 Drama
Fame I want to make magic Eine gelungene Inszenierung eines nicht sehr gelungenen Musicals. Ein homogenes Ensemble macht das Beste aus der ungenügenden Vorlage und begeistert durch Spielfreude.
(Text: Maik Frömmrich) Premiere: | | 07.05.2005 | Letzte bekannte Aufführung: | | 06.07.2005 |
"Fame" ist nun wirklich kein Meilenstein der Musicalgeschichte. Ein sehr einfach gestricktes Buch, gefüllt mit einer Ansammlung von Stereotypen - von der reichen Vorzeigeschülerin zum talentierten aber nicht sehr gut gebildeten Ghettokid bis hin zum hormongesteuerten Latino ist für jeden etwas dabei - gepaart mit einer poppigen, aber auch nicht sehr anspruchsvollen Musik, bieten nicht die besten Vorraussetzungen für einen gelungenen Abend. Während die Musik allerdings in dem Stück immer zweckdienlich daherkommt, kann das Buch nicht wirklich überzeugen. Es fehlt ein zentrales Pärchen oder ein zentraler Charakter der eine Entwicklung durchmacht. Ein dramaturgischer Bogen ist nicht zu erkennen. Man lernt zwar viele Charaktere im Laufe des Abends kennen, aber durch die fehlende Entwicklung dieser, kann man keine emotionale Bindung aufbauen. So ist es letztendlich auch nicht sehr dramatisch, wenn Carmen Diaz, ein doch häufiger auftretender Charakter, aufgrund von Drogenabhängigkeit stirbt. Man nimmt es hin, kann aber nicht mitfühlen, weil man diese Figur nicht intensiver kennen gelernt hat. Die Figuren bleiben platt und oberflächlich. Aus dieser schlechten Vorlage hat Regisseurin Ricarda Regina Ludigkeit jedoch das Beste gemacht. Sie lässt die Szenen flott und ohne erwähnenswerte Längen umsetzen. Wirklich sehenswert wird das Stück immer, wenn es zu großen Ensembletanznummern kommt. Ludigkeit hat mit Co-Choreograf Ernst Gabriel Vokurek frische, energiegeladene Choreografien entworfen, die Schwung in die Show bringen und das Publikum begeistern. Die Arbeit des homogenen Ensembles kann man durchweg als solide bezeichnen. Die Darsteller zeigen Spielfreude, Engagement und trumpfen vor allem in den Tanznummern. Herausragend sind Doris Warasin als Serena Katz, die mit einer tollen Bühnenpräsenz, einem erfrischenden Schauspiel und einer wunderschönen Popstimme überzeugt, und Inez Timmer als Englischlehrerin Miss Sherman, die besonders mit ihrem Solo "These are my children" ihrem Charakter etwas mehr Tiefe verleihen kann. Ein Ausreißer im negativen Sinne ist Jennifer Boone als Carmen Diaz. Ihre schauspielerische Leistung ist zwar grundsolide, doch leider hat sie weder die Stimme noch das Aussehen bzw. die Bühnenpräsenz, das einem glauben machen will, dass sie eine der begehrtesten Frauen ist und ein zukünftiger Star werden könnte. Sie singt ihre Songs zwar ohne weitere Probleme, doch gerade in den Höhen klingt ihre Stimme etwas quietschend und angestrengt. Das Einheitsbühnenbild von Hans Kudlich hat schon in Klagenfurt gute Dienste geleistet. Es ist nett anzuschauen, bietet viele Verwendungsmöglichkeiten und wird durch das einfache Hinzuführen einiger Requisiten zu anderen Räumlichkeiten umgewandelt. Der schwungvolle Gesamteindruck wird durch die flott aufspielende Band unter der Leitung von Kai Tietje unterstützt. Wer einen unbeschwerten Theaterabend ohne Tiefgang erleben möchte, sollte sich "Fame" ruhig anschauen, denn letztendlich unterhält das Stück trotz der erläuterten Schwächen ganz gut.
(Text: mf)

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Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 14 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    5793 Super Abend.
31.12.2009 - Ich war in der Premiere und war begeistert. Ein tolles Ensemble mit super Tänzern und Sängern.
Allen hat man die Spielfreude sehr angemerkt. Das Publikum hat danach den verdienten Tribut gezollt. Minutenlanger Beifall. Zu Recht!
Ihr ward Klasse!

Maria
    6261 SUPER GELUNGEN!
31.12.2009 - Das Musical ist einfach nur genial, die Lieder sind super die Bühne klasse aufgemacht und die Tänze affengeil.
In Oliver Parchment habe ich mich sofort verrannt, er sieht einfach super sexy aus und hat eine super Stimme und tanz perfekt :)
Ich werde Fame aufjedenfall nochmal besuchen!

Ricarda
    9980 sehr gelungenes Musical
13.01.2006 - Die Musical gefiel mir sofort sehr gut, da sie auch sehr eingängig ist, und sehr gut klingt. sie ist sehr abwechslungsreich. auch die darsteller überzeugten mich auf anhieb. insgesamt sehr gelungenes Musical.

abu
    6668 Unterer Durchschnitt...
08.07.2005 - Mir hat es leider nicht so gut gefallen. Die Charaktere sind in Fame sowieso schon sehr oberflächlich angelegt. Wenn man da noch mehr Figuren hineinpresst als es das Buch vorsieht, weil man unbedingt möglichst viele Musical-Profis als Gäste unterbringen will, macht das die ursprünglichen Figuren nur noch nebensächlicher. Eine Handlung - oder sogar ein Sinn - war in dieser Inszenierung gar nicht mehr zu erkennen. Wenn Carmen am Ende plötzlich stirbt, ist einem das einfach nur egal, weil man sie kaum kennengelernt hat. Statt dessen ist der Kopf überfüllt mit schrillen Figuren in klischeehaften Outfits, von denen natürlich jede ihr eigenes Lied geträllert hat - egal, ob dieses nun in das Musical hineinpasst oder nicht.
Obwohl das tänzerische und schauspielerische Niveau recht hoch war, konnte keiner der Darsteller auch gesanglich überzeugen. Alle schienen mit ihren Songs überfordert. Auch der Show-Stopper von Ms. Sherman war keineswegs so gesungen wie man ihn aus anderen Inszenierungen kennt. Die schwierigen, hohen Töne wurden geschickt umgangen, indem die Darstellerin einfach eine Oktave tiefer weitersang. Einige Rollen waren komplett fehlbesetzt: Joe Vegas - ein Spanisch sprechender Latino, der optisch eher aus Skandinavien als aus Mexico zu kommen scheint, oder Ms. Bell - eine amerikanische Tanzlehrerin, die dauernd englische Floskeln in den Raum wirft, nur leider derart schlecht ausgesprochen, dass man sich das Lachen kaum verkneifen kann.
Wenn man schon Fame spielt, dann doch bitte so wie es das Buch vorsieht, und mit typgerechten Darstellern, die ihren Rollen auch stimmlich gewachsen sind!

Galileo
    6460 Enttäuschung
26.06.2005 - keine klare Linie - langweilig - super Tanz - schwache Stimmen - schlechte Tonmischung alles in allem eher enttäuschend!

chrissy
    6390 Super Tänze
22.06.2005 - Hat halt irgendwie leider nichts mit dem Film zu tun, wie man es erwarten könnte. Die Story ist auch etwas flach, aber dafür die Tänze super.

Lotte
    6224 Danke MIR - super Show
12.06.2005 - Das Stück hat seine Längen, aber darüber sieht man gerne hinweg, wenn man ein so engagiertes Ensemble hat. Die Darsteller (ob Eigene oder Dazugekaufte) waren durchweg hervorragend ! Es scheint also auch für Stadttheater möglich zu sein, gute Shows auf die Beine zu stellen-das hat das MIR ja bereits mit diversen Produktionen bewiesen. Nur schade, dass es im Umkreis so wenige Nachahmer gibt.

Susi
    5940 Super
18.05.2005 - Der Abend hat sich
wirklich gelohnt

Reni
    5884 Einfach genial
14.05.2005 - Die beste Show,die ich jemals im Theater gesehen habe.Und das schon 3 mal

SamiRo
    5851 Nett!
12.05.2005 - Anschauen lohnt sich!
Aber nicht zu viel Tiefgang suchen!
(UNd auf JEDEN Fall keine Plätze in den Logen nehmen! Wegen der schlechten Akustik ist dort praktisch nichts zu verstehen!)

sally
    5801 Lob an die TänzerInnen!
11.05.2005 -

derblondfrosch
    5796 Fame - super
10.05.2005 - Mit hat es sehr gut gefallen und ich fand es auch schlimm, daß es kein "zentrales Pärchen" gab.Es ist mehr ein Ensemblestück wie Titanic und lebt davon. Besonders erwähnenswert fand ich Stefan Stara. Als Alfred in TdV konnte er gar nicht richtig zeigen, was in ihm steckt, daß er nicht nur gut singen und schauspielen , sondern auch super tanzen und excellent Schlagzeug spielen kann

Gwen
    5770 super
09.05.2005 -

swoboda
    5763 ich war begeistert
08.05.2005 -

Little Snoopy 
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