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 Tournee
West Side Story Something's coming
© Johan Persson
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Nicht viele Shows sind dermaßen eng mit ihrer Original-Choreografie verbunden wie die "West Side Story". Wo auch immer die fingerschnipsenden Sharks und Jets mit ihren akrobatischen Tanzschritten auftauchen, weiß das Publikum sofort, dass es sich in dem Broadway-Klassiker überhaupt befindet. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass das einzige Element, das in der aktuellen neu inszenierten Tourneeversion von BB Promotion übernommen wurde, die Choreographie ist, während dem Stück in vieler anderer Hinsicht eine willkommene Frischzellenkur verordnet wurde.
(Text: Frank Guevara Pérez) Premiere: | | 14.12.2022 | Rezensierte Vorstellung: | | 06.01.2023 | Showlänge: | | 150 Minuten (ggf. inkl. Pause) |
Im Interview zur Neuinszenierung der Tourneeproduktion beschreibt Regisseur Lonny Price die "West Side Story" als eines der kraftvollsten Bühnenwerke, die je geschaffen wurden. Dies liege seiner Meinung nach an der Kombination aus Buch, Musik, Text und Tanz. Und tatsächlich ist "kraftvoll" wohl das Wort, dass diese Produktion am besten zu beschreiben vermag.
© Johan Persson
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Schon bei den ersten Klängen der Ouvertüre legt das zwanzigköpfige Orchester unter der Leitung von Grant Sturiale ein dermaßen hohes Tempo vor, dass einem die Sorge überkommt, ob die Tänzer auf der Bühne diese Schlagzahl auf Dauer durchhalten können. Aber nicht nur das Tempo, sondern auch die Akkuratesse und Differenziertheit, die da aus dem Orchestergraben klingen, sind bemerkenswert. Wunderbar säuselnd in den ersten Takten von "Maria", aufbrausend und emotional im zweiten Teil des Songs, wenn Tony seine Verliebtheit in die Welt hinaussingt. Eine der großen Schwachstellen von Tourneeproduktionen ist oft die Soundqualität, die je nach Spielort stark schwankend sein kann. Im Deutschen Theater München gelingt die Abmischung sehr gut. Sowohl Lautstärke als auch die Ausgeglichenheit zwischen Orchester und Stimmen sind tadellos.
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Die Handlung der "West Side Story" wird zu einem nicht unerheblichen Maße durch Tanz erzählt – umso erfreulicher ist es, dass die anfängliche Sorge um die Tänzer sich auch schnell als völlig unbegründet erweist. Die Tänzer atmen quasi die ikonischen Choreographien von Jerome Robbins (in der Bearbeitung von Julio Monge) und setzen sie mühelos und gleichzeitig hochdramatisch um. Die Kampfszenen der verfeindeten Gangs gelingen durch ihre Härte überzeugend und haben trotzdem ein hohes Maß an Eleganz und Anmut. Unterscheiden lassen sich die Mitglieder der beiden Banden durch die Farbgebung ihrer im zeitgenössischen Stil gehaltenen Kostüme. Die New Yorker Jets in kühlen Blau, die puerto-ricanischen Sharks in warmen Rot- und Brauntönen, wobei sich diese farbliche Unterscheidung in den Kostümen von Tony und Maria dann gegenseitig auflöst und somit die Geschichte zusätzlich auch über die Ebene der Kostüme erzählt wird.
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Das Bühnenbild besteht an den beiden Seiten sowie in der Mitte aus heruntergekommene Fragmente der typischen New Yorker Hochhausschluchten mit ihren Feuertreppen an den Balkonen. Die drei Elemente werden immer wieder in unterschiedlichen Kombinationen gedreht und zusammengeschoben und bilden so die verschiedenen Handlungsorte wie Docs Drugstore, das Brautmodengeschäft in dem Maria mit ihrer Schwägerin in spe Anita arbeitet oder eben auch die – direkt aus "Romeo und Julia" entliehene – Balkonszene. Die meisten Szenenwechsel finden deswegen quasi auf offener Bühne statt und sind in den Handlungsfluss eingewoben. Alle Bühnenelemente werden per Hand verschoben und es verwundert beinahe, wie flüssig diese Abläufe vonstattengehen. Die Darsteller betreten von der Straßenseite aus ein Haus, das entsprechende Element wird gedreht und die Szene spielt übergangslos im Inneren weiter. Unterstützt wird dies durch das Lichtdesign, das die dämmrigen Großstadtstraßen ebenso stimmungsvoll ausleuchtet wie den Tanzsaal, in dem die beiden verfeindeten Gangs aufeinandertreffen und sich zum verhängnisvollen Kampf verabreden. Gerade im Einsatz des Lichts ist sehr schön erkennbar, wie sehr Lonny Price die Einheit der einzelnen Elemente der "West Side Story" als großes Gesamtwerk betrachtet und umsetzt: Die Beleuchtung einzelner kleiner Szenen auf der Bühne erfolgt immer absolut synchron auf den Schlag der Musik.
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Besonders bei "Somewhere" fließen dann alle Elemente der Show wunderbar ineinander. Das Bühnenbild, in dem Maria Tony gerade noch den Mord an ihrem Bruder verzeiht, verschwindet elegant in den Hintergrund, die Beleuchtung der dann komplett leeren Bühne wechselt in einen sphärisch-träumerischen Gelb-Ton und die beiden verfeindeten Banden tanzen gemeinsam eine friedliche Version ihrer Welt, während Maria aus dem Off den zur Hymne der Friedensbewegung gewordenen Song singt. Anschließend wechselt das Licht wieder in das kalte und unfreundliche Blau, während die verfallenen Häuserschluchten zurück in den Vordergrund kommen und das Publikum geradezu wieder auf den Boden der Tatsachen zurückschleudern.
Die Besetzung ist bis in die kleinsten Rollen sehenswert. Sowohl Stuart Dowling als etwas dümmlicher Schul-Sozialarbeiter als auch Darren Matthias in der Rolle des Doc vermögen es, ihren Nebenrollen einen Charakter zu geben, obwohl sie das Buch eher zu Stichwortgebern degradiert hat. Die Mitglieder der Jets und der Sharks sind allesamt mit großartigen, frischen Talenten besetzt, die vor allem dem jungen Teil des Publikums das eine oder andere sehnsüchtige Seufzen entlocken.
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In der männlichen Hauptrolle steht Jadon Webster auf der Bühne. Sein Tony wirkt wie nicht von dieser Welt und träumt vor sich hin, während auf den Straßen New Yorks der Kampf zwischen den beiden Gangs tobt. Beim ersten Aufeinandertreffen mit Maria verliebt er sich wortwörtlich auf den ersten Blick. Wohl selten war ein Tony so sehr verliebt in seine Maria wie in dieser Inszenierung! Mit seiner samtweichen und trotzdem charaktervollen Stimmfarbe erobert Webster nicht nur Marias Herz, sondern auch die Herzen des Publikums im Sturm. Als Maria stand ihm in der besuchten Vorstellung Michel Vasquez zur Seite, die an diesem Abend ihr Rollendebüt gab. Umso überraschender ist es, wie gut die beiden Protagonisten nicht nur stimmlich, sondern auch schauspielerisch harmonieren. Mit ihrem glockenhellen Sopran und ihrem durch und durch sympathischen Auftreten macht Vasquez von Anfang an klar, warum Tony sich in Maria verlieben muss. Kyra Sorce ist eine energische und heißblütige Anita mit einer großen Bühnenpräsenz, die sowohl stimmlich bei "A Boy Like That / I Have a Love" als auch tänzerisch bei "America" auf ganzer Linie überzeugt.
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Nicht zuletzt durch diese Besetzung und Ausstattung schafft das Team um Lonny Price, die bereits über sechzig Jahre alte Show zu entstauben, ohne ihr ihren ganz eigenen Charakter zu nehmen, und eröffnet sie damit einer neuen und jungen Generation an Theatergängern. Die Handlung der "West Side Story" ist nach wie vor zeitlos aktuell – die Neuinszenierung holt auch die Optik und den Klang ins Hier und Jetzt.
(Text: Frank Guevara Pérez)

Verwandte Themen: News: "West Side Story" in der Semperoper (13.04.2006)
Kreativteam
Besetzung
Frühere Besetzungen? Hier klicken Tony - Kevin Hack
Maria - Jenna Burns
Anita - Keely Beirne
Riff - Lance Hayes
Bernardo - Waldemar Quinones-Villanueva
Doc - Dennis Holland
Lt. Shrank - Michael Scott
Officer Krupke - Kenn Christopher
Jets
Glad Hand - Eric Rolland
Action - Joe Bigelow
A-Rab - Ryan P. Cyr
Baby John - Daniel Russell
Snow Boy - Logan Scott Mitchell
Big Deal - Andy Frank
Diesel - Kyle Weiler
Grazlella - Lauren Guerra
Velma - Jill Gittleman
Minnie - Carley Ingold
Clarice - Veronica Fiaoni
Anybody - Natalia Sanchez
Sharks
Chino - Julio Catano-Yee
Pepe - Cameron Mitchell Jackson
Luis - Georgios Maniadis Metaxas
Anxious - Nahum McLean
Nibbles - Jonathan Quigley
Moose - A.J. Lockhart
Rosalia - Natalie Ballenger
Consuelo - Kelsey Elisabeth Holley
Teresita - Lauren Soto
Francisca - Kayla Moniz
Margarita - Nikki Croker
[2016/17]
Riff - Beau Hutchings
Clarice - Concetta Morabito
Nibbles - Matthew Ranaudo
[2014]
Tony - Thaddeus Pearson, Liam Tobin
Maria - Jessica Soza, Rachel Zatcoff
Anita - Penelope Armstead-Williams
Riff - Mark MacKillop
Bernardo - Charles South
Action - Louie Napoleon
A-Rab - Matthew Couvillon
Baby John - Michael Bullard
Snow Boy - Beau Middlebrook
Big Deal - Brandon Stonestreet
Diesel - Andrew Purcell
Gee-Tar - Ben Lanham
Chino - Nick Nerio
Pepe - Armando Yearwood, Jr.
Indio - Christian Elán Ortiz
Luis - Adam Soniak
Anxious - Michael Juan Bishop
Nibbles - Travante Samale Baker
Moose - Antonio Martinez
Graziella - Lauren Cannon
Velma - Dominique DeNinis
Minnie - Alexa De Barr
Clarice - Blue Cervini
Pauline - Jessica Fiala
Anybodys - Hannah Balagot
Rosalia und Somewhere-Song - Leslie Jackson
Consuelo - NaTonia Monét
Teresita - Natalie Williams
Francisca - Tiffany Mellard
Estella - Yesenia Ayala
Margarita - Alessandra Vale
Doc - Douglas Rees
Lieutenant Schrank - John Wojda
Officer Krupke - Mel Shrawder
Glad Hand - Eric Rolland
Swing, Dance Captain - Anthony Raimondi
[2013]
Maria - Katie Hall
Tony - Louis Maskell
Anita - Djalenga Scott
Riff - Jack Wilcox
A-Rab - Bruce Aguilar-Rohan
Rosalia - Charlotte Baptie
Francisca - Challyce Brogdon
Anybodys - Charlie Cameron
Minne - Danielle Cato
Pepe - Javier Cid
Teresita - Nicola Coates
Graziella - Rachel Crocker
Diesel - Matthew Croke
Doc - David Delve
Pauline - Rachel Ensor
Baby John - Fraser Fraser
Action - Matthew Hawksley
Nibbles - Devon McKenzie Smith
Snow Boy - Scott Rayner
Big Deal - Sam Salter
Estella - Katie Singh
Anxious - Sergi Terns
Velma - Fenia Tsikitikou
Krupke - Sion Tudor Owen
Chino - Niko Wirachman
Walking Understudy - Dom Hodson
Swings - Lisa Dent, Sergio Giacomelli, Liam Paul Jennings, Alex Pinder
[2012]
Tony:Chris Behmke, Liam Tobin
Maria:Elena Sancho Pereg, Diana Rose Becker
Anita:Yanira Marin
Riff:Andy Jones
Bernardo:Pepe Munoz
Doc:Joe Gioco
Lieutenant Schrank:John Wojda
Action:Rhett Aren Guter
A-Rab:Brandon Hudson
Baby John:Michael Bullard
Snow Boy:Fred P. Odgaard
Big Deal:Ryan Fitzgerald
Diesel:Drew Nellessen
Gee-Tar:Nicholas Sipes
Graziella:Tenealle Farragher
Velma:Addie Tomlinson
Minnie:Courtney Ortiz
Clarice:Sarah Blodgett
Pauline:Melanie A. Wildman
Anybodys:Christie Partelow
Chino:Nikko Kimzin
Pepe:Charles South
Indio:Christian Elan Ortiz
Luis:Caleb Teicher
Anxious:Michael Juan Bishop
Nibbles:Jerimy Luis Rivera
Moose:Armando Reinaldo Yearwood, Jr.
Rosalia:Maria Victoria Failla
Consuela:NaTonia Monét
Teresita:Natalie Williams
Francisca:Kara Anne Duncan
Estella:Emma Sofia Pfaeffle
Margarita:Naomi C. Walley
Understudies / Zweitbesetzungen
Maria:Maria Victoria Failla
Anita:Naomi C. Walley
Riff:Drew Nellessen
Bernardo:Charles South
Doc:James Michael Reilly
Lieutenant Schrank:Mel Shrawder, James Michael Reilly
Officer Krupke:James Michael Reilly
Glad Hand:Mel Shrawder
Action:Ryan Fitzgerald
Chino:Christian Elan Ortiz
Anybodys:Melanie A. Wildman
Rosalia:Naomi C. Walley, Addie Tomlinson
Swing Jet Boys:Ryan Ghysels, Caleb Teicher
Swing Shark Boys:Ryan Ghysels, Caleb Teicher
Swing Jet Girls:Melanie A. Wildman
Swing Shark Girls:Addie Tomlinson, Naomi C. Walley
Inszenierung: Joey McKneely
Musikal. Leitung: Donald Chan
Choreographie reproduziert von: Joey McKneely
Bühnenbild: Paul Gallis
Kostüme: Renate Schmitzer
Maske: Hannelore Uhrmacher
Tondesign:Rick Clarke
Lichtdesign: Peter Halbsgut
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 29 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    31710 Broadway-Klassiker
11.01.2018 - Nun habe ich es in Köln auch endlich mal geschafft die Tour von BB Promotion zu besuchen und ich muss sagen, dass ist "Broadway-Musical" in Perfektion. Besonderer Wert wird hierbei auf die Choreographien gelegt, tänzerisch alles top. Auch gesanglich überzeugen die Darsteller, allen voran Kevin Hack als Tony und Natalie Ballenger als Maria. Das Orchester ist für eine Tour erstaunlich groß und gut besetzt, insgesamt ein tolles Gesamtprodukt, welches in bester Broadway-Manier daher kommt. Sehenswerte Produktion.
Besuchte Vorstellung:
09.01.18 - Musical Dome, Köln
Inszenierung: 4,0 von 5
(Aufwertung wg. der Choreographie)
Musik: 4,5 von 5
Besetzung: 4,0 von 5
Ausstattung: 3,0 von 5
Gesamtfazit: 4,0 von 5

MyMusical (26 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
    31424 Gute, packende Inszenierung
07.05.2017 - Aktuell läuft der Musical Klassiker West Side Story im Deutschen Theater München. Ich kannte bis dato dieses Stück nur vom Film, den ich noch nie sonderlich mochte. Trotzdem sollte ich dem Stück eine Chance geben und es hat sich sehr gelohnt. Die Inszenierung ist klassisch und versucht keine neuen Aspekte reinzubringen, was meiner Meinung nach auch nicht nötig ist da die Brisanz und Aktualität trotzdem offensichtlich ist. Optische gibt das Stück viel her. Sowohl was Kostüme betrifft als auch die Kulisse.
Das Orchester spielt Bernsteins Partitur mit viel Schwung und Elan.
Auch die Cast ist sehr jung besetzt. Die beiden Hauptdarsteller, die Darsteller von Maria und Tony sind gut razsgerissen hat es für mich jedoch die Darstellerin der Anita, die schauspielerisch aber vor allem gesanglich mich nachhaltig beeindrucken konnte.
Fazit: wer sich ein klassisches Musical in einer klassischen Inszenierung anschauen möchte ist hier goldrichtig. Wer allerdings neue Ideen und neue Interpretationen sehen möchte sollte sich dieses Stück eher an diversen Stadttheatern anschauen

LiveinTheater (99 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
    31403 Wunderbare, berührende Show: Hingehen !
21.04.2017 - Was für ein glorreicher Abend: Mitreißende, bis in den kleinen Finger synchrone Original-Choreografien, ein lustvoll aufspielendes Ensemble, stimmungsvolles Licht in einem flexiblen Bühnenbild und die fantastischen, zeitlosen Melodien Bernsteins machten diesen Theaterabend zu einem der besten dieses Jahres.
Das 17-köpfige Orchester klang hierbei größer, als es eigentlich war.
Zugegeben, diese weltberühmte Partitur mit lediglich 4 Streichern zu spielen grenzt fast schon an Sünde, aber man darf ja heutzutage schon froh sein, wenn überhaupt Streicher im Orchestergraben sitzen. Und immerhin war man hier ehrlich genug, sie nicht mit künstlichen Sythesizerklängen und Samples aufzufüllen.
Star des Abends war für mich Kevin Hack in der Rolle des Tony:
Nicht nur optisch ein absoluter Hingucker, sondern auch ausgestattet mit einer Singstimme aus Samt, rührte er mich bereits bei "Maria" zu Tränen.
Wenn ich hier anmerke, dass Maria ruhig ein wenig unschuldiger und naiver hätte agieren dürfen und dass Anita mit mehr Würde und tieferer, existenziellerer Angst hätte auftreten sollen, dann ist dies Kritik auf ganz hohem Niveau.
Für diese wunderbare Tourneeproduktion gilt der ganz klare, eindeutige Tipp:
HINGEHEN !

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
    31313 überbewertet
02.01.2017 - Am 31.12.2016 haben wir die Inszenierung in Essen im Colosseum besucht. Positiv zu bewerten ist die tänzerische Leistung aller Darsteller. Das war wirklich auf den Punkt und es waren tolle Choreographien. Auch die schauspielerische Leistung war passabel. Gesanglich allerdings blieben einige Wünsche offen. Bis auf Maria, die einen sehr schönen Sopran zu Gehör brachte und mit dem auch umzugehen wusste, ging es entweder nur laut oder nur leise. Meistens laut. Tony ließ überhaupt keine Dynamik erkennen.In den leiseren Passagen war die Stimmführung zwar in Ordnung, aber Zwischentöne konnte er nicht und hat seine Partnerin gerade bei den kraftvoller angelegten Stellen regelrecht überschrien, so dass sie streckenweise gar nicht mehr zu hören war. Auch stimmten leider nicht alle Töne. Die anderen Solisten hatten allesamt Probleme mir ihrer Gesangstechnik. Leise Passagen waren stimmlich teilweise sogar schlecht geführt, was mit Lautstärke an anderer Stelle auszugleichen versucht wurde. Überhaupt war die Lautstärke, mit der der Tontechniker die Sänger abgemischt hatte, nicht nur belastend, sondern das Orchester wurde streckenweise regelrecht übertönt. Überhaupt war die Klanregelung sehr merkwürdig. Der Sound kam nämlich fast ausschließlich von der linken Seite, obwohl das Orchester im Graben ordnungsgemäß platziert war. Einzig das Orchester selbst unter Leitung von Donald Chan war ganz hervorragend und von ausgezeichneter Dynamik. Dass der Knall schon zu hören und Tony auch passend umgefallen war, obwohl Chino noch gar nicht auf der Bühne erschienen war, um Tony zu erschießen, mag eine verzeihliche Panne sein. Aber die Karte hat 100,- € pro Person gekostet. Für diesen Preis hatten wir mehr erwartet. Die Inszenierungen von My Fair Lady und Cabaret am Grillo-Theater in Essen waren beide besser und wesentlich preiswerter.

Ulrike (erste Bewertung)
    30286 Der Klassiker lebt
02.02.2014 - Wer die Verfilmung dieses Klassikers kennt und liebt, wird sicher nicht enttäuscht werden.
Diese Produktion lebt vor allem durch ein klasse Orchester, super Tänzer, einfaches aber raffiniertes Bühnenbild und ein tolles Ensemble.
BB-Promotion hat hier eine tolle Tournee-Produktion auf die Bühne gebracht. ACHTUNG! Alles auf englisch! (Aber mit Untertitel)
Der Funke springt vielleicht nicht bei jedem über, warum? --> Es wirkt teilweise zu routiniert, zu eingespielt, die Emotionen kommen daher nicht immer so 100 % rüber. Aber alles in allem eine schöne Produktion, die sich auf jeden Fall lohnt.

MichelD (27 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
    29633 Schöne Tourneeproduktion mit Entwicklungspotential
28.06.2012 - Diese Produktion von WSS feierte am Dienstag in der Deutschen Oper Berlin Premiere, einer hoffentlich erfolgreichen Tour.
Ich hoffe für alle Darsteller und Musiker, dass die wirklich miserable Tontechnik ein Relikt der Deutschen Oper ist und damit an allen anderen Standorten der Ton deutlich besser.
Die unglaublich junge Cast leidet sehr darunter. Der Ton wirkt flach und wird bei den Damen so schlecht gesteuert, dass sie streckenweise sehr schrill klingen.
Die Sprechtexte klingen oft verwaschen und unsauber, die spanischen Sänger (Bernardo und Maria) sind auch beim Gesang nur schwer zu verstehen. Maria (Elena Pereg)mit ihrer klassischen Opernstimme und dem deutlichen Vibrato wirkt sowieso ein wenig fehl am Platz und wie vom anderen Stern, mir hat das besonders im Zusammenspiel mit Tony (Liam Tobin) wenig gefallen.
Liam Tobin ist dafür wirklich Klasse und stellt einen Tony dar, wie man ihn sich vorstellt, im Gesang ganz stark. Er war für mich das Highlight der Show. Ebenfalls schauspielerisch wirklich gut Bernardo (P.Munoz) gesanglich gut aber schlecht zu verstehen. A bereits gespielt hat, sehr souverän und mit viel Energie.
Insgesamt merkt man der jungen Cast an, dass sie noch etwas Trainingsbedarf hat, dann wirken auch die Originalchoreographien nicht so angestrengt.
Das Bühnenbild trotz oder wegen des Minimalismus sehr wirkungsvoll, die Kostüme erinnern etwas an den Film, jedoch für die Puerto Ricaner etwas bunter.
Insgesamt gesehen eine interessante Show, wir hatten einen schönen Abend

Charlotte (56 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
    29524 Super
30.03.2012 - Zum Dahinschmelzen!

Gudrun77 (10 Bewertungen, ∅ 3.2 Sterne)
    1866 Einfach super toll!
31.12.2009 -

Sakura
    2377 Großartige Tourneeproduktion
31.12.2009 - Die "West Side Story" ist zwar in Deutschlands Stadttheatern des öfteren auf dem Programmplan zu finden, dann aber häufig in deutscher Übersetzung. Entsprechend wohltuend war es, die Show einmal im amerikanischen Original zu sehen.
Auch unabhängig von der sprachlichen Problematik kann die Broadway-Tourproduktion begeistern. Die Solisten (allen voran Lana Gordon als Anita) sind nahezu allesamt stimmgewaltig, das großartige Tanzensemble und eine gute Choreographie schaffen es, auch bei den langen Tanznummern die Spannung aufrecht zu erhalten und das Bühnenbild ist einfach, aber effektiv und dank schöner Farbeffekte sehr nett anzusehen.
Die Abänderungen in der Liedabfolge ("Cool, Boy" wurde in den ersten Akt verlegt und von Riff interpretiert, während man "Gee, Officer Krupke" in den zweiten Akt gesteckt hat - wohin es leider weder inhaltlich noch von der beschwingten Melodie passt) sind ein kleines Manko, das sich aber im Großen und Ganzen verschmerzen lässt.
Highlight der Produktion: Das von Laura Griffin (Maria) traumhaft interpretierte und wunderschön in Szene gesetzte "Somewhere".

Claudia Leonhardt
    2490 Professionell
31.12.2009 - Begeisternd: das Orchester(leider mikrophonverstärkt),
die Tänzer, die Choreographie -
sehr schön: Bühnenbild und Ausstattung -
weniger begeisternd: "Tony" und "Maria" (Dauervibrato, kaum stimmliche Differenzierungen) -
Alles in allem eine etwas sterile, routinierte Abwicklung - ohne Reue, relativ viel Geld für die Karten bezahlt zu haben.

bwv147
    4181 supergenial
31.12.2009 - einfach genial

Kevinus von Grabenfels
    13688 sehenswert
31.12.2009 - Gesehen am 25.07.06 in der Semperoper, der 2. Akt war zu fade und endete aprupt. Der 1. Akt war tänzerisch und solistisch sehenswert!

lavendel
    28117 Vorstellung vom 04.12.2009
07.12.2009 - Eine West Side Story wie Sie Ihresgleichen in Deutschland sucht!
Kein deutsches Stadttheater ist derzeit in der Lage solch eine Auffuehrung zu schultern.
Glänzende Gesangssolisten, eine äusserst starke und zugleich zerbrechliche Maria, ein hevorragender Toni und eine Anita, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat, sind die Highlights in einem super Ensemble , ein Orchester welches die Partitur detailgetreu, punkt und taktgenau zelebriert, lässt diesen Abend zu einem unvergesslichen Erlebniss machen.
Für Freunde der West Side Story ein unbed. MUSS! etwas besseres gibt es derzeit wohl in ganz Europa nicht!
Rowel

Rowel (19 Bewertungen, ∅ 4.1 Sterne)
    27830 kein bisschen alt
10.06.2009 - Man muss gar nicht erst versuchen Stoff und Textbuch zu modernisieren. Die West Side Story ist zeitlos.
Die Darsteller, im Schnitt Mitte 20, kommen alle aus den Staaten, singen und kämpfen in diesem Oldie, als sei es ihre eigenes Leben. Das hat Feuer, Dampf und Action!
Das Orchester für Tourneeverhältnisse riesig und mit 26 Musikern genau die Besetzung, für die Bernstein einst komponierte..Da braucht es weder Keyboard noch E-Gitarre um reichlich Rrrums zu erzeugen. Volles Blech und klasse Streicher!
Und das Bühnenbild? Schlicht wie eh und je. Die berühmten Feuerleitern, zum Hochhinausklettern für die Liebenden. Turngerät für die Halbstarken und trostloses Lebensumfeld mit viel Rost.
Die West Side Story hingegen wirkt blitzeblank wie zur Premiere 1957. Super!

jupdihui (erste Bewertung)
    24595 Naja...
20.02.2008 - ...habe in der Pause fluchtartig das Baden-Badner Festspielhaus verlassen, nachdem ich eingeschlafen war. Bin sehr enttäuscht.

A.S.
    24594 Eher ein Flopp!
20.02.2008 - War gestern dort in Baden-Baden und bin in der Pause gegangen. Die Darsteller waren gut, aber das Musical an sich nicht so mein Fall.

S.W.
    22407 anita kanns
04.11.2007 - ich war sehr enttäuscht, tourneegeplänkel bis auf anita nichts dabei der tony ein desaster.

werner
    22358 Großartige Tänzer
31.10.2007 - Einerseits ist die Originalchoreographie von 1957 zu sehen, andererseits können sich die Kostüme nicht zwischen 50ern und heute entscheiden. Die fantastischen Tänzer und Sänger machen aber alle Mängel wett.

mitternachtseule
    21985 mattes dahingeplänkel
03.10.2007 - leider packt diese tolle show nicht in der druchführung, sängerisch mittelmässig und soooo unreflektiert museal, schade.

friedrich
    13862 Ich habe es nicht bereut! TOLLE SHOW!
05.08.2006 - Am 1. August war ich in der Semperoper. Die Show hat mir sehr, sehr gut gefallen, allen voran "Tony". Großartige Stimmen, super Tänze. Wirklich eine gelungene Show. Das Publikum hätte ruhig etwas mehr aus sich heraus gehen können, war ziemlich altbacken. Ich habe nicht bereut, 85 Euro für eine Karte ausgegeben zu haben. Wir waren in Familie dort, also rund 250 Euro ausgegeben. Hat sich aber wirklich gelohnt!

Alexis
    2502 Taschentücher nicht vergessen
13.09.2004 - War sehr schön anzusehen und anzuhören.

Pumuckel
    2493 West Side Story
11.09.2004 -

Elbanwohner
    2066 ein evergreen
23.07.2004 - es ist und bleibt ein evergreen...

Sandy
    1879 super!
03.07.2004 -

Hasipfuzzi
    1593 eine sehr gute show
02.06.2004 -

crazygirl
    1446 geil getanzt, mies gespielt
19.05.2004 - Sicherlich die best getanzte WEST SIDE die derzeit zu sehen ist*wow*...stimmlich ok aber kein geniestreich...
enttäuschend die schauspielrischen fähigkeiten. grade durch den 2.akt wird gerannt als ob jemand auf den schnell-such-vorlauf gedrückt hätte, so dass kein gefühl aufkommen mochte. gestik der maria (gesehen in münchen am 18.mai)beschränkten sich doch tatsächlich auf zwei...eines der musikalischen highlights des 2.aktes "a boy like that/i had a love" wurden zu keinem höhepunkt da die tiefe aussage der darsteller fehlte. wirklich fantastisch war einfach nur der tanz, der doch leider fast nur im ersten akt zu bewundern war...

gerrit
    1348 Sehr Tanz betont
09.05.2004 - Wir waren in München am Samstag nachmittag vor dem Muttertag. Wir erlebten eine sehenswerte Aufführung dieses Musical's, das immer noch modern ist und nichts an Aktualität verloren hat.Es wurde viel des Inhalts tänzerisch ausgedrückt, dies hat mir sehr gut gefallen.
Das Stück wird in englischer Sprache gespielt, an der Seite läuft der Text in deutscher Übersetzung. Wer möchte, kann mitlesen, wer es nicht braucht wird nicht gestört.
Die "Maria" war sehr stark, sowohl vom Gesang und noch mehr von der schauspielerischen Leistung. Zum Schluß wurden viele Taschentücher gezückt, sie hat das Publikum berührt. Den Tony fand ich nicht so stark, er hatte anfangs Probleme mit dem Gesang. Eine sehenswerte Aufführung dieses Musical's, das immer noch modern wirkt und an seiner Aktualität nichts verloren hat. Die gesamte Ensemble-Leistung hat mich überzeugt. Am Schluß bedankte sich das Publikum mit begeistertem Applaus.

ChristineL
    1269 klasse schauspieler schöne geschichte
28.04.2004 - Super Musical, hat mir sher gut gefallen, aber die Jets hatten in den Tönen einige Fehler(;(nicht weietr schlimm)

Mister XYZ
    759 Tolle Show, manchmal leicht unmelodisch
18.12.2003 -

Andiiiii 
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Karten können über den jeweiligen Veranstaltungsort bezogen werden (siehe Liste rechts) |
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| Handlung | Der Amerikaner Tony verliebt sich in die Puertorikanerin Maria. mehr Was wie ein Märchen beginnt, endet in einer Tragödie. Tony gehört zu den "Jets", Marias Bruder und ihre Freunde zu den rivalisierenden "Sharks". Die Kämpfe zwischen den Gangs werden durch die Zuneigung des Pärchens weiter angestachelt, letztendlich führt jedoch ein simples Missverständnis zum tragischen Ende der Geschichte.
| Weitere Infos | Leonard Bernsteins moderne Adaption der Romeo-und-Julia-Geschichte mit Texten von Stephen Sondheim ist eines der bekanntesten Musicals überhaupt. Die Uraufführung fand am 26. September 1957 im Winter Garden Theatre in New York statt. Die Verfilmung des Musicals aus dem Jahr 1961 wurde mit zehn Oscars honoriert. 1968 wurde das Musical in der Wiener Volksoper zum ersten Mal in deutscher Sprache gezeigt. Die deutsche Fassung stammt von Max Colpet und Walter Brandin.
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Die Kriterien für unsere Kurzbewertungen (Stand: Dezember 2014)
Buch*: Ist die Handlung in sich schlüssig? Kann die Story begeistern? Bleibt der Spannungsbogen erhalten oder kommt Langeweile auf?
NICHT: Besonderheiten der konkreten Inszenierung des Theaters.
Kompositionen*: Fügen die Kompositionen sich gut in das Stück ein? Haben die Songs Ohrwurmcharakter? Passen die gewählten Texte auf die Musik? Transportieren Text und Musik die selbe Botschaft?
NICHT: Orchestrierung, Verständlichkeit des Gesangs der Darsteller in der aktuellen Inszenierung.
* werden nur bei neuartigen Produktionen (z.B. Premiere, deutsche Erstaufführung usw.) vergeben
Inszenierung: Wie gut wurde das Stück auf die Bühne gebracht? Stimmen die Bilder und Charaktere? Bringt der Regisseur originelle neue Ansätze ein?
NICHT: Wie gut ist die Handlung des Stücks an sich oder die mögliche Übersetzung?
Musik: Kann die musikalische Umsetzung überzeugen? Gibt es interessante Arrangements? Ist die Orchesterbegleitung rundum stimmig? Muss man bei Akustik oder Tontechnik Abstriche machen?
NICHT: Sind die Kompositionen eingängig und abwechslungsreich? Gibt es Ohrwürmer? Gefällt der Musikstil?
Besetzung: Bringen die Darsteller die Figuren glaubwürdig auf die Bühne? Stimmen Handwerk (Gesang, Tanz, Schauspiel) und Engagement? Macht es Spaß, den Akteuren zuzuschauen und zuzuhören?
NICHT: Sind bekannte Namen in der Cast zu finden?
Ausstattung: Setzt die Ausstattung (Kostüme, Bühnenbild, Lichtdesign etc.) die Handlung ansprechend in Szene? Wurden die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten optimal genutzt? Bieten Bühne und Kostüme etwas fürs Auge und passen sie zur Inszenierung?
NICHT: Je bunter und opulenter ausgestattet, desto mehr Sterne.
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