Wir im Finale (2004)
Brauhaus, Bremen

Marc Becker montiert Stimmen und Stimmungen aus dem Fußballstadion. Ein Stück mit Musik – nicht nur über Fußball, sondern über die Befindlichkeit der deutschen Nation.

Der in Bremen geborene Autor Marc Becker,­ bekennender Werder-Fan,­ hat in Wir im Finale Stimmen und Stimmungen aus dem Stadion in Form einer Reportage verwebt: die Phrasen der Sportreporter, die Chöre der Fans, die Predigten des Trainers, die Besserwisserei der Experten, das Anfeuern aus dem Wohnzimmersessel – Ausgangspunkt ist das Endspiel einer Weltmeisterschaft mit deutscher Beteiligung gegen einen übermächtigen Gegner. Das Spiel gleicht einer Achterbahnfahrt hinsichtlich der Torstände wie der Euphorien und Depressionen, der Aggressionen und der Verbrüderungen. Aber Wir im Finale ist kein Fußball-Stück, es ist ein politisches ­ eine intelligente Metapher für Deutschland im Reformstau, ein sarkastischer Kommentar zu Befindlichkeit der Nation.
Wir im Finale wurde am Theaterhaus Jena in der Spielzeit 2003/04 uraufgeführt und anschließend für den renommierten Mühlheimer Dramatikerpreis nominiert.
Patrick Schimanski führt Regie. Der Musiker und Regisseur inszenierte bereits in Mannheim, Wuppertal, Jena, Bielefeld und Zürich. Am Bremer Theater zeichnete er sich mehrfach für Bühnenmusik verantwortlich ­- zuletzt für Kugeln überm Broadway. Seine Uraufführung Steinbruch von Werner Fritsch am Nationaltheater Mannheim wurde zu den 25. Mühlheimer Theatertagen eingeladen.
Inszenierung und Musik: Patrick Schimanski, Ausstattung: Okarina Peter, Timo Dentler
Mit: Henriette Cejpek, Sybille Specht; Hermann Book, Detlev Greisner, Toks Körner