© Silke Milpauer
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Faces of Musical 2015 (2012 - 2015)
Halle Meiersheide, Hennef

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Das charakteristische Geräusch von Rotorblättern eines sich rasch nähernden Hubschraubers, dazu ein sich langsam aufbauendes Lichtbild, das die dunkle Bühne parallel zur einsetzenden Klaviermusik in stimmungsvolle Farben taucht. Gleichzeitig machen sich 150 Chorsänger zu den unverwechselbaren Klängen von “Miss Saigon” durch den Zuschauersaal auf den Weg Richtung Bühne, um dort auf den eigens für sie konstruierten Podesten Stellung zu beziehen: Der Auftakt der vierten “Faces of Musical”-Gala ist ein Fest für die Sinne und verspricht kurzweilige Unterhaltung auf hohem Niveau. Dieses Versprechen wird nicht enttäuscht.

Im ersten Teil der Show stehen die Stücke “Miss Saigon” und “Der Glöckner von Notre Dame” im Mittelpunkt; im zweiten Teil dreht sich dann alles um “Ich war noch niemals in New York” und “Sister Act”. Mit dem Drama-Musical-Klassiker, der bekannten Disney-Geschichte, der unterhaltsamen Jürgens-Compilation-Show und der peppigen Musical-Adaption des berühmten Whoopi Goldberg-Films hat man somit eine Auswahl getroffen, die dem interessierten, vorwiegend lokalen Publikum einen Einblick in die thematische und stilistische Vielfalt des Genres gibt. Eins wird ganz deutlich – Musical hat viele Gesichter.

Zusätzlich haben die Solisten noch ein paar Songs eigener Wahl mitgebracht. Während Wilma Harth und Jesper Tydén zur Stammbesetzung gehören, sind Christian Alexander Müller und Lana Gordon in diesem Jahr zum ersten Mal dabei, scheinen sich aber auf der Bühne der ausverkauften Halle Meiersheide sofort wohlzufühlen. Müller eröffnet die Show mit “Bui Doi” und demonstriert damit gleich sein Faible für bedeutungsschwangere Balladen. Im weiteren Verlauf nimmt er sich noch der “Unstillbaren Gier” und “Feuer und Hölle” an, hat aber auch an Up-Tempo-Stücken wie “Siebzehn Jahr” sichtlich Spaß.

Gleiches gilt für Jesper Tydén, dessen Interpretation von dramatischen Nummern wie “Mein Gott, warum”, “Die letzte Nacht der Welt” (Duett mit Lana Gordon) und “Draußen” genauso gut ankommen wie etwa das humorige “Tief in mir”. Wilma Harth hat wieder eine Doppelrolle inne: Als Vocal Coach des großen Chors ist sie ständig auf der Bühne und singt bei allen Chorstücken mit, sofern sie keine eigenen Soli hat (wie etwa “Einmal” oder “Ich glaub an Dich” – letzteres ein Duett mit Lana Gordon). Besonders unter die Haut geht ihre Darbietung von “Was wichtig ist” – eine Hommage an den großen Udo Jürgens.

Lana Gordon bringt Feuer und Temperament auf die Bühne der Meiersheide. Die US-Amerikanerin strotzt nur so vor Energie und heizt dem Publikum vor allem bei “Sister Act” ordentlich ein. Auch Gordons Wunschtitel “Don’t Rain on My Parade” und “One Moment in Time” finden viel Anklang. Bei den deutschen Titeln fällt es phonetisch allerdings oft recht schwer, sie zu verstehen. Zwischen den einzelnen Blöcken schafft Moderatorin Nicola Reyk mit knackigen Ansagen und kleinen Interviews fließende Übergänge und überbrückt so auch Umzieh- und Umbaupausen recht kurzweilig.

Wie in jedem Jahr sorgt Bernd Steixner, musikalischer Leiter des Apollo-Theaters in Stuttgart, mit seinen Jungs von Apollo 7 für satt klingenden Band-Sound und agiert dabei in Einklang mit Wolfgang Harth. Dieser hat als musikalischer Leiter der Veranstaltung seine 150 Männer und Frauen von Musical Voices S.I.E.G. voll im Griff und dirigiert sie sicher durch die eigens für diesen Abend entwickelten Arrangements – eine nicht zu unterschätzende Leistung, vor allem bei den anspruchsvollen “Sister Act”-Partien. Stände es nicht explizit im Programmheft, so fiele es angesichts der professionellen Performance schwer zu glauben, dass es sich hier um einen Laienchor handelt. Die Musical Voices fungieren nicht nur als musikalisches Back-Up, sondern haben auch Soli, die sie sowohl gesanglich als auch durch kleine, pfiffige Choreographien gestalten. Da der Chor auf mehrstufigen Podesten in der Bühnenmitte und den Seitenbühnen platziert ist, kommen die Chormitgliedern in ihren zu den jeweiligen Musicalblöcken passenden Kostümen besonders gut zur Geltung. Für besonderes Aufsehen sorgt der Einzug des Chores nach der Pause: Die Frauen sind als brave Nonnen verkleidet, die Männer entsprechend als Priester und Mönche. Ein kurzer Ruck am Kostüm, und schon wird aus der biederen Kluft ein farbenfrohes Glitzer-Outfit, was den rockigen Klängen von “Zeig mir den Himmel” und “Lass die Liebe rein” viel besser gerecht wird.

Das stimmige Lichtdesign und die Kontext gebenden Projektionen auf einer großen Leinwand im Bühnenhintergrund tun ihr Übriges, um zum positiven Gesamteindruck der Show beizutragen. Ebenso schlüssig erweist sich der Aufbau des Programms: Während im ersten Teil viel Raum für ruhigere Töne, zum Nachdenken und sich-in-die-Musik-fallen-lassen gegeben wird, bietet der zweite Teil die Gelegenheit zu ausgelassener Stimmung, zum Klatschen und Mitfeiern. Die Stimmung erreicht ihren Zenit, als die bekannten Jürgens-Titel erklingen. Mit “Heute beginnt der Rest deines Lebens” verabschieden sich Musiker, Chor und Solisten aus dem regulären Programm, um dann mit einem bombastischen “You’ll Never Walk Alone” noch einmal so richtig nachzulegen. Das Konzept von “Faces of Musical” funktioniert einfach – auch im vierten Jahr.

 
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KREATIVTEAM
Musikalischer LeiterWolfgang Harth
BandleaderBernd Steixner
Vocal CoachWilma Harth
ChoreografieLars Stalling
MaskeAnna Gronowski
Technik, BühnenbauMarkus Steffens
LichtdesignRene Geißel
TonMichael Kompauer
 
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CAST (AKTUELL)
Solisten 2015Lana Gordon
Christian Alexander Müller
Jesper Tydén
Wilma Harth
ChorMusical Voices S.I.E.G.
BandApollo 7
ModerationNicola Reyk
 
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CAST (HISTORY)
Solisten 2014Jesper Tyden
Pia Douwes
Alex Melcher
  
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Sa, 02.06.2012 19:00Halle Meiersheide, HennefPremiere
Sa, 08.06.2013 19:00Halle Meiersheide, Hennef
So, 09.06.2013 17:00Halle Meiersheide, Hennef
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