 Klassiker
The King and I Shall we dance? Rodgers/Hammerstein-Klassiker, in dem westliche und asiatische Lebenswelten aufeinander prallen, als die englische Lehrerin Anna Leonowens die Familie des Königs von Siam nach westlicher Tradition unterrichten soll. Besondere Bekanntheit erlangte der Stoff durch den Film mit Yul Brunner als König Mongkut (1956).
(Text: ks) Premiere: | | 29.10.2011 | Letzte bekannte Aufführung: | | 26.02.2012 |

Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 1 Zuschauer hat eine Wertung abgegeben:

    29327 Griff in die Musical-Mottenkiste
20.11.2011 - Manche Stücke bleiben zeitlos, andere setzen Patina an. "King & I" gehört zur zweiten Kategorie. Für das nicht allzu anspruchsvolle Publikum gibt es bunte Kostüme, bunte Kulissen, gefällige Musik und süße Kinder - so gesehen funktioniert das Stück immer noch. Auf der anderen Seite gibt es einen sehr kolonialen Blick ins "alte Asien" und für ein deutsches Theater einfach ein massives Besetzungsproblem, denn ein Paar asiatische Choristen reichen nicht, um einigermaßen glaubhaft den Hof des Königs von Siam darzustellen.
László Kukács (mit sehr östlichem Zungenschlag) hat offensichtlich Spaß an der Rolle. Er hat auch das passende Macho-Gehabe und einge gewisse Schlitzohrigkeit, die gut passt. Seine Herzanfälle sind allerdings völlig unglaubhaft.
Evelyn Czesla wirkt wie "Mutter Drombusch in Bangkok". Sie spricht sehr ak-zen-tu-ier-tt un-tt ü-berrrr-deu-t-lich, was ihr eine gewisse unnatürliche Steifheit gibt. Wie alle Darsteller ist sie eigentlich Opernsängerin im Hausensemble, und allen fehlt deshalb die Leichtigkeit, die Musical braucht, alles wirkt etwas zu aufgebläht.
Die restlichen Darsteller tun einen guten Job, Manuel Thielen als junger Prinz Chulalongkorn lässt sogar SEHR aufhorchen.
Dale Albrights Inszenierung zerfasert sich manchmal in der Fülle der Statisten, die über die Bühne wuseln, dadurch gehen wichtige Aktionen leider oft unter.
Zwei Szenen sind wirklich toll gelungen: Tuptims "Onkel Toms Hütte"-Aufführung und die sehr luftig-leichte "Shall we dance"-Sequenz.
So zieht der Abend wie ein alter Kitschfilm in Fernsehen vorbei und dürfte Leute gefallen, die auch gern mal eine Operette angucken.
Aber ein staubiger Nachgeschmack bleibt.

bernstein (29 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne) 
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