 Drama
Jekyll & Hyde Nur sein Blick
© N. Klinger
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Das Musical von Steve Cuden und Frank Wildhorn ist in den letzten Jahren in vielen Stadttheatern zu sehen gewesen und macht nun auch Halt in Kassel. In einer Inszenierung von Patrick Schlösser und unter der musikalischen Leitung von Marco Zeiser Celesti wird es im Opernhaus zu sehen sein.
(Text: mmm) Premiere: | | 01.02.2014 | Letzte bekannte Aufführung: | | 13.07.2014 |
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Musical von Steve Cuden & Frank Wildhorn Buch und Liedtexte: Leslie Bricusse Musik: Frank Wildhorn Orchestrierung: Kim Scharnberg Arrangements: Jason Howland In Englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
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Im Roman "Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde" erfand R. L. Stevenson bereits 1886 den berühmtesten aller Doppelgänger als Symbol einer Gesellschaft, die einzig Extreme kennt – Triebe ausleben oder unterdrücken. 1990 formten Frank Wildhorn und Leslie Bricusse daraus ein Musical der Moderne, deren Projekt, über sich und die Erde zu herrschen, mittels Wissenschaft den Übermenschen zu züchten, außer Kontrolle gerät. Der Mensch, den die Welt, die er sich schuf, nur noch überwältigt, schlägt zurück. In einer virtuellen, überreizten Zeit fordert der Körper sein Recht. Amok. Exzesse. Hyde.
(Text: Theater Kassel)

Kreativteam
Besetzung
Produktionsgalerie (weitere Bilder)
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 5 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    30325 Enttäuschend, plakativ und flach
24.03.2014 - Sehr schade, dass das Musical so arg minimalistisch und schlecht inszeniert war!
In der bildenden Kunst würde man sagen: da hat jemand ein abstraktes Gemälde VERSUCHT!
Ich habe schon sehr viele unterschiedliche J&H Aufführungen gesehen und glaube deshalb, mir ein bescheidenes Urteil, oder nennen wir es lieber eine böse Kritik, erlauben zu können.
Die Sänger waren durchweg sehr, sehr gut, aber keine Kulisse, fehlende bis unpassende Kostüme, die Handlung stark verkürzt. Nellie eine völlige Fehlbesetzung!
Alberne plakative Maßnahmen, z.B. die Masken, derweil Mascarade gesungen wurde....eine zum Teil grob veränderte Sprache ( man muss Eier haben, um... ) Wozu eine solche Anbiederung, nicht nur an die heutige Zeit, sondern an die Ghetto- und Straßensprache?
Und was um Himmelswillen hatte dort Baby Jane zu suchen?? Der Film hat doch nun rein gar nichts mit J&H zu tun. Sollte da vielleicht ein weiterer Aspekt des Bösen eingebracht werden??? Abgesehen von ihrer jeweils hübschen Verkleidung, war dies allerdings auch eine völlig unnötige Maßnahme. Wenn man das Stück schon so amputiert, dass alles erklärt werden muss, dann bitte anders.
Es gäbe noch viel zu meckern, z.B. dass nichts von der Beziehung zwischen Hyde und Nellie bei mir ankam. Oder, dass das Grauen der inhaltlichen Aussage mich leider nicht anrühren konnte, da ich zu sehr mit dem Unmut über die techno- und rapperartigen Hampeleien des Darstellers beschäftigt war!
Grundsätzlich spricht nichts gegen eine moderne Aufführung, aber dann doch bitte professioneller, feinsinniger und schöner.
Avangarde ist anders!

Fuchskatze (erste Bewertung)
    30324 Das war nix !
24.03.2014 - Also den 1 Stern gibt es nur, weil stimmlich alle Darsteller überzeugt haben.
Aber die Inszenierung: Nein danke.
Nichts gegen Minimalismus und neue Konzepte, aber hier wurde doch zu sehr gespart.
In einem Musical geht es auch um optische Eindrücke, aber hier hätte man die Aufführung auch mit geschlossenen Augen erleben können, um sich zumindest an den Gesängen erfreuen zu können.
Also wer einen Musicalgenuss erleben möchte, wartet lieber auf andere Stadt-Theater-Aufführungen (und ich habe schon viele gute J&Hs gesehen...).
Wer lieber eine Documenta-Aufführung sehen möchte, der ist in Kassel richtig !

Embudu (2 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
    30317 Eine große Enttäuschung
10.03.2014 - Leider war für mich die Aufführung von Jekyll&Hyde in Kassel eine riesige Enttäuschung. Das Stück wurde so minimalistisch in Szene gesetzt und eingekürzt, dass man teilweise als Zuschauer wirklich nicht alle Handlungen verstehen konnte. Wenig ist in diesem Fall nicht wirklich gut gewesen! Die beiden Hauptdarsteller waren gesanglich und spielerisch brilliant, doch wirklich retten konnten sie meinen Gesamteindruck nicht. Ein Opernchor der in großen Strecken seinen Text nicht beherrschte und hölzern agierte. Eine unpassendere Besetzung der Nellie hätte man nicht wählen können - das hat das wunderschöne Duett zwischen Lucy und Nellie leider total lächerlich gemacht!
Die Tänzer/innen waren teilweise nicht synchron was auffiel und Revuekostüme und bunte Spiralprojektionen auf Leinwänden haben bei so intensiven musikalischen Nummern wie bei Jekyll&Hyde meiner Empfindung nach nichts zu suchen. Ich war enttäuscht und genauso erging es auch einigen, mir fremdem Zuschauern, um mich herum! Aber Meinungen sind unterschiedlich und der breiten Masse wird es gefallen! Mir nicht!

Lemontree (erste Bewertung)
    30296 Qualitativ hochwertig
11.02.2014 - Jekyll & Hyde wird in Kassel in einer sehr minimalistischen Inszenierung gezeigt. Requisiten gibt es kaum und auch das Bühnenbild ist auf zwei Bögen, zwei weiße bewegliche Wände und eine Leinwand beschränkt. Und um ehrlich zu sein, vermisst man auch nicht wirklich eine bombastische Ausstattung. Die Kostüme sind ebenfalls sehr schlicht gehalten und bis auf Lucy, welche nach dem Kennenlenrnen mit Jekyll ihr schwarzen Kleid gegen eine goldene Abendrobe austauscht, gibt es bei den Hauptrollen keine Kostümwechsel. Das Ensemble, besteht aus Opernchor und 8 Tänzern, täuschen etwas darüber hinweg, dass einige kleinere Rollen gekürzt wurden. Aber auch das fällt am Ende des Abend nicht negativ aus. Nur Nellie und Simon Stride sind auf der Bühne zu sehen. Dies liegt daran, dass alle Dialoge gestrichen wurden und das ganze Stück durchgesungen wird.
Aufgrund dieses Ansatzes wird die musikalische Seite des Musicals besonders hervorgehoben. Das Stück lebt hier nur durch die guten bis sehr guten Sänger und Sängerinnen und durch die Musik von Frank Wildhorn, welche durch das Staatsorchester Kassel bestens umgesetzt wird.
Andreas Wolfram spielt John Utterson. Er singt und spielt sehr gut. Durch einen Solopart im Song "Fassade" übernimmt er in dieser Rolle gelegentlich auch eine Erzählerfunktion ein.
Bernhard Moses spielt Sir Danvers Carew rollengerecht. Mehr gibt diese Rolle auch nicht her. Seine Singstimme ist sehr angenehm und im Zusammenspiel mit seiner Tochter Emma gelingen ihm harmonische Szenen. Seine Tochter wird von Julia Klotz verkörpert. Sie legt ihre Rolle selbstbewusst an. Stimmlich kann sie in ihrem Solo "Once upon a time" überzeugen. Im Duett mit Lucy zieht sie leider den kürzeren, was aber nicht an ihrem können liegt, sondern einfach an dem starken Gegenpart.
Susan Rigava Dumas hat mit der Rolle der Lucy auch die spannendere Figur und die besseren Songs der Partitur abbekommen. Sie avanciert zum Star des Abends. Mit ihrem Stimmvolumen füllt sie den Saal mühelos aus. Ihre Solos sind ein wahrer Hörgenuss und im Zusammenspiel mit David Arnsperger entsteht bei "Gefährliches Spiel" eine spannende Atmosphäre. Sein Jekyll bzw. sein Hyde werden in dieser Inszenierung besonders durch seine Körperhaltung dargestellt. Hyde bewegt sich eher wie der Glöckner von Notre Dame. Zusätzlich trägt er zwei Gummibänder über der Stirn und dem Auge, welche ihn ansatzweise entstellen. Da die beiden Figuren nicht stimmlich unterschiedlich dargestellt werden, verschwimmen die Grenzen zwischen Hyde und Jekyll etwas. Ob das so gewollt ist, konnte sich mir nicht genau erschließen. Ich verstehe es aber als Ansatz "Gut und Böse liegen NAH beiander". Bei der Konfrontations-Szene wird durch ein drehendes Lichtelement (weiß für Jekyll/ schwarz für Hyde) der jeweilige Charakter unterstützt. In der besuchten Vorstellung kam es im Laufe der Szene aber zu Unstimmigkeiten, sodass etwa ab der Hälfte der Szene die Hyde-Sequenzen mit weißem Rücklicht hinterlegt waren. Stimmlich steht Arnsperger seinen Vorgängern in nichts nach und er kann in seiner Rolle vollends überzeugen. Bei "This is the Moment" wird er durch das Tanzensemble unterstützt. Die Einbettung der Tänzer in das Stück erfolgt meines Erachtens sehr gut. Lediglich bei "A New Life" hätte man sich den Auftritt in Revue-Kostümen sparen können.
Insgesamt ist die Inszenierung durchweg sehenswert. Kleine Kritikpunkte (Ablenkung durch die Obertitel, unpassende Besetzung der Nellie durch eine Opernsängerin, eine an diesem Abend absolut unsynchrone Tänzerin) können den musikalischen Genuss nicht trüben.

Daniel² (8 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
    30292 Top
09.02.2014 - Wer dieses Musical kennt,wo es her kommt und wo es schon gespielt hat,zB in Bremen,Wien,Köln,Tecklenburg,Chemnitz usw,wird es in Kassel lieben.Neue glaube ich nicht.Die Vorstellung ist fur Jekyll Fans ein muß.Neue ein schöner Musicalabend.Jekyll&Hyde Freunde ein toller abend.

WÖBBEL04 (9 Bewertungen, ∅ 3.1 Sterne) 
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