© Theater an der Luegallee
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Die Tagebücher von Adam & Eva (2013)
Theater an der Luegallee, Düsseldorf

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Im kleinen Wohnzimmertheater in Düsseldorf spielen sich Sonja Hebestadt und Kristof Stößel in einer flotten Inszenierung von Ingrid Wanske in die Herzen des Publikums.

Ja, diese Eva nervt! Sie redet und redet und redet, sodass Adam gar nicht bemerkt, wie sie gerade die Welt für sich entdeckt. Nein, Adam will lieber weiterhin abhängen, auf Körperhygiene verzichten und das Paradies genießen, ohne sich um die ganzen Dinge um ihn herum Gedanken zu machen. Dumm nur, dass sie gemeinsam der Verführung des Apfels erliegen und aus dem Paradies vertrieben werden. Nun heißt es, sich als kleine Familie den Gefahren beißender Mücken und brüllender Bären zu stellen. Natürlich nur mit einem Brontosaurier als Haustier!

Wie ticken Frauen und wie ticken Männer? Diese Fragen behandelt das Zwei-Personen-Musical von Kevin Schroeder und Marc Seitz basierend auf dem Buch von Mark Twain. Und ihnen ist wirklich ein kleines, witziges, charmantes Musical gelungen, das in der Inszenierung von Ingrid Wanske besonders im ersten Akt mit viel Tempo, Witz und abwechslungsreichen Ideen hervorsticht.

So erleben Adam und Eva ihre Abenteuer nicht nur auf der Bühne, sondern begeben sich auch immer wieder in den Publikumsbereich, beispielsweise wenn Adam vor Eva flüchten möchte. Auf der mit Kunstrasen ausgestatteten Bühne (Uwe Zimmermann) mit Plastikpflanzen, Styroporfelsen, Baumstumpfhocker, Schwimmbassin und Gartenzwerg im Vorgarten lässt sie den beiden Figuren kaum Zeit zum Durchatmen. Sie sind ständig in Bewegung , nutzen verschiedene Auf- und Abgänge, und geben der Inszenierung dadurch eine hohe Dynamik.

Kristof Stößel als Adam ist dabei der mürrische, gemütliche und schnell von Eva genervte Part, der mit der Gesamtsituation im Paradies zufrieden ist. Warum sollte man sich denn auch Gedanken über die Welt machen? Durch die ständige Anwesenheit und Penetranz von Eva gewöhnt er sich aber an seinen weiblichen Gegenpart und lässt langsam die Zuneigung durchscheinen.

Im Sturm erobert Sonja Hebestadt die Herzen des Publikums. Ihre Eva ist so quicklebendig, kindlich naiv, gutmütig, voller Wissensdrang, clever und immer plappernd, so dass jedes Zusammentreffen mit dem genervten Adam eine wahre Freude ist. Trotz der anfänglichen Ablehnung durch Adam lässt sie sich nicht davon abbringen, dass er nun mal ihr Äquivalent ist und sie zusammen gehören. Schön, wenn sie ihr Spiegelbild im Wasser nicht erkennt und meint, dass es ihre neue Freundin sei. Herrlich wenn sie die Welt umrundet hat, um Adam zu sagen, dass die Erde doch keine Scheibe ist, sondern ein Ring.

Stimmlich können beide Darsteller ohne jegliche Verstärkung mit soliden Leistungen aufwarten. Sie beweisen gutes Timing, da die Musik aufgrund der Theatergröße vom Band kommt, und jegliche Einsätze und Wechsel zwischen Gesang und Sprachanteile dementsprechend vorgegeben sind.

Auch wenn der zweite Akt das Tempo nicht halten kann und einige Längen durch den zu melancholischen Fokus auftreten, hat das kleine Düsseldorfer Theater mit “Die Tagebücher von Adam & Eva” eine feine, kleine und charmante Produktion auf die Bühne gebracht, die durch die witzigen Texte von Kevin Schroeder und das engagierte Spiel der beiden Protagonisten sehenswert ist.

Nach dem Buch von Mark Twain
Musik von Marc Seitz
Buch und Liedtexte von Kevin Schroeder

 
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KREATIVTEAM
Musikalische LeitungHarald Rutar
BühneUwe Zimmermann
RegieIngrid Wanske
 
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CAST (AKTUELL)
EvaSonja Hebestadt
AdamKristof Stößel
  
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Di, 23.07.2013 20:00Theater an der Luegallee, DüsseldorfPremiere
Mi, 24.07.2013 20:00Theater an der Luegallee, Düsseldorf
Do, 25.07.2013 20:00Theater an der Luegallee, Düsseldorf
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