 Pop-Musical
Aida Sind die Sterne gegen uns? Das Musical von Elton John und Tim Rice feiert dieses Jahr Premiere auf der Freilichtbühne.
(Text: jal) Premiere: | | 13.06.2015 | Letzte bekannte Aufführung: | | 15.08.2015 |

Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 1 Zuschauer hat eine Wertung abgegeben:

    30799 Wer was wagt, der gewinnt
27.06.2015 - Die Inszenierung von Elton John's AIDA im Theater unter den Kuppeln im Juni 2015 war mein erster Besuch in diesem Freilichttheater.
AIDA kenne ich bereits seit der Premiere in ESSEN. Zudem habe ich die Tourneeversion (München) und die Open Air Inszenierung in Ettlingen gesehen. Umso mehr war ich erstaunt wie professionell die Show in diesem Theater (Laien) umgesetzt wurde.
Das Naturtheater ist wunderschön gelegen inmitten eines grünen Gartens. Die Sitzplätze sind äußerst bequem und mit einer Kuppel überdacht. Man hat von allen Plätzen einen wunderbaren Blick auf die große und breite Bühne. Das gastronomische Angebot und die kostenfreien Parkplätze runden den sommerlichen Musicalabend ab.
Bei AIDA gibt es zudem bekanntermaßen in beiden Akten große Ensembleszenen und hier kann das Theater mit Ensemble und Statisterie voll punkten. Teilweise sind mehr als 50 Menschen auf der breiten Bühne. Dennoch ist diese nie überfüllt.
MATTHIAS TRÄNKLE ist ein stattlicher Radames, sieht sehr gut aus, und stemmt stimmlich die anspruchsvolle Partie hervorragend. Auch in den leisen Tönen (Radames' Brief, Schlusszene) kann er durch ein gutes Schauspiel und Stimme punkten. Seine Mimik lässt in den einzelnen Szenen gut erkennen wie er mit sich und seinen Gefühlen für AIDA hadert.
LISA LEWINSKI (LUKOSCHEK?) trumpft als AIDA genauso mit einer starken Stimme, Optik und Präsenz. Mutig stellt sie sich Radames entgegen. Ihre Zerissenheit ist vor allem im 2. Akt deutlich zu erkennen.
Die Rolle der AMNERIS hat den Spagat zu meistern von ernstem Spiel gegen Ende des 2. Aktes und der jugendlichen Überdrehtheit einer ägyptischen Prinzessin. Der Darstellerin am (26.6) gelang das aus meiner Sicht sehr gut. Quirlig, zickig aber auf den Punkt und mit starker Stimme positionierte sich die Darstellerin ausgezeichnet.
Einer der Höhepunkte der Show das Opening des 2. Aktes (Trio - Einen Schritt zu weit).
GREGOR PRUST als Mereb war auch ein Gewinn für die Show. Stimmlich nicht immer ganz auf der Linie machte der Darsteller das durch ein überaus freudiges und charmantes Spiel wett.
Insgesamt wurde bei dieser INSZENIERUNG viel Wert auf die Schauspielszenen gelegt. Das hat zur Folge das manchmal Längen entstehen, aber es gibtauch Raum Gefühle entstehen zu lassen.
Weitere Höhepunkte waren die Szenen Manteltanz und Die Sonne Nubiens. Das riesige Ensemble füllte die Bühne und die eintretende Dämmerung trug ihr übriges dazu bei.
Die BÜHNE domieren 3 Pyramiden (ähnlich wie in Ettlingen vor 2 Jahren) die mit zunehmender Dunkelheit immer besser zur Geltung kommen. Die Segel zu Beginn des 1. Aktes erinnern an die Originalinszenieruung und die aufgehende Sonne hinter den Pyramiden war eindeutig dem König der Löwen entlehnt aber passend. Im 2. Akt erhänzen zwei Säulen mit Feuerschalen das eindrucksvolle und zweckmäßige Szenenbild.
Die mehr als aufwändigen KOSTÜME tragen ebenso zum Erfolg der Inszenierung bei. Eine Pracht an Farben, Ideen und Kreationen wird hier im Laufe der 3 Stunden dauernden Aufführung gezeigt. Dabei orientiert man sich an der Originalinszenierung (Disney/Essen). Alles ist hervorragend gearbeitet von den schäbigen Lumpen der Nubier bis hin zu den feinen Gewändern der Amneris oder des Radames.
Die MUSIK wird live von einer recht großen Band gespielt. Die Instrumentierung weicht hier jedoch von der originalinszenierung ab und das macht die Sache sehr spannend. Teilweise reduziert auf Bass und Blasinstrumente erscheinen manche der Kompositionen von Elton John in einem ganz anderen Licht. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Tempo und Druck gewünscht, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Die rockigeren Songs werden ebenso kraftvoll dargeboten wie gewohnt. Großes Lob.
FAZIT: Für unter 20€ bekommt man einen bezaubernden Musicalabend (3h) mit einer starken Cast. Man merkte dem gesamten Team die Freude an. Alle Gewerke haben hier etwas auf die Bühne gebracht was wirklich begeistert. Das es sich um ein Amateurtheater handelt vergaß ich sehr schnell. Der Sound war auch in den vorderen Reihen wunderbar abgemischt. Alle Darsteller singen mit Microports und sind klar verständlich.
Allen Beteiligten einen herzlichen Glückwusch zu der gelungenen AIDA Inszenierung.


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