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La Cage Aux Folles (2004 - 2005)
Rheinisches Landestheater (RLT), Neuss

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Schein oder Sein? Dieser Frage geht die Musical-Version des französischen Theaterstücks “La Cage aux Folles” auf den Grund. Im Mittelpunkt der Neusser Inszenierung stehen weniger aufwändig gestaltete Travestie-Nummern als vielmehr die Charaktere selbst, sowie die vielen Gags, die die Show amüsant und unterhaltsam machen. Sehenswert ist hier vor allem Mark Weigel als Albin/Zaza.

Spätestens seit der Hollywood-Verfilmung mit Robin Williams kennt sie fast jeder: die französische Geschichte um das schwule Pärchen Georges und Albin, deren Sohn Jean-Michel die Tochter eines konservativen Politikers heiraten möchte. Zur Erinnerung: Jean-Michel schämt sich ebenso für den Nachtclub „La Cage Aux Folles”, den sein Vater Georges betreibt, wie für die extrem feminine Art seiner “Ziehmutter” Albin, welcher als Travestie-Künstler “Zaza” der Star des Nachtclubs ist. Als sich die Schwiegereltern zu einem Besuch anmelden, versuchen Georges und Albin sich ihrem Sohn zuliebe zu verstellen und einen christlich-seriösen Eindruck zu vermitteln. Doch natürlich fliegt der Schwindel auf und letztendlich kommen alle zu der Einsicht, dass man in jeder Lebenslage zu sich selbst stehen sollte. Eine Botschaft, die gleichzeitig zu mehr Toleranz aufruft und sich durch den Hit “I am what I am” in den Köpfen des Publikums festsetzt.
In Neuss wurde die Bühnenversion dieser Tragikkomödie (Buch: Harvey Fierstein, Songs: Jerry Herman) mit sensibler Hand in Szene gesetzt: Malte Kreutzfeldt (Regie), Anja Imig (Bühne & Kostüme), Wara Cajias (Choreographie) und Andreas Schäfer (Musikalische Leitung) zeichnen hier verantwortlich.
Das Bühnenbild fällt zwar eher spärlich aus, erfüllt jedoch seinen Zweck und rückt die Figuren ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Auch wenn diese teilweise sehr karikaturhaft gezeichnet sind, sitzen ihre Pointen punktgenau und sorgen für viel Heiterkeit unter den Zuschauern. Die Tanzeinlagen der Transvestiten im Nachtclub wirken dagegen etwas unbeholfen, lassen aber erahnen, dass die Choreographin das beste aus dem Neusser Schauspielensemble herausgeholt hat.
Durch die fünfköpfige Band erklingen die Songs in einwandfreiem Sound. Es bleibt aber unklar, wieso man sich bei den Songtexten nicht auf eine Sprache festlegen konnte. Manche Songs werden auf Deutsch, andere auf Englisch gesungen. Hin und wieder wird auch mitten im Satz plötzlich die Sprache gewechselt, was manchmal doch leicht irritierend klingt.
Der Star des Abends ist Mark Weigel, bekannt aus der RTL Comedy-Show “Samstag Nacht”, als Albin/Zaza. Er überzeugt schauspielerisch sowohl in lustigen Szenen, in denen Albin als tuntige Nachtclub-Diva herumzickt, als auch in dramatischen Momenten, zum Beispiel wenn ihm klar wird, dass sein Ziehsohn sich seinetwegen schämt. Weigels jugendliches Äußeres nimmt der Rolle jedoch etwas von ihrer Tragik. Sein Körper ist zu gut in Form, als dass man seine Sorge, sein Partner könne ihn für einen jüngeren und “knackigeren” Mann verlassen, wirklich nachvollziehen könnte. Sein faltenfreies Gesicht macht es schwer zu glauben, dass er bereits über 20 Jahre lang maßgeblich an der Erziehung von Jean-Michel beteiligt gewesen ist. Letzterer wirkt optisch fast älter als seine “Ziehmutter” und wird von Timo Doleys leider recht übertrieben und unnatürlich dargestellt. Martin Herrmann als Georges, Ricky Watson als Zofe Jacob, sowie der Rest des Ensembles bringen gute Leistungen und lassen den Theaterabend zu einem Vergnügen werden.

 
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CAST (AKTUELL)
MitStefanie Breselow
Cornelia Schönwald
Regine Schroeder; Timo Doleys
Klaus-Jürgen Gehnke
Martin Herrmann
Ricky Watson
Mark Weigel. Taylan Albayrak
Simon Wiersma
(Tänzer). Roland Höppner
Matthias Jahner
Gregor Lindemann
Andreas Schäfer
Nicolao Valiensi
(Band)
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Fr, 01.10.2004 20:00Rheinisches Landestheater RLT, NeussPremiere
Sa, 02.10.2004 20:00Rheinisches Landestheater RLT, Neuss
Mo, 04.10.2004 20:00Rheinisches Landestheater RLT, Neuss
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