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Hello, Dolly! (2005)
Theater, Münster

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Ein Stück mit der Musik von Jerry Herman hat schon mal den Vorteil, dass schwungvolle Shownummern und gelungene Balladen den Abend bereichern, doch selbst dieser Trumpf wird in der zweiten Musicalinszenierung von Wolfgang Quetes nicht gelungen ausgespielt. Eine sehr langsame Inszenierung ohne jegliche Höhepunkte.

Dass es erst die zweite Musicalinszenierung von Wolfgang Quetes ist, was man in einem Interview im Programmheft herauslesen kann, merkt man der Inszenierung ziemlich schnell an. Zu sehr konzentriert er sich auf klassische Schauspielroutinen, die jeglichen Schwung und Drive aus der Handlung nehmen. Ein Musical und ein Schauspiel sind eben doch unterschiedlichere Stoffe, als man es eventuell auf den ersten Blick vermuten möchte. Selbst wenn viel auf der Bühne passiert, zum Beispiel beim eigentlichen Showstopper “Hello, Dolly!”, wo ständig Kellner umher tanzen und Menschen quer über die Bühne flitzen, kommt nicht wirklich Schwung auf und so verpufft der eigentliche Hit der Show im Nichts. Und dass Herr Quetes nicht weiß, was er mit dem Opernchor machen soll, das beweißt dessen Einsatz bzw. Integration in die Handlung. Überwiegend marschiert dieser nämlich ziemlich nichtssagend, aber zumindest ganz nett singend über die Bühne.
Dem Konzept des Schauspiels ist man auch bei der Besetzung treu geblieben, denn der überwiegende Teil der Darsteller kommt aus dem Schauspielfach. Die Titelrolle wird von Cornelia Niemann rollendeckend dargestellt, manche Gags gelingen ganz gut, andere gehen in den Weiten des Theaterraumes einfach unter. Mit ihrer ausgefallenen Stimme, die man wohl als eine Mischung aus Marlene Dietrich und Hildegard Knef bezeichnen kann, kann sie nicht immer den Ansprüchen der Partitur gerecht werden.
Donald Rutherford als Vandergelder kann stimmlich durchaus mehr überzeugen, bleibt aber eher blass und ausdruckslos.
Wenigstens einen kleinen Schuss Schwung und einen größeren Schuss Humor bringen Benjamin Kradolfer als Cornelius, Stefanie Kirsten als Irene Molloy, Ilja Harjes als Barnaby Tucker und besonders Christiane Hagedorn als Minnie Fay auf die Bühne. Diese “Doppeldatehandlungslinie” funktioniert zumindest besser als der Rest. Stimmlich kann aber auch niemand der Vier für sich einnehmen.
Gerechterweise muss man aber auch sagen, dass die Einschätzung der jeweiligen stimmlichen Kompetenzen zeitweise ziemlich schwierig ist, denn ein weiteres großes Problem ist die Tonabmischung. Das Orchester, welches unter der Leitung von Peter Meiser auch mehr Drive vertragen hätte können, ist oft viel zu laut und so gehen die ohnehin eher schwachen Stimmen im Orchesterklang unter. Außerdem hat man Probleme die Texte der Songs zu verstehen. Da muss man sich schon enorm konzentrieren, um Textfetzen oder Handlungsinformationen mitzubekommen.
Einzig die gelungenen Kostüme und das Bühnenbild, welches aus fotorealistischen Transparenten in schwarz-weiß besteht und mit einigen wenigen Requisiten ergänzt wird, können den Gesamteindruck etwas verbessern. Jedoch hätte man mit einem besseren Lichtdesign noch viel mehr herausholen können.
Die Inszenierung wird dem Stück leider keineswegs gerecht. Da sollte man sich doch lieber die Filmversion mit Barbra Streisand und Walter Matthau besorgen und den Klassiker gemütlich vorm eigenen Fernseher genießen.

 
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CAST (AKTUELL)
Mrs. Dolly Gallagher MeyerCornelia Niemann
ErnestinaJulia Maronde
Ambrose KemperSebastian Knözinger
Horace Vandergelder- Donald Rutherford
ErmengadeNora Marie Horstkotte
Cornelius HacklBenjamin Kradolfer
Barnaby TuckerIlja Harjes
Irene MolloyStefanie Kirsten
Minnie FayChristiane Hagedorn
Mrs. RoseLavinia Kepetzis
RudolphFrank Göbel
RichterEberhard Kaehler
ProtokollführerMatthias Klesy
PolizistLars Hübel
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Sa, 29.01.2005 19:30Theater, MünsterPremiere
Do, 03.02.2005 19:30Theater, Münster
So, 06.02.2005 19:00Theater, Münster
▼ 21 weitere Termine einblenden (bis 09.12.2005) ▼
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