 Revue
Zeitgeist: Danke Amerika! Happy days are here again Eine hochkomische Abrechnung mit Amerika, die gleichzeitig eine Liebeserklärung ist. Barbara Bach und Achim Stellwagen zeigen ein hervorragendes Gespür für Witz und Timing: Jede Pointe sitzt.
(Text: mfr) Letzte bekannte Aufführung: | | 17.01.2009 |
„Danke, Amerika!“ Das kann man auf vielerlei Arten sagen. Aufrichtig oder zynisch, patriotisch oder ironisch. Wie immer der Dank an Amerika gerade gemeint ist – er durchzieht die „Zeitgeist“-Revue in den Mainzer Kammerspielen wie ein roter Faden. Drumherum: Ein komödiantisches Spektakel.
Die Freiheitsstatue (Barbara Bach) leidet unter Depressionen. Denn: Ihr Heimatland Amerika ist den „Weg von der Barbarei in die Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur“ gegangen. Ausgerechnet der deutsche Michel (Achim Stellwagen), der selber einiges auf dem Kerbholz hat, soll sie aus „uneingeschränkter Solidarität“ therapieren. Und so unternehmen die beiden einen Streifzug durch 300 Jahre deutsch-amerikanische Geschichte – rasant, abwechslungsreich und vor allem: musikalisch. „YMCA“ und „Aquarius“, „Mus’ i denn“ und „Ich war noch niemals in New York“ – die Revue setzt auf bewährte Stimmungsmacher, die jeder im Publikum kennt.
Alle haben sie ihren Kurzauftritt: Britney und Scarlet, Mulder und Scully, Marilyn und Bush. Getreu dem Motto „learning by bombing“ arbeitet dieser seine Geografiekenntnisse auf und klagt über die Sturheit dieses deutschen Bundeskanzlers, „der irgendwie so heißt wie der Klavierspieler von den Peanuts“. Die schönsten Film-Momente Hollywoods persifliert das Darsteller-Duo genauso wie die Highlights der Musicalgeschichte – ansonsten bringt ein bunter Mix aus Mondlandung und Care-Paket, Soap-Opera und Rock’n Roll die Zuschauer zum Lachen. Ein Lachen, das ihnen manchmal aber auch im Halse stecken bleibt, wenn die beiden Weltkriege und der 11. September abrupt für ernstere Stimmung sorgen.
Achim Stellwagen erinnert nicht nur von seiner Statur an den Comedian Markus Maria Profitlich. Er singt zwar ein wenig, als säße er gerade in der Badewanne – dafür entschädigen aber sein Knautschgesicht und sein mitreißendes Spiel. Mit seiner Partnerin Barbara Bach beweist er ein erstklassiges Gespür für Timing. Bach ist die bessere Sängerin – für ihr gefühlvolles „Sag’ mir, wo die Blumen sind“ bekommt sie lang anhaltenden Applaus – und zeigt sich in ihren vielen Rollen extrem wandlungsfähig.
Das Buch von Claudia Wehner lotet pointenreich viele Bereiche der deutsch-amerikanischen Hassliebe aus, ohne belehrend, aber auch ohne tiefsinnig zu sein. Der Spaß steht im Vordergrund – deshalb dürfen die Zuschauer den Saal auch nicht ohne ein waschechtes Happy-End verlassen, an dem sich Freiheitsstatue und deutscher Michel innige Freundschaft zusagen.
Nein, sehr anspruchsvoll ist dieses Stück nicht - und strenggenommen ist es auch kein Musical. Aber eine mitreißende und spaßige Gute-Laune-Show zum Mitklatschen und Mitsingen – das ist es allemal.
(Text: Markus Frädrich) 
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 7 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    1604 genial
31.12.2009 - Ein rundum gelungenes Stück. Die Darsteller waren grandios. Wirklich sehenswert.

Engel07
    24913 Kein Musical
05.03.2008 - Kein Musical,sehr flaches Buch,dabei ganz nette Musik.Dafür 2 Sterne.

Werner
    24041 Spitze !
23.01.2008 -

KalliP
    22390 Mitreißend!
03.11.2007 - Es stimmt einfach alles-
Gesang, Tanz, Entertainment - aber auch auch Nachdenkliches.
Die Zeit vergeht wie im Flug- war schon 2x da, gehe jederzeit wieder.

Helin
    1579 Witzig, schwungvoll, perfekt dargeboten
01.06.2004 -

besimo
    1441 Sehr, sehr gut
19.05.2004 - Man geht abends müde und ein bisschen genervt vom Tag rein - und kommt nach ca. zwei Stunden 5 cm über dem Boden wieder raus. Bestens gelaunt. Ja, das Ding macht Laune. Ich habs jetzt schon mehr als einmal gesehen und finde es eigentlich immer besser.

Bernd
    897 Klasse
04.02.2004 -

Phototainment 
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