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Dirty Dancing

Ich hab' eine Wassermelone getragen


© Stage Entertainment
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"Die Zeit seines Lebens" sucht man vergeblich bei der Bühnenversion des Kultfilmes. Dafür ist "Dirty Dancing - Das Original Live on Stage" zu unstrukturiert und konzeptlos, lässt jegliche Innovation und Kreativität vermissen und kann auch von einem tänzerisch hervorragenden Ensemble nicht gerettet werden.

(Text: Maik Frömmrich)

Premiere:19.10.2011
Letzte bekannte Aufführung:08.10.2012


Das Problem an diesem Schauspiel mit Musik ist das Stück selbst. Ein Konzept sucht man vergeblich, die Mischung aus Tanz, Schauspiel, Livegesang und Musik vom Band will und kann nicht funktionieren und lässt das Publikum am Ende ziemlich kalt.

So präsentiert sich der erste Akt als hektische Collage aus Tanzszenen, kurzen und schlichten Dialogen und Musik. Die Drehbühne mit mehreren ausfahrbaren Hubpodesten und LED-Wänden ist ständig in Bewegung und sorgt für schnelle Szenenwechsel, in denen oft Darsteller im Dunkeln quer über die Bühne rennen, um für die nächste Szene bereit zu stehen. Leider funktioniert dieser filmische Ansatz mit schnellen "Schnitten" und kurzen Szenen auf einer Theaterbühne nur minimal. Die Nebenfiguren, ja sogar manche größere Rollen verkommen zu Stichwortgebern, von einem dramaturgischen und szenischen Aufbau fehlt jede Spur. Ikonische Momente des Films wie "Ich habe eine Wassermelone getragen" oder der Tanz auf einem (im Theater von der Seitenbühne heruntergefahrenen riesigen) Baumstamm hinterlassen keinerlei Eindruck. Es wirkt fast so, als wenn Regisseur James Powell den Vergleich mit der Filmvorlage scheut und diese doch beliebten und wichtigen Momente schnell "wegspielen" möchte.

Das Ensemble bemüht sich in dieser unstrukturierten hektischen Gesamtsituation, ihren eindimensionalen Figuren Kontur zu geben, scheitert aber überwiegend an der nicht vorhandenen Personenführung. Einzige wirkliche Ausnahme ist Jenny Bach, die als "Baby" schauspielerisch und tänzerisch durchweg souverän agiert und mit einem guten komischen Timing zumindest wenigen Szenen etwas Würze gibt.

Wenig überraschend ist dann auch, wenn nach dem ersten Akt verhältnismäßig viele Plätze im Saal frei bleiben. Die Längen sowie die unfokussierte Inszenierung, in der dramatische Szenen im Vordergrund mehr an- als ausgespielt werden, während im Hintergrund nett und vergnüglich in Kellermans Club getanzt wird, hat offensichtlich mehr Besucher verärgert als begeistert.

Der zweite Akt dagegen wirkt wie aus einem anderen Stück. Plötzlich werden die Schauspielszenen länger und besser ausgespielt, außerdem wird das gesamte Tempo gedrosselt. Die Figuren bekommen dadurch zwar noch ein wenig Tiefgang, es gibt sogar kleine atmosphärische Momente, aber dafür kommt der Fortgang des Stückes fast zum Stehen. Dass die Eltern von "Baby" noch ein Liebesduett wie in einem Musical singen, verdeutlicht einmal mehr, dass niemand bei der Konzeption wusste, was dieses Stück eigentlich sein soll.

Johanna Spantzel als Lisa Houseman kann kurz vor Schluss mit ihrem absichtlich schrillen und schiefen Gesang auf sich aufmerksam machen und lockert die Stimmung im Publikum für den einen großen Moment auf. Nach über 2 Stunden heißt es endlich "I've had the time of my life". Das Publikum erwacht aus seiner Lethargie, der Song und auch die Inszenierung des Finales reißen mit und lassen den Wunsch offen, dass es doch viel öfter so hätte sein können.

Trotz herausragender tänzerischer Qualitäten des Ensembles bleiben die schmutzigen Tänze eher bieder. Das Publikum bleibt passiver, bisweilen gelangweilter Beobachter und wird weder vom Rhythmus ergriffen, noch geht es auf eine emotionale Reise in die 60er Jahre. In Anbetracht der Ticketpreise sollte man lieber zur DVD greifen, denn diese schafft es auch nach über 20 Jahren noch zu begeistern.


(Text: mf)



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Besetzung

Johnny CastleDaniel Rakasz,
(Máté Gyenei)
(Alessandro Cococcia)

Frances "Baby" HousemanJenny Bach,
(Verena Raab)
(Anja von Geldern)

Penny JohnsonAlisa Nikolaus,
(Marie-Luisa Kaster)
(AJ Norwell)

Marjorie HousemanKatja Hentschel,
(Raphaela Groß-Fengels)
(Josephine Müller)

Jake HousemanSteffen Laube,
(Hans-Dieter Heiter)
(Hans Schernthaner)

Lisa HousemanJohanna Spantzel,
(Josephine Müller)
(Verena Raab)

Neil KellermanMatthias Bollwerk,
(Damian Czarnecki)
(Andreas Schonert)

Billy Rune Høck Møller,
(Johan Bech)
(Alessio Impedovo)

RobbieMatthias Zeeb,
(Andreas Schonert)
(Lukas van der Fecht)

Vivian PressmanRaphaela Groß-Fengels,
(Marie-Luisa Kaster)
(Josephine Müller)

Max KellermanFritz Hille,
(Hans-Dieter Heiter)

Tito SuarezMike Ho-Sam-Sooi,
(Richard McCowen)

Mr. SchumacherGiso Weißbach,
(Hans-Dieter Heiter)
(Hans Schernthaner)

Gesangssolisten Johan Bech
Alessandro Cococcia
Adrianna Hicks
Kisha Howard
Alessio Impedovo


Ensemble
Swings
Karl Bowe
Yasemin Celikkan
Damian Czarnecki
Phillip Dzwonkiewicz
Mikael Gryholm
Máté Gyenei
Hans-Dieter Heiter
Marie-Luisa Kaster
Kristina Love
Richard McCowen
Steven McGrath
Carly Miles
Josephine Müller
AJ Norwell
Sara Pamploni
Verena Raab
Hans Schernthaner
Andreas Schonert
Sabrina Sepe
Lukas van der Fecht
Anja von Geldern




Produktionsgalerie (weitere Bilder)

© Stage Entertainment
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Zuschauer-Rezensionen

Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.


1 Zuschauer hat eine Wertung abgegeben:


29294
Besser als sein Ruf

30.10.2011 - Alleine die Erwähnung des Titels DIRTY DANCING löst in schöner Regelmäßigkeit Panikattacken und krampfartige Beißreflexe bei den profunden Musicalkennern aus.
Trotzdem muß man zur Kenntnis nehmen, dass das Musical, wo immer es auch gespielt wird ein Hit ist, der die Zuschauer schon millionenfach in die Theater gezogen hat.

Buch und Text: Boy meets Girl - Problem - Happy End
Alles nur sehr knapp und fragmentarisch, kaum Personenzeichnung,teilweise so trashig, dass es schon wieder Spass macht, kein Klischee wird ausgelassen.

Bühnenbild und Licht: Perfekt! Die komplexe Technik läuft makellos ab. Drehbühnen, Hubpodien, das ganze Theater ausfüllende Lichtkonzepte, gelungene und originelle Projektionen.
Mehrfach Szenenapplaus!

Musik: jede Menge gelungenes Zeitkolorit, eingängige Pop- und Latinorythmen.

Regie: hält sich nicht mit Deutungsversuchen auf, sondern setzt auf Show.

Choreografie: Donner und Doria! Die Bühne wackelt. (Endlich mal wieder ein Tanzmusical in Deutschland.)

Die Hauptdarsteller: Alisa Nikolaus und Daniel Rakasz als Penny und Johnny sind in erster Linie grandiose Tänzer. Rassig, sinnlich, temperamentvoll. (Ihre Sprechblasentexte gehören dann wieder eher in die Abteilung Trash.)

Jenny Bach als Baby Houseman hat den meisten Text und kann daher auch am meisten aus ihrem Charakter herausholen. Sympathisch, gut gespielt und gut getanzt.

Fazit: Toll ausgestattetes, choreografiertes und getanztes Musical mit federleichter Handlung aus der tiefsten Klischeekiste.

kevin (205 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)


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Die Bühnenfassung hält sich sehr eng an den Film, auch wenn es einige zusätzliche Songs gibt. Die Hauptdarsteller singen nicht, einige Songs - vor allem während der Tanzproben - kommen ganz vom Band; "Time of my life" wird aber live interpretiert. Die meisten Songs werden in englischer Sprache gesungen bzw. eingespielt, nur wenige Nummern wie die Kellerman-Hymne und der Hula-Song von Babys Schwester Lisa ("und ich wackel wie ein Dackel und ich hula mich um den Verstand") übersetzte Wolfgang Hofer ins Deutsche. Die Dialogtexte entsprechen nicht der Film-Synchronisation, sondern wurden von Anja Hauptmann neu ins Deutsche übertragen.

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