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 Kult
Hair The Age of Aquarius
© Landestheater Detmold
© Landestheater Detmold
Das Kultmusical von von Galt MacDermot, Gerome Ragni und James Rado findet 2012 den Weg auf die Bühne des Landestheaters Detmold.
(Text: dbk) Premiere: | | 13.04.2012 | Letzte bekannte Aufführung: | | 29.06.2013 |

Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 2 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    30039 The age of Aquarius
01.07.2013 - Ich habe "Hair" bei den Wetzlarer Festspielen im Rosengärtchen genießen dürfen. Es war ein sehr kalter Abend, aber das Ensemble auf der Bühne sorgte für ordentlich Zunder, die einen das Zittern schnell vergessen ließ.
Die Inszenierung war rundum gelungen. Ich weiß nicht, ob die Geschichte immer als ein Rückblick erzählt wird, oder ob die Rahmenhandlung dazu inszeniert wurde, aber das hat mir sehr gut gefallen. Ich bin 27 und habe von der Zeit damals nichts mitbekommen. Durch diese Art der Erzählweise fand ich aber alles sehr griffig und konnte mich gut in das Stück einfinden. Besonders beeindruckend fand ich die Kriegsszenen, die mir einen ordentlichen Schauer über den Rücken gejagt haben und die Szenen, in denen die Kommune einfach Spaß hatte, die mich zum Lachen brachten. Es war ein perfekter Mix aus Spaß und Ernsthaftigkeit.
Auch die Choreographien haben mir gut gefallen. Sie sahen zwar beim genauen Hinsehen nicht sonderlich schwer aus, machten aber einfach verdammt viel her.
Die Darsteller lieferten eine sehr gute Leistung und konnten auf ganzer Linie überzeugen. Einige möchte ich besonders erwähnen: Berger (Stephan Clemens) und Woof (Martin Krah) glänzten mit ihrer ausgeflippten Art und tollen Stimmen. Die Szene mit Woof und dem Poster trieb mir Lachtränen in die Augen.
Jeannie (Jenny-Ellen Riemann) wirkte, als hätte sie sich das Hirn weggekifft, was aber natürlich absolut passend zur Rolle war. Sie erinnerte mich an Phoebe aus der Serie "Friends". Total durchgeknallt und liebenswert.
Vor Sheila (Fenja Schneider) hatte ich anfangs Angst. Mir hat ihre Spielart nicht gefallen. Ich glaube, sie sollte naiv und neugierig wirken, machte auf mich allerdings einen geitig behinderten Eindruck. Das änderte sich dann zum Glück aber noch, als sie in der Hippigruppe vollwertig angenommen worden war. Danach steigerte sie sich immer mehr, wurde stark im Spiel und haute mich mit ihrer bombastischen Stimme komplett um.
Besonders beeindruckend fand ich Claude (David Jakobs). Ab seinem ersten Erscheinen auf der Bühne hat er mich gefesselt mit seinem wunderbar überzeugenden Spiel und seiner phantastischen Stimme. Einfach nur Wahnsinn.
Weiterhin eine junge Frau aus dem Ensemble, von der ich leider den Rollennamen nicht mitbekommen habe. Sie hat "Frank Mills" - eines meiner Lieblingslieder aus "Hair" - gesungen. Ich habe das Lied noch nie so schön vorgetragen gehört. Sie hat eine sehr schöne, warme, weiche aber trotzdem kraftvolle Stimme. Eine tolle Leistung.
Es war ein wunderschöner Abend. Das Stück und die Darsteller waren super. Wenn ich nochmal die Gelegenheit habe, etwas von diesem Ensemble aus Detmold anschauen zu können, werde ich das sicher tun.
Daumen hoch!

Frän R. (3 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
    29834 Love, Peace and Freedom - Hair am 16.12 in Detmold
22.12.2012 - Nach der letzten Zugabe bleibt ein "Let the Sunshine in" im Ohr, aber trotz dieser Leichtigkeit auch ein schweres Gefühl. Die Ahnung vom Vietnamkrieg und die Frage, was wohl aus Claude und den Anderen geworden ist.
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"Hair" in Detmold punktet durch eine durchdachte Inszenierung mit neuen Einfällen - die Geschichte wird im Rückblick erzählt, von der mittlerweile alten Sheila. Ihre Tochter Jenny ist Eventmanagerin und organisiert ein Geburtstagsfest an genau dem Ort, wo Sheila und ihr Mann (wer dies nun ist, bleibt offen) sich kennengelernt haben. Auch Sheilas Enkel ist anwesend und in Etappen erzählt sie die Geschichte rund um die Blumenkinder.
Schon am Anfang ist immer Bewegung auf der Bühne, die Darsteller verlassen auch in der Pause nicht die Bühne, sondern "chillen" - die Idee zündet, animiert das Publikum.
Die Bühne bleibt stets ein Park, wird aber geschickt und schnell variert.
Das Ensemble ist spielfreudig, springt, singt und tanzt ein Lebensgefühl auf die Bühne, das nicht mehr Flower-Power sein könnte. Fenja Schneider verkörpert passend das brave Mädchen, das sich langsam befreit und Stephan Clemens spielt mit Berger den überzeugten Anführer. Auch Woof (Martin Krah) sorgt für manchen Lacher im Publikum und überzeugt.
Herausragend ebenso David Jakobs als Claude, der irgendwo zwischen Zerissenheit und Lebensfreude steht. Sein Drogentrip wird aufgrund harter Bilder und überzeugendem Schauspiel auch für den Zuschauer zum Horror.
Vielleicht ist es am Ende doch ein wenig zu viel Pathos, als Claudes Jacke ein Blutfleck ziert. Hier hätte etwas weniger Bildhaftigkeit gut getan. Trotzdem kommt Gänsehaut auf, wenn Claude sich gegen seine Freunde und für den Krieg entscheidet.
Am Ende singt und klatscht sich das gesamte Theater durch den Schlussapplaus, "Let the Sunshine in" klingt durch den ganzen Saal. "Hair" in Detmold hält genau die Waage zwischen Spaß und Ernst, schickt eine Botschaft hinaus die ankommt und vielfach wiederhallt.
Mehr 68er geht nicht - unbedingt anschauen!

Merle (3 Bewertungen, ∅ 4.7 Sterne) 
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| Handlung | Eine Gruppe langhaariger junger Hippies rund um die Protagonisten Berger, Sheila, Claude, Hud, Woof und Jeanie rebelliert mit langen Haaren, freier Liebe und Drogen gegen die Vorschriften der konservativen Gesellschaft Amerikas. mehr Der Kampf spitzt sich zu, als es nicht mehr nur gegen die Werte der Eltern geht, sondern der drohende Vietnamkrieg eine weitaus größere Gefahr darstellt. Claude schafft es trotz der Einwände seiner Freunde als einziger nicht, dem Druck seiner Eltern standzuhalten und verpflichtet sich den amerikanischen Truppen.
| Weitere Infos | Verfilmt wurde "Hair" mit leichten Handlunsgabwandlungen 1979 mit Beverly D’Angelo (Sheila), John Savage (Claude) und Treat Williams (Berger)
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Leider keine aktuellen Aufführungstermine. |
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