 Bienenmusical
Blutiger Honig Bienen auf Arbeitssuche Im Bienenmusical von Thomas Pigor wird die menschliche Gesellschaft einmal mehr auf tierische Art und Weise unter die Lupe genommen.
(Text: ds) Premiere: | | 28.04.2011 | Dernière: | | 18.05.2011 |
Thomas Pigors Blutiger Honig ist ein Gesöff aus tierisch geschmeidigem Saft, honigsüß abgeschmeckt. Man muss sich Pigor vorstellen, wie er, ausgerüstet mit einer großen Lupe, forschend durch die Welt streift und mit Vorliebe Oberflächen nach Tiefgründigem untersucht. Alles, was er findet, wird von ihm zu Geschichten, Anekdoten, Chansons eingeköchelt. Und wieder zieht es ihn hinaus, diesmal zum Gräserbüschelentfalten, Ameisenhaufenzerwühlen, Geästdurchforsten.
Und was er dort vor seine Linse kriegt, ist ganz sonderbar und erinnert an die ausgewachsene Spezies Homo Erectus: Drei junge Männer warten ungeduldig auf ihr Essen. Es handelt sich um tierische Drohnen – (der Begriff wird auch für Nichtstuer verwendet und für militärische Geschosse). Die männlichen Honigbienen Olaf, Oskar und Otto, dem Schlürfen von Nektar nicht abgeneigt, beruflich und vom Wesen her Befruchter, sind arbeitslos geworden. Die Königin legt keine Eier mehr und irgendein Lump hat ihr auch noch den Vorrat an Royal gestohlen. Auf der Suche nach Arbeit (und Royal) gehts dann für die drei Os so richtig ab. Angefangen bei der Zentralen Bienenvermittlung ZBV bis zum Nachtlokal Im Abflussrohr. Alle, die da im und auf dem Erdenreich kreuchen und fleuchen, sich Schlechtes tun und Gutes wünschen (oder war es umgekehrt?), suchen und fliehen des andern Nähe: Die scharfe Sachbearbeiterin Zizi „Wespentaille und solche Fühler“, die einsame Eintagsfliege, die keifenden Blattläuse, das Weichtier namens Schnecke, die verführerische Gottesanbeterin, die im Keller hausenden Security-Asseln, der gutmütige Maikäfer Mario und die übereifrigen Ameisen. Tierisch menschlich verhalten sich diese Vier- und Mehrfüssler. Es wird gezankt und (ab-)gestochen, verraten und betrogen, und die Korruption im Insekten-Syndikat treibt farbenprächtige Frühlingsblüten.
(Text: Theater) 
Verwandte Themen: News: PdW: Blutiger Honig (25.04.2011)
Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 1 Zuschauer hat eine Wertung abgegeben:

    29046 Pigor trumpft in Klagenfurt
30.04.2011 - Ein irrwitziges wunderbares Stück, grenzgeniale Darsteller allen voran Dagmar Hellberg und Zeintl als Wespe und Eintagsfliege und besonders stark Livio Cecini als Marienkäfer, der seiner Arme entledigt wird. Auch der Rest Windegger und Muik super, etwas enttäuschend Lesiak als Bienenkönigin, ihm gelingt die alte Königin gar nicht, liegt vielleicht an der Regie, deren Stärke die Tanzeinlagen und nicht die Dialoge waren, ansonsten prächtige Kostüme und recht gute musikalische Leitung. Ein Erfolg, wieder, für Musicalmetropole Klagenfurt.
Bravo

Yellopress (erste Bewertung) 
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