 Klassiker
My Fair Lady (2014) Es grünt so grün... Kann Blumenmädchen Eliza das Herz des misanthropen Professor Higgins erwärmen? Der Stadttheater-Klassiker schlechthin, ab Oktober in Pforzheim.
(Text: cl) Premiere: | | 04.10.2014 | Letzte bekannte Aufführung: | | 30.05.2015 |
Musical von Frederick Loewe
Libretto von Alan J. Lerner nach der Komödie „Pygmalion“ von George Bernard Shaw
(Text: Theater)

Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 1 Zuschauer hat eine Wertung abgegeben:

    30778 überzeugende Leistung
01.06.2015 - Man hat es schon oft gesehen, x-fach inszeniert, doch hat das Musical immer noch seine Reize.
Die Pforzheimer Inszenierung überzeugt durch Stimmigkeit.
Das Bühnenbild ist auf das Wesentlichste reduziert, aber nicht zu minimalistisch und sehr flexibel. So geschehen Umbauten zügig und schnell.
Die knapp 3 Stunden Spielzeit (inkl. Pause) vergehen ohne große Längen und spät. ab der Mitte des ersten Teils konnte man sich herzhaft amüsieren.
Jon Geoffrey Goldsworthy überzeugte als herrlich arrogantes A... Lediglich die Wandlung zum Liebenden am Schluss kam extrem schnell und spontan.
Man hatte es schwer ihm das zu glauben. Dies mag aber auch regiebedingt sein.
Marie-Kristin Schäfer brillietre als Eliza. Überzeugende Stimme, vielfältige Spielweise bis hin zu Nuancen und große Wnadlungsfähigkeit in Sprache und Spiel. Es bleibt zu hoffen, dass diese junge Sängerin in Pforzheim noch viele Titelrollen erhält und weiter ausgebaut wird. Das Potential ist auf alle Fälle vorhanden.
Klaus Geber gab einen perfekt passenden Gegenpol zu Goldsworthy und es freute einen, ihn mal wieder voller Elan, gesund und fit auf der Bühne zu sehen.
Auch einige Nebenrollen stachen durch klasse Leistung (schauspierisch wie gesanglich) hervor: Edward Lee (als Freddy), Matthias Degen (Doolittle), Katrin Rehberg (Mrs. Pearce).
Voll Kraft und immer noch enormer Bühnenpräsenz brillierte Heidemarie Brüny als Mrs. Higgins.
Kostüme und Ausstattung waren stimmig zum Rest der Inszenierung gewählt.
Die Badische Philharmonie steuerte einen sehr guten Klang zur Aufführung bei.
Einziges großes Manko: Die Textverständlichkeit.
Während man die Darsteller bei Sprache ohne Probleme verstehen konnte, hat man bei Gesang je nach Lied nur noch 30-50% verstanden. Das lag aber keinesfalls an der schlechten Leistung der Darsteller, die haben sich teils "die Seele aus dem Hals gebrüllt". Es lag an der mir unverständlichen Entscheidung, komplett auf Verstärkung zu verzichten.
Das ist im Pforzheimer Theater mit seiner sowieso schlechten Akustik an sich schon ein Problem, aber es wäre noch ok gewesen, wenn das Orchester nicht regelmäßig Vollgass und Forte gegeben hätte. So lag bei Liedern meist das Orchester lautstark über den Stimmen, was sehr schade war.
Wenn man auf Verstärkung verzichtet, dann müsste sich das Orchester auch zurücknehmen (was es durchaus an wenigen leisen Stellen bewiesen hat, dass es geht).
Alles in Allem war es aber trotzdem ein sehr schöner unterhaltsamer Abend mit einem solide inszenierten Klassiker.

Count Krolock (6 Bewertungen, ∅ 3.2 Sterne) 
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