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 Event
Kolpings Traum Komm zurück in unseren Traum
© spotlight Musicalproduktion GmbH
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Sehr gute Darsteller und ein ausgezeichnetes Orchester sorgen dafür, dass dieser konzertante Event trotz technischer Panne ein ausgesprochen unterhaltsamer Abend wird.
(Text: Marcel Armlich) Premiere: | | 02.08.2013 | Rezensierte Vorstellung: | | 19.09.2015 | Letzte bekannte Aufführung: | | 19.09.2015 |
Rund 15.000 Menschen pilgerten dieses Jahr nach Köln, um den Kolpingtag zu zelebrieren. Einer der Höhepunkte war die Inszenierung des 2013 in Fulda uraufgeführten Spotlight-Musicals "Kolpins Traum" in der Lanxess Arena.
Auf der kulissenlosen Bühne wird der Werdegang von Adolph Kolping erzählt, der in Zeiten der Industrialisierung und sozialen Missstände vom Schustergesellen zum Priester wird und schließlich das Gesellenwerk gründet, um die Arbeiter vor der Ausbeutung durch ihre Arbeitgeber zu schützen. Eingebettet ist das Geschehen in die Erzählung des gealterten Kolpings.
Der Verzicht auf Bühnenbild, um sich ganz auf die Darsteller konzentrieren zu können, ist in Anbetracht der Hallengröße eine weise Entscheidung seitens der kreativen Köpfe. Unterstützt wird das durch Videoleinwände, damit die Zuschauer auch in den obersten Rängen der Arena dem Geschehen auf der Bühne folgen können. Lediglich mit ein paar Requisiten, dafür aber in passend historischen Kostümen agieren die Darsteller.
Dabei können die Macher sich weitestgehend auf die Originalbesetzung der Uraufführung verlassen. In der Titelrolle des Adolph Kolping glänzt Maximilian Mann, der seine Figur facettenreich vom jugendlichen Übermut bis zum Kämpfer für die Arbeiter darbietet und dabei auch gesanglich eine starke Leistung abliefert. Dennis Henschel gibt den rastlosen Karl Wagner, mit dem Kolping nach Köln zieht, mit starker Bühnenpräsenz und überzeugt dabei von der anfänglichen Lebensfreude bis zur Verzweiflung, als er seine Lebensgrundlage verliert. Beiden steht Claus Dam gegenüber, der den profitgierigen Industriellen Karcher spielt. Vor allem mit seiner schmissigen Nummer "Geld regiert die Welt" weiß Dam zu begeistern. Aber auch das Duett "Der Irrtum meines Lebens" mit Tina Haas, die seine leidende Ehefrau Frieda darstellt, ist äußerst kraftvoll und von beiden mit viel Emotion gesungen. Sabrina Weckerlein ist als Susanne Beck, die spätere Ehefrau Karls, zu sehen und zu hören. Sie kann das Publikum mit klarer Stimme und glaubhaften Spiel von sich einnehmen. Neu im Bunde ist Frank Logemann, der als gealteter Kolping und Erzähler durch die Geschichte führt.
Das Ensemble liefert sowohl im Tanz als auch im Gesang eine solide Leistung ab, ist aber leider aufgrund suboptimaler Soundabmischung oft nicht gut zu verstehen. Auch der eigens für diese Inszenierung engagierte Sound of Music Chor aus Wuppertal, der im Hintergrund steht, geht dadurch unter.
Im Gegensatz zu Fulda wird dieses Mal voll und ganz auf ein Live-Orchester gesetzt. Das großzügig besetzte Berliner Pop Orchestra macht die Kompositionen von Dennis Martin zu einem mitreißenden Erlebnis.
Das Publikum gab den Beteiligten am Ende Standing Ovations für einen sehr gelungenen Abend. Selbst eine technische Panne, die laut Spotlight-Geschäftsführer auf ein abgestürztes Mischpult zurückzuführen war und die Hauptdarsteller für einige Minuten praktisch stumm machte, trübte das Event nicht. Sicher eignet sich nicht jede Produktion für eine Halle wie die Lanxess Arena, doch zu einem passenden Ereignis wie dem Kolpingtag kann man gerne mal schwerere Geschütze auffahren. Man muss nur - wie hier geschehen - wissen, wie.
(Text: Marcel Armlich)

Kreativteam
Besetzung
Frühere Besetzungen? Hier klicken 2014:
Adolph Kolping jung - Maximilian Mann, (Kristian Lucas)
Susanne Beck - Sabrina Weckerlin, (Karolin Konert)
Karl Wagner - Dennis Henschel, (Sascha Kurth)
Adolph Kolping alt - Léon van Leeuwenberg / Michael Scheel
Wilhelm Karcher - Claus Dam, (Dietmar Ziegler)
Frieda Karcher - Tina Haas, (Karolin Konert)
Breuer - Dietmar Ziegler
Bürgermeister Carnap - Kristian Lucas, (Stephan R. Przywara)
Ensemble - Tamira Ciskowski, Maximilian Klakow, Karolin Konert, Sascha Kurth, Stephan R. Przywara, Michael Scheel, Robert Schmelcher, Yasuko Sunaba, Larissa Windegger
Swing - Jenny Schlensker
2013:
Adolph Kolping jung - Maximilian Mann, (Kristian Lucas)
Susanne Beck - Sabrina Weckerlin, (Tina Haas)
Karl Wegner - Dennis Henschel, (Sascha Kurth)
Adolph Kolping alt - Léon van Leeuwenberg, (Olaf Meyer)
Wilhelm Karcher - Claus Dam, (Léon van Leeuwenberg, Dietmar Ziegler)
Frieda Karcher - Tina Haas, (Karolin Konert)
Breuer / Kaplan - Dietmar Ziegler
Einstein - Sascha Kurth
Clara - Tabea Grün
Schuster / Bürgermeister - Olaf Meyer
Schuster Beck / Hauptmann - Martin Christoph Rönnebeck
Ensemble - Tamina Ciskowski, Tabea Grün, Yasuko Kayamori, Evita Komp, Karolin Konert, Guido Breidenbach, Sascha Kurth, Olaf Meyer, Lars Rindelaub, Martin Christoph Rönnebeck, Konstantin Zander
Swings - Jenny Schlensker, Linda Stark, Kristian Lucas, Stephan R. Przywara, Robert Schmelcher
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 5 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    30502 Einfach Super
04.10.2014 - Diesmal konnte Spotlight mich (nach meinem pers. "Friedrich" Flop) voll begeistern. Neben guter Musik und tollen Darstellern gab es in Fulda auch eine Interessante Story auf der Bühne zu sehen. Danke!

Musical-Tourist (14 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
    30464 Sehr schönes Musical
18.08.2014 - Nachdem mich die letzten Spotlight Produktionen doch alle sehr überrascht haben war ich dann jetzt gespannt auf Kolpings Traum. Konnte mir unter dem Muscial nicht so wirklich was vorstellen. Am Ende war ich dann aber komplett überzeugt von dem Stück. Für eine kleinere Produktion hatten sie ein richgtig tolles und Aufwändiges Bühnenbild. Die Musik ist sehr schön und geht schnell ins Ohr. Das ganze Ensemble war in der von mir gesehenen Vorstellung sehr gut Aufgelegt und spielten, tanzten und sangen sehr gut.
Besonders Hervorzuheben sind Sabrina Weckerlin als Susanne man dies Frau haut mich jedes mal wieder in jeder Rolle um sie hat perfekt und natürlich gespielt und noch besser gesungen. Ihr stehen aber die beiden Hauptdarsteller Maximilian Mann als junger Kolping und Dennis Henschel als Karl Wagner in fast nichts nach. Beide haben perfekt gesungen und gespielt. Sehr gut gefallen hat mir noch Tina Haas als Frieda Karcher, eine sehr kleine Rolle zwar aber in den wenigen Momenten in denen sie auf der Bühne war hat sich voll überzeugt.
Alles in allem bin ich sehr froh das Stück gesehen zu haben und freue mich sehr darüber das das Stück auf DVD erscheinen wird.

Musicalfan86 (38 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
    30116 Außerordentlich gut
17.09.2013 - In den letzten Jahren habe ich kein so gutes Musical erlebt wie Kolpings Traum. Eine vorher nicht zu erwartende interessante und spannende Handlung, hervorragende Musik und absolut überzeugende Darsteller... Was will man mehr? Auch ich habe ein begeistertes Publikum erlebt, das nicht nur am Schluß, sondern auch nach den einzelnen Liedern anhaltend applaudierte. Das war nicht vermeintlich! Glückwunsch an Spotlight, solch eine Cast zu verpflichten, die etablierte Künstler und auch frische Gesichter vereinte. Von Dennis Henschel, Tina Haas und Maximilian Mann wird man mit Sicherheit noch viel hören. Ich wünsche es mir auf jeden Fall!

Musicalfreund (3 Bewertungen, ∅ 4.7 Sterne)
    30099 Hoher Unterhaltungswert
20.08.2013 - Ich habe die Show in Fulda gesehen und frage mich, wie man eine Kritik mit einer Zwei-Sterne Bewertung allein am subjektiven persönlichen Geschmach festmachen kann. Für mich zählt als Bewertungsmaßstab nicht nur meine eigene Meinung, sondern auch immer die Raktion des Publikum. Ich war bei der zweiten Show in Fulda, direkt nach der Premiere, meistens die Show, bei der das Ensemble noch verkatert nach der Premierenfeier auftritt und man merkt, dass die Anspannung nach wochenlangen Proben und dem premierenstress noch nicht wieder da ist. Dennoch war es eine tolle Show, das Publikum war völlig aus dem Häusachen und die stehenden Ovationen dauerten endlos, außerdem habe ich selten eine Menge so schnell stehen sehen wie dort in Fulda. Natürlich erinnert die Musik von Dennis Martin stark an die vorhergehenden Inszenierunge, ganz stark fühlte ich mich an die "Päpstin" ("Kampf um Rom" war überdeutlich heraushörbar) und "Bonifatius" erinnert. Doch jeder, der "Sunset Boulevard" und "Evita" gesehen hat, der weiß auch, dass selbst Llyod Webber bei sich selbst abgeschrieben hat, und sich dabei nicht mal die MÜhe gemacht hat, dies zu verschleiern. Also, was soll´s...? Ich persönlich finde es auch nicht toll, in JEDER Inszenierung von Spotlight Sabrina Weckerlin zu sehen, ich würde mich auch über andere Gesichter freuen, so wie bei Kolping über Maximilian Mann oder TIna Haas, die ich ganz vorzüglich singen hörte. Aber dies sind Kleinigkeiten, insgesamt war es ein kurzweiliger, höchst unterhaltender und auch spanender Abend über eine Person, von der ich bis dato eigentlich kaum etwas wusste. Und natürlich ist es clever, dort zu spielen, wo die Handlung sich wirklich - zumindest in Teilen - so ereignet hat, auch wenn einiges fiktiv ist. Mich hat Musik vom Band noch nie gestört, wenn man zu Spotlight geht, dann weiß man das eigentlich auch. Also ziehe ich eine Bilanz und bewerte für mich: Ensemble: 5 Sterne, Musik: 4 Sterne, Dramaturgie und Regie: 4 Sterne, Bühnenbild: 4 Sterne, Choreografien: 3 Sterne, Publikumsreaktion: 5 Sterne. Ergibt eine Gesamtwertung von 4 Sternen. Amen!

NordlichtHB (32 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
    30098 History Light
19.08.2013 - Spotlight schickt nun mit KOLPINGS TRAUM ihr fünftes Musical auf die Bühne.
Auch dieses Mal bleibt man seinem Konzept treu:
im Zentrum steht eine historische Persönlichkeit (eine Ausnahme bildet natürlich die Fantasy-Schmonzette DIE PÄPSTIN), Aufführungsort ist ein Originalschauplatz, ein namenhaftes Ensemble steht auf der Bühne, die Musik wird eingespielt, die Kartenpreise sind verglichen mit anderen kommerziellen Anbietern sehr moderat.
Und der Erfolg ist auch wieder da. Im ausverkauften Opernhaus Wuppertal feiert ein scheinbar begeistertes Publikum lautstark die Inszenierung.
Trotzdem hält sich meine persönliche Begeisterung in Grenzen.
Das liegt in erster Linie daran, dass sich eine gewisse "schablonenhafte" Machart der Musicals nicht mehr übersehen lässt.
Insbesondere die Musik von Hauskomponist Dennis Martin erinnert doch sehr stark an die vorherigen Produktionen. Zudem fehlt es auch an stilistischer Abwechslung. Gefälliger Pop-Sound und weichgespülte Streicherballaden dominieren.
Auch Buch und Text bewegen sich auf einem sehr flachen Niveau. Alles reimt sich mehr oder weniger und bleibt fragmentarisch und oberflächlich.
Bei dieser Vorlage bemühen sich dann natürlich auch die Darsteller vergebens ihren Charakteren Dreidimensionalität und Emotion zu verleihen. Vollkommen chancenlos sind da Sabrina Weckerlin (gesanglich großartig) und Dennis Henschel in ihren zentralen Nebenrollen. Weder Text noch die etwas gehetzt wirkende Inszenierung von Christoph Jilo ermöglichen eine glaubhafte Darstellung. (So hat z.B. Weckerlin gefühlte 20 Sekunden und zwei Sätze Zeit, um den Tod ihres geliebten Mannes zu verarbeiten.)
Auch Maximilian Mann in der Titelrolle des Adolph Kolping hat kaum Möglichkeiten, mehr als nur einen etwas austauschbar naiven Gutmenschen darzustellen, dessen Intensionen und Emotionen weitgehend nur behauptet, aber nie richtig spürbar oder nachvollziehbar werden.
Die optische Umsetzung ist weitgehend gelungen. Das Aufwendige Bühnenbild mit Drehbühne, Prospekten und vielseitig verwendbaren Bühnenaufbauten ist wohl das aufwendigste, dass man bisher in einer Spotlight Produktion sehen konnte.
Am Kostümbild wurde ebenfalls nicht gespart. Allerdings ist die Kleidung für die "Elenden" viel zu nett, adrett und sauber ausgefallen.
Choreografin Doris Marlis lässt das Ensemble leider wieder oftmals mit viel zu modernen Schritt- und Bewegungsabläufen über die Bühnen tanzen und ist deshalb der Personenzeichnung und der Geschichte nicht immer dienlich.
Sicher ist auch KOLPINGS TRAUM
wieder eine weitgehend unterhaltsame Geschichtsstunde inklusive Bildungsauftrag zu einem großartigen Preis-Leistungsverhältnis.
Trotzdem wünschte ich mir für weitere Spotlight Shows dringend neuen kreativen Input, um den Charakter von Fließband-Produktionen zu vermeiden.

kevin (187 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne) 
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Die Kriterien für unsere Kurzbewertungen (Stand: Dezember 2014)
Buch*: Ist die Handlung in sich schlüssig? Kann die Story begeistern? Bleibt der Spannungsbogen erhalten oder kommt Langeweile auf?
NICHT: Besonderheiten der konkreten Inszenierung des Theaters.
Kompositionen*: Fügen die Kompositionen sich gut in das Stück ein? Haben die Songs Ohrwurmcharakter? Passen die gewählten Texte auf die Musik? Transportieren Text und Musik die selbe Botschaft?
NICHT: Orchestrierung, Verständlichkeit des Gesangs der Darsteller in der aktuellen Inszenierung.
* werden nur bei neuartigen Produktionen (z.B. Premiere, deutsche Erstaufführung usw.) vergeben
Inszenierung: Wie gut wurde das Stück auf die Bühne gebracht? Stimmen die Bilder und Charaktere? Bringt der Regisseur originelle neue Ansätze ein?
NICHT: Wie gut ist die Handlung des Stücks an sich oder die mögliche Übersetzung?
Musik: Kann die musikalische Umsetzung überzeugen? Gibt es interessante Arrangements? Ist die Orchesterbegleitung rundum stimmig? Muss man bei Akustik oder Tontechnik Abstriche machen?
NICHT: Sind die Kompositionen eingängig und abwechslungsreich? Gibt es Ohrwürmer? Gefällt der Musikstil?
Besetzung: Bringen die Darsteller die Figuren glaubwürdig auf die Bühne? Stimmen Handwerk (Gesang, Tanz, Schauspiel) und Engagement? Macht es Spaß, den Akteuren zuzuschauen und zuzuhören?
NICHT: Sind bekannte Namen in der Cast zu finden?
Ausstattung: Setzt die Ausstattung (Kostüme, Bühnenbild, Lichtdesign etc.) die Handlung ansprechend in Szene? Wurden die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten optimal genutzt? Bieten Bühne und Kostüme etwas fürs Auge und passen sie zur Inszenierung?
NICHT: Je bunter und opulenter ausgestattet, desto mehr Sterne.
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Leider keine aktuellen Aufführungstermine. |
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