story episodenhaft daherkommt, ist in Anbetracht der Rahmenhandlung verzeihlich bzw. gerechtfertigt.
Warum dann nur ein magerer Stern?
Auf mich wirkt dieses Stück unprofessionell. Wenn ich schon erzböse Kardinäle munter auf der Bühne steppen sehe, kann ich ein Stück nicht ernstnehmen. Es wird mir vieles zu sehr überspitzt, ich nenne nur mal Tetzel als dämonischer Lack-und-Leder-Goth. Der Zirkus-Song mag ja als Metapher funktionieren, ich mag es aber nicht, wenn buchstäblich ein Zirkus auf der Bühne zu sehen ist, wenn der Kurfürst über Politik singt. Das heißt: Im Allgemeinen hätte ich natürlich nichts Grundsätzliches dagegen. So ist Theater. Hier aber schon:
"Luther" wirkt auf mich wie "Joseph & the ATD" ohne den Humor (dafür mit einer großzügigen Prise deutschen Theaterernst). Eine Ansammlung bunt durcheinandergewürfelter Musikstile, die hier einfach nur inkohärent wirken und nicht zu den "ernsthaften" Luther-Liedern passen. (Also so in etwa wie "Joseph" mit fünfmal "Close Every Door" drin.) Die Rap-Battle zwischen Luther und Eck fand ich für sich genommen wirklich nicht so schlecht, und auch mit den Projektionen schön in Szene gesetzt.
Diese Diskrepanz, einerseits Luther was "Vernünftiges" zu singen zu geben und andererseits viele andere Rollen derart zu karikieren, lässt das Stück nicht aus einem Guss wirken. Es wirkt, als wüsste es nicht, was es will und was es sein will.
Dass die Uptempo-Songs musikalisch nicht wirklich als solche funktionieren, könnte auch gut an der Miniband (vier, fünf Leute?) liegen, die aus den Kompositionen naturgemäß nicht viel herausholen kann.
Ist insgesamt ein bisschen schade drum.

areynore (6 Bewertungen, ∅ 3.2 Sterne)
    31321 Toller Beitrag zum "500. Jahrestag der Reformation 2017"
20.01.2017 - Das Stadttheater Fürth hat als privates Theater bereits früh im Jahr 2017 mit einem Paukenschlag das besondere Musicaljahr eröffnet - feiern wir am 31. Oktober doch den 500. Jahrestag der Reformation!
Wieder einmal wird der Mut eines Privattheaters belohnt - nach dem Mega-Erfolg von "Next top normal" folgt nun LUTHER - Rebell Gottes eine Musical-Uraufführung...
Endlich wird das ereignisreiche Schaffen und Leben Martin Luthers als Musical auf die Bühne gebracht - schon allein deswegen zu begrüßen, damit die Jugend endlich mal wieder Geschichts-Grundwissen vermittelt bekommt - da der Schulbetrieb im Fach Geschichte außer der NS-Zeit wenig mehr beizutragen hat...
Schön aus diesem Grunde muss ich den Besuch dieses Werkes empfehlen - dass es in meiner fränkischen Heimat läuft kommt noch hinzu die Sahne ist aber das prominente Kreativteam und die hervorragenden Musicaldarsteller, die das Stück zu einem tollen Gesamterlebnis machen - ein toller spannender Krimi-Theater-Abend - allerdings nach einer wahren Begebenheit...
Christian Auer hat eine eingängige rockige Partitur verfasst, die gleich ein paar Ohrwürmer bereit hält - eine gute Mischung aus Musical-Pop, mit herzzerreißenden Arien über Rap bis hin zu einem Bauern-Freiheitschor im großen Finale, der stark an "Les Miserables" erinnert...
Auch das Buch, die Texte und die Regie sind sehr gut gelungen - Luther in Gestalt von Thomas Borchert, der diese Rolle glanzvoll ausfüllt sowohl im Schauspiel als auch im Gesang wird nicht als Held der Reformation glorifiziert, sondern widersprüchlich und komplex dargestellt eher als gebrochener Held wider Willen der nach Wegen sucht, Glauben, Kirche und Klerus zu erneuern und von tiefen Selbstzweifeln geplagt wird - Paraderolle wieder eine mehr für Thomas Borchert!
Aber auch die anderen 11 Darsteller brauchen sich nicht zu verstecken - allen voran Ramin Dustdar als Luthers Gegenspieler Johannes Eck der mit seinem "Rap-Battle" einen der großen Ohrwürmer des Abends abliefert und mit Lack und Leder auch kostümtechnisch heraussticht!
Michael Kargus brilliert als dämagogischer Ablassverkäufer Tetzel und auch die Frauen kommen nicht zu kurz:
Halt und Unterstützung erfährt Luther bei seiner Ehefrau Katharina von Bora alias Navina Heyne - die ein resolutes und intelligentes Eheweib gibt sowie einer starken Kerstin Ibald als Herzogin Barbara!
das Stück hat zwar keine großen Requisiten es ist sparsam aber durch die schönen Projektionen und das Licht macht es die Produktion wieder wett und gewinnt damit!
Ein schöner, unterhaltsamer Musicalabend der hoffentlich im nächsten Jahr erneut nach Fürth kommt - Glückwunsch an das Stadttheater Fürth das wieder mal mit Mut und Geschick ne tolle Musicalproduktion aus dem Hut gezaubert hat....

Maxim (54 Bewertungen, ∅ 4 Sterne)

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