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 Chor-Musical
Sister Act Der geweihte Pfad des Herrn
© Stage Entertainment/Eventpress
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Gelungene Rückkehr des Nonnen-Spaßes in bewährter Inszenierung und Glitzer-Ausstattung. Der eingespielte, aus anderen deutschen Produktionsstandorten bekannte Cast wird angeführt von einer grandiosen Aisata Blackmann als Deloris.
(Text: Kai Wulfes) Premiere: | | 16.10.2016 | Rezensierte Vorstellung: | | 16.10.2016 | Letzte bekannte Aufführung: | | 09.07.2017 |
Für die Ordensschwestern bricht eine Welt zusammen. Die Frau, die ihren Chor zu einem harmonischen, energiegeladenen Klangkörper geformt und damit Ruhm und fließende Spendengelder in ihre Gemeinde gebracht hat, soll gar keine Nonne sein? Ebenso enttäuscht sind sie von ihrer Mutter Oberin, die bisher ihr fester wie verlässlicher Bezugspunkt im Klosteralltag war. Nun entpuppt sie sich in ihren Augen als Lügnerin, denn sie wusste, dass "Schwester Mary Clarence" nicht aus einem ziemlich weltlich eingestellten Orden zu ihnen versetzt worden ist, sondern eigentlich ein singendes Gangster-Liebchen ist, das sich im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms in ihrer Mitte versteckt.
Wie im gleichnamigen Hollywood-Blockbuster mit Whoopi Goldberg steuert auch das sehr vorhersehbare Buch der Musical-Adaption weiter in Richtung Happy End, bei dem der Nonnen-Chor in seiner Kirche einen furiosen Auftritt vor dem Papst hinlegt. Anders als im Leinwand-Original geben die Sängerinnen jedoch keinen Gospelsong zum Besten, sondern intonieren "Singt hinauf zum Himmel" im zackig-juchzenden Disco-Sound der späten 1970er Jahre. Alan Menkens Partitur imitiert und persifliert aber auch Songs der Bee Gees ("Hey, Schwester"-Terzett der Gangster) oder den Philadelphia-Sound von Barry White und seinem Love Unlimited Orchestra (Eddies Solo "Tief in mir"). Bei allen Songs mit den typischen Disco-Beats, die die kleine Sieben-Mann-Band unter der Leitung von Shay Cohen flott und mit vollem Sound aus dem Graben begleitet, wippen bei vielen im Publikum die Beine mit. Gute Laune ist damit garantiert.
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Die Disco-Ära ist in "Sister Act" jedoch nicht nur zu hören, sondern wird konsequent auf der Bühne weitergeführt, sei es bei den Kostümen von Lez Brotherston oder bei Klara Zieglerovas Bühnenbild. Polizist Eddie trägt unter seiner Uniform einen weißen Anzug mit Schlaghosen à la "Saturday Night Fever". Wohnräume außerhalb der Klostermauern zieren allesamt großgemusterte Tapeten in aus heutiger Sicht gewagten Farbzusammenstellungen. Auch die zunächst recht düstere Kirche wird zur grell-bunten Disco, in der die Nonnen in wirklich witzig gestalteten Strass- und Pailletten-Habits vor einer sich drehenden, verspiegelten Marienstatue tanzen. Anthony van Laasts Choreografien schwelgen im Bewegungsrepertoire der Zeit mit ihren ausladenden Armbewegungen und den sich umeinander-drehenden Händen. In der Einstudierung von Kati Heidebrecht bewegt sich das Ensemble hinreißend synchron und reißt auch im Tanz mit.
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Wie in Wien, Stuttgart und Oberhausen ist Carline Brouwer wieder für die temporeiche, Inszenierung mit ihren auf den Punkt gesetzten Gags verantwortlich. Dabei kann die Regisseurin auf viele bereits Kloster-erprobte Darsteller zurückgreifen. So steht zum Beispiel Daniela Ziegler wie in der deutschsprachigen Erstaufführung von 2010 wieder dem Orden als strenge Mutter Oberin vor. Dabei zweifelt sie oft an ihrer göttlichen Mission und hat erhebliche Probleme mit der doch sehr weltlichen Einstellung ihres zunächst sehr ungeliebten Gastes. Ziegler zeigt neben dieser sehr harten Facette auch viele komische Momente, so zum Beispiel wenn Mutter Oberin nach der Pause die Beichte ablegen möchte. Gesanglich mogelt sich Ziegler in den tiefen Passagen mit Sprechgesang durch die Partie. Wenn sie sich in die recht vibratolastige Höhe gestemmt hat, lässt sie jedoch wie bei "Mir bleibt wohl keine Wahl" viele schöne Töne hören.
Mit viel Witz und perfekten Gesang verkörpern Regina Venus und Maren Somberg wieder die Schwestern Mary Lazarus und Mary Patrick, Abla Alaoui zweifelt als Novizin wieder an ihrer wahren Berufung und glänzt mit schönem Sopran in ihrem Solo "Die Welt, die ich nie sah".
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Mischa Mang (Curtis Jackson) und Benjamin Eberling (Joey) sind ebenso Wiederholungstäter im Gangstermilieu wie Gino Emmes als Polizist Eddie Fritzinger. Alle drei sind auf den Typ genau besetzt, spielen mit viel Witz und Hingabe. Auch stimmlich und tänzerisch sind alle drei absolut erste Wahl.
Eine Entdeckung ist Aisata Blackman als Deloris, die sich mit einer starken, in allen Lagen sicher geführten Power-Soulstimme sowohl in die Herzen der Nonnen als auch des Publikums singt. Dazu spielt sie ihre Rolle in genau der richtigen Mischung aus Star-Allüren, schnodderigem Tussi-Terror und warmherziger Frau. Eine Glanzleistung, die vom Premierenpublikum in Berlin zu Recht frenetisch bejubelt wird.
Auch wenn die Spielplangestaltung der Stage Entertainment mit ihren Produktions-Rotationen viele Musical-Freunde verzweifeln lässt, ist es eine gute Entscheidung, diese sehr schöne, wirklich witzige "Sister Act"-Version wieder auf die Bühne zu bringen. Alles richtig gemacht - Halleluja!
Die Produktion war in folgenden Theatern zu sehen: 16.10.2016 bis 26.02.2017 Theater des Westens, Berlin 05.03.2016 bis 02.04.2017 Rhein-Main-Theater, Niedernhausen 19.05.2017 bis 09.07.2017 Deutsches Theater, München
(Text: kw)

Kreativteam
Besetzung
| Deloris van Cartier | | Aisata Blackman, (Denise Lucia Aquiono) (Amani Robinson)
| | | Mutter Oberin | | Agnes Hilpert, (Sonja Herrmann) (Bärbel Röhl)
| | | Curtis Jackson | | Mischa Mang, (John Davies)
| | | Eddie Fritzinger | | Karim Ben Mansur, (Benét Monteiro)
| | | Schwester Mary Robert | | Abla Alaoui, (Denise Jastraunig)
| | | Schwester Mary Patrick | | Maren Somberg, (Steffi Irmen)
| | | Schwester Mary Lazarus | | Regina Venus, (Bärbel Röhl)
| | | Joey | | Benjamin Eberling, (John Davies)
| | | TJ | | Arcangelo Vigneri, (Daniel Tejeda)
| | | Pablo | | Alessandro Pierotti, (Sebastian Krolik)
| | | Monsignore Howard | | Franz-Jürgen Zigelski, (Hans-Henning Stober)
| | | Michelle | | Kristina Love, (Venera Jakupov) (Floor Krijnen)
| | | Tina | | Marcella Adema, (Claire Brazier)
| | | Schwester Mary Hannah | | Kristina Love
| | | Schwester Mary Aurora Deluca | | Marcella Adema
| | | Schwester Mary Emerenciana | | Denise Lucia Aquiono
| | | Schwester Mary Ginger | | Claire Brazier
| | | Schwester Mary Charlotte Petronella Theresia | | Kristel Constant
| | | Schwester Mary Lafer | | Mona Graw
| | | Schwester Mary Nirvana | | Sonja Herrmann, (Lanie Sumalinog)
| | | Schwester Mary Lichter | | Steffi Irmen
| | | Schwester Mary Juana | | Venera Jakupov
| | | Schwester Mary Berry | | Denise Jastraunig
| | | Schwester Mary Alphonsa | | Josefien Kleverlaan
| | | Schwester Mary vom göttlichen Herzen Jesu | | Floor Krijnen
| | | Schwester Mary Theresa | | Lanie Sumalinog
| | | Schwester Mary Lou | | Vanessa Wilcek
| | | Schwester Mary Felicitas Isabella | | Amani Robinson
| | | Ensemble | | Karim Ben Mansur Benét Monteiro Hans-Henning Stober Daniel Tejeda
| | | Swings | | Kristel Constant Venera Jakupov Josefien Kleverlaan Sebastian Krolik Justus Schmeck Vanessa Alexandra Wilcek
| | Band
| | | Keyboard | | Robert Paul Gela Megrelidze
| | | Klarinette, Saxofon | | Christian Vogel
| | | Gitarre | | Gregory Dinunzi
| | | Drums | | Alexander Hötzinger
| | | Bass | | Dirk Schmigotzki
| | | Percussion | | Andreas Birnbaum
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Frühere Besetzungen? Hier klicken =in Berlin=
Deloris van Cartier - Aisata Blackman / Kristina Love
Mutter Oberin - Daniela Ziegler
Eddie Fritzinger - Gino Emnes [Berlin, Niedernhausen]
Produktionsgalerie (weitere Bilder)
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 3 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    31459 Singt hinauf zum Himmel
25.06.2017 - Ich habe Sister Act mittlerweile zwei Mal im Deutschen Theater München gesehen und kann nach zwei Vorstellungen ein endgültiges Fazit über die Inszenierung ziehen. Ich kann keinen wirklichen Vergleich zu vergangenen Produktionen ziehen, kenne allerdings die beiden deutschsprachigen und die englischssprachige CD. Ich bin ein großer Fan der Wiener Aufnahme und hatte deswegen trotzdem schon ein paar Erwartungen an das Stück vor allem an die Darsteller.
Besetzung:
Bei beiden Vorstellungen (19.05.- Preview und 14.06.) hatte ich größtenteils die selbe Besetzung - die First Cast- nur der TJ wurde am zweiten Abend von der Zweitbesetzung gespielt. Angeführt wird das Ensemble von Aisata Blackman. Gesanglich ist sie perfekt, in den Sprechszenen macht ihr allerdings ihr Dialaket ab und an ein Strich durch die Rechnung. Insgesamt überzeugt sie am Anfang noch nicht so ganz, steigert sich jedoch stetig und ist spätestens bei "Singt hinauf zum Himmel" eine Wucht.
Agnes Hilpert spielt die Mutter Oberin mit einem sehr trockenen Humor. Gesanglich überrascht sie (positiv!) mit manchen Tönen, die ich persönlich ihr nicht zugetraut hätte.
Die anderen Nonnen sind gut bis sehr gut besetzt und haben stimmlich eine Menge drauf.
Mischa Mang als Curtis konnte mich hingegen nicht wirklich überzeugen. Leider singt Herr Mang höchstens fünf Töne. Die restlichen Töne werden geschrien, gegröhlt oder geflüstert.
Umso mehr überzeugt Karim Ben Masur. Er spielt den Eddie sehr sympathisch und singt mit einer schön warmen und angenehmen Stimme. Von den Herren ist ansonsten noch Benjamin Eberling hervorzuheben, der als Joey das Theater zum Beben gebracht hat, weil das Publikum sich nicht mehr eingekriegt hat vor lachen.
Inszenierung:
Obwohl der Humor manchmal flach ist, muss ich feststellen, dass ich noch nie so viele Menschen in einem Münchener Theater hab lachen sehen, wie bei Sister Act. Insgesamt kommt das Stück gut an beim Publikum.
Ich persönlich finde die Inszenierung jedoch nicht perfekt. Es wird versucht, die Schwächen des Buches durch Besonderheiten wie Quick Changes zu verstecken. Dies funktioniert jedoch nur bedingt. Die Rolle des Eddie wird künstlich aufgebläht und wäre nicht unbedingt in derartiger Form notwenidg. Auch die weitere Entwicklung Eddies am Ende des Stücks wäre nicht notwendig gewesen. Hier ist schlichtweg der typische Musicalkitsch vertreten. Auch die Nummer Hey Schwester ist dramaturgisch unnötig, unterhält jedoch zu mindestens das Publikum. Auch die Verfolgungsjagd durch das Kloster ist meiner Meinung nach zu lang geraten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Akkustik. Es fehlt leider an Schwung, was bei dieser Paritur eigentlich ein NO GO ist. Grad beim Opening saß ich sehr enttäuscht da. Stimmung kam erst später auf und das Funke sprang bei mir erst ab der Chorprobe über. Ein paar Leute mehr im Orchestergraben wären ein Segen für dieses Musical
FAZIT: eine nette, sehr unterhaltsame Show, die zwar nicht perfekt ist dafür aber sehr gut besetzt. Man geht mit Ohrwürmern und beschwingt nach Hause- Halleluja!

LiveinTheater (99 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
    31369 Es wird leider immer weniger
08.03.2017 - Ich war in der Premiere am 5.3. im Rhein Main Theater.
Erstmal zum Theater... Das Haus ist etwas in die Jahre gekommen, und wurde nicht oft bespielt. Das merkt man leider. Es war so heiß im Theaterraum und stickig, das nicht nur ich immer mal wieder husten musste.
Die Show begann wegen technischer Schwierigkeiten knapp 20 Minuten später, was dem Spaß aber keinem Abbruch tat. Die Show, ich habe sie mehrfach nun gesehen, ist einfach herrlich. Soviel Herz und Witz findet man nicht oft auf deutschen Bühnen.
Die Story ist ja bekannt und auch das es nicht die Filmmusik ist sondern neue Kompositionen von Alan Menken. Großartig wie er mit der Show eine Hommage an die 70iger Jahre hinbekommen hat.
Die Besetzung in Niedernhausen war bis auf eine Rolle die komplette 1. Besetzung.
Der Nonnenchor ist herrlich. Wie die Truppe erst etwas ungelenkig und schief singend daher kommt und sich bis zum Finale in glitzernde Höhen schwingt. Super!
Bei den Rollen führt Aisata Blackmann als Dolores die Riege an. Wirklich wundervoll herzlich und mit fantastischer Stimme sitzt da einfach alles. Sie ist für mich einer der besten Besetzungen die ich bisher sehen durfte und eine Entdeckung.
Ihr als Gegenpol spielt Agnes Hilpert die Mutter Oberin mit sehr viel Würde, Strenge, aber auch Herz. Selten habe ich so eine gut singende Oberin gehabt.
Eddie Fritzinger wird hier endlich wieder von Gino Emnes Rollendeckend und mit fantastischer Stimme gegeben.
Zu den kleineren Rollen des Abends sind Abla Alaoui als Mary Robert und Regina Venus als Mary Lazarus wundervoll. Besonders Steffi Irmen als Mary Patrick ( die einzige 2. Besetzung des Abends ) weiß mit ihrem Lachen das Publikum für sich zugewinnen und anzustecken. So herrlich ehrlich hab ich Mary Patrick selten gesehen. Top!
Curtis Jackson wird von Mischa Mang gegeben, der hier nichts Besonders darbieten kann. Seine Boshaftigkeit wird immer nur mit Brüllen verwechselt und auch gesanglich merkt man, dass er an seine Grenzen stößt.
Ganz anders seine Handlanger Joey, Pablo und TJ.
An diesem Abend von Benjamin Eberling, Alessandro Pierotti und Arcangelo Vigneri gespielt.
Ihnen gehört der Showstopper des Abends.
Besonders Eberling weiß seinen Körper und Stimme einzusetzen, dass ich Tränen gelacht habe.
Bleibt noch Franz Jürgen Zigelski als Monsinore. Er ist herrlich würdevoll, aber auch gerade im Zusammenspielt mit Mutter Oberin ungemein komisch.
Der Sound hat leider nochmal an Strahlkraft verloren zu anderen Vorstellungen, die ich gesehen habe. Mir fehlte da eindeutig der Bass. Aber was will man erwarten bei soviel Frauen auf der Bühne und lediglich 6 Mann im Orchestergraben.
Für eine Tour ganz gut, aber die Preise sind unanständig hoch.
Deswegen gibt es für den Gesamteindruck des Abends leider nur noch 3 Sterne.
Ich hätte diesem Stück eine bessere Tour gewünscht mit mehr Spieldaten, aber wie ich hörte, wird wohl nach Niedernhausen und München endgültig Schluß sein für das Kloster.
Deswegen Leute schaut es Euch an, solange es noch geht. Ich habe die Show nun 9 Mal gesehen, und bin sehr begeistert.

KristinP (78 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
    31252 Auch als Tour-Produktion genial umgesetzt
04.11.2016 - Nun kommen die Nonnen auch nach Berlin ins traditionelle Theater des Westens - seit der letzten Sister Act Spielzeit ist einige Zeit vergangen und so freute ich mich besonders die Show endlich mal wieder zu sehen mit alten Bekannten und neuen Gesichtern...
Eines vorneweg...auch als Tourneeversion braucht sich die Show absolut nicht zu verstecken - die Klasse des Ensembles, keine Abstriche an Bühnenbild, Kostümbild und Sound - ein klasse lustiger und schön beschwingter Abend in Berlin ist der Lohn.
Die geniale Daniela Ziegler als Mutter Oberin führt das Ensemble an - ihr Schauspiel ist in dieser Rolle einfach unerreicht und ihre "steife" Haltung, kalte abweisende Mimik und Gestik sind eine Klasse für sich und nach 6 Jahren darf man ihr nun auch endlich ihrem großen - dem schönsten von Menkens Partitur lauschen - "Mir bleibt wohl keine Wahl" - schon alleine dafür ist der Besuch in Berlin Pflicht! Göttlich!
Mischa Mang und Gino Emnes als Curtis Jackson & Eddie Fritzinger sind alte Bekannte in ihren Rollen und spielen diese mit Bravour - perfekt besetzt...
Zum 2. Mal nach Oberhausen darf die junge Abla Alaoui in die Rolle der Schwester Mary Robert schlüpfen - ihre Wandlung vom stillen, braven Stiefmütterchen zur blühenden, lebensbejahenden Rose in ihren "Nuttentretern" und dem Song "Die Welt die ich nie sah" - toll - wunderbare Stimmfarbe, kräftig schön...
Die neue Erstbesetzung der Schwester Mary Patrick mit Maren Somberg ist auch ein absoluter Glücksfall - wie ihre Vorgängerinnen u.a. Yvonne Köstler ist sie total lustig und kann den Großteil der Gangs und Lacher auf sich verbuchen..
Wie eh und je rappt sich Regina Venus durchs Stück als Schwetzter Mary Lazarus das es nur so kracht und fetzt in den alten ehrwürdigen Klostermauern..
Einzig mit der neuen Deloris Aisata Blackman bin ich nicht so glücklich sie ist gut und meistert die Partitur aber grad im schauspielerischen setzten hier Zodwa Selele und auch Patricia Meeden Massstäbe an die sie leider (noch) nicht heranreicht...
Ansonsten haben sich bis auf einige Gags und neue Schwesternamen - Schwster Lafer & Schwester Lichter wenig verändert die Bühnen und Kostümpracht ist wie bei den Vorgängerproduktionen unverändert - das Orchester unter Shay Cohen spielt frisch und schwungvoll auf
Und die Eroberungsversuche im Song "Hey Schwester" mit Joey, TJ und Erkan bleiben unvergessen und sind das Salz in der Suppe an diesem schönen Abend in Berlin..
Im übrigen startete gestern wie in den letzten 15 Jahren der Spendenmarathon für Aidskranke - die Darsteller stehen für Fotos und Autogramme also auch im Foyer des Theaters bereit

Maxim (54 Bewertungen, ∅ 4 Sterne) 
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Die Kriterien für unsere Kurzbewertungen (Stand: Dezember 2014)
Buch*: Ist die Handlung in sich schlüssig? Kann die Story begeistern? Bleibt der Spannungsbogen erhalten oder kommt Langeweile auf?
NICHT: Besonderheiten der konkreten Inszenierung des Theaters.
Kompositionen*: Fügen die Kompositionen sich gut in das Stück ein? Haben die Songs Ohrwurmcharakter? Passen die gewählten Texte auf die Musik? Transportieren Text und Musik die selbe Botschaft?
NICHT: Orchestrierung, Verständlichkeit des Gesangs der Darsteller in der aktuellen Inszenierung.
* werden nur bei neuartigen Produktionen (z.B. Premiere, deutsche Erstaufführung usw.) vergeben
Inszenierung: Wie gut wurde das Stück auf die Bühne gebracht? Stimmen die Bilder und Charaktere? Bringt der Regisseur originelle neue Ansätze ein?
NICHT: Wie gut ist die Handlung des Stücks an sich oder die mögliche Übersetzung?
Musik: Kann die musikalische Umsetzung überzeugen? Gibt es interessante Arrangements? Ist die Orchesterbegleitung rundum stimmig? Muss man bei Akustik oder Tontechnik Abstriche machen?
NICHT: Sind die Kompositionen eingängig und abwechslungsreich? Gibt es Ohrwürmer? Gefällt der Musikstil?
Besetzung: Bringen die Darsteller die Figuren glaubwürdig auf die Bühne? Stimmen Handwerk (Gesang, Tanz, Schauspiel) und Engagement? Macht es Spaß, den Akteuren zuzuschauen und zuzuhören?
NICHT: Sind bekannte Namen in der Cast zu finden?
Ausstattung: Setzt die Ausstattung (Kostüme, Bühnenbild, Lichtdesign etc.) die Handlung ansprechend in Szene? Wurden die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten optimal genutzt? Bieten Bühne und Kostüme etwas fürs Auge und passen sie zur Inszenierung?
NICHT: Je bunter und opulenter ausgestattet, desto mehr Sterne.
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Leider keine aktuellen Aufführungstermine. |
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