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 Mantel-und-Degen-Musical
3 Musketiere Einer für alle, alle für einen Spektakel unter freiem Himmel: Die Freilichtspiele Tecklenburg bringen mit den "3 Musketieren" eine farbenprächtige und actionreiche Inszenierung auf die Bühne, die die Schwächen des Buches deutlich zu Tage treten lässt, aber trotzdem keine Minute langweilt.
(Text: Björn Herrmann) Premiere: | | 19.06.2010 | Letzte bekannte Aufführung: | | 22.08.2010 |
Dabei ist die Ausgangslage nicht rosig für die Darsteller. Sie können nichts für die holzschnittartige Charakterzeichnung ihrer Rollen und müssen tapfer gegen die eindimensionale Figuranlage ansingen und -spielen. Da ist der böse Kardinal nur böse, die gute Constance nur gut, eine Entwicklung ihrer Figuren gönnt das Buch den Darstellern nicht. So wird unverdrossen intrigiert, geknurrt und geliebt, ohne dass auch nur ansatzweise ein Subtext vorhanden wäre, der die Motivation der Figuren über die von ihnen gesprochenen Dialoge hinaus erklären würde. Die Personenregie von Marc Clear leistet dabei den Darstellern keine große Hilfe, gerade die emotionalen Momente wirken selten überzeugend. Darüber hinaus sind die Sprech- und Songtexte immer noch von erschreckender Schlichtheit und Vorhersehbarkeit, etwa wenn sich "Constance" gnadenlos auf "Nuance" reimt. Hier hat sich gegenüber der Berliner und Stuttgarter Version leider gar nichts verbessert. Dass der Abend dennoch gelingt, ist vor allem der hervorragenden Sängerriege zu danken, die in Tecklenburg auf der Bühne steht. Thomas Hohler ist ein mitreißender D'Artagnan, der seinen Part phantastisch singt und so den Übermut und den Überschwang von Kraft und Gefühlen transportiert, der seiner Rolle zugeschrieben wird. Dass er auch seine Verzweiflung über den Tod von Constance vor allem stimmlich überzeugend transportiert und so für einen der raren "echten" Momente im konstruierten Buch sorgt, macht ihn zu einem der Gewinner des Abends. Lisa Antoni als Constance ist blond-liebreizend, beweist aber im Terzett mit Milady und Königin, dass sie sich gesanglich vor den beiden anderen Damen nicht verstecken muss. Femke Soetenga als Milady de Winter singt kraftvoll und solide, die Bedrohlichkeit und Faszination einer Pia Douwes kann sie trotz großer optischer Ähnlichkeit dennoch nicht ganz erreichen. Wietske van Tongeren als Königin Anna trägt leider eine mehr als unvorteilhafte Perücke, die ihre musikalische Leistung fast ein wenig in den Hintergrund treten lässt. Yngve Gasoy-Romdal ist als Kardinal rollendeckend fies, er grummelt, gurgelt, schreitet gravitätisch über die Bühne und singt seinen Part überzeugend in seinem unverkennbaren gutturalen Gesangsstil. Und schließlich ist da noch Marc Clear. Er zeichnet nicht nur als Regisseur für den Abend verantwortlich, sondern spielt als Athos in einer ganz eigenen Klasse. Ihm gelingen berührende Momente in der Erinnerung und in der Konfrontation mit Milady de Winter, und sein "Engel aus Kristall" ist der zu recht bejubelte musikalische Höhepunkt des Abends. Seine Mit-Musketiere Jens Janke und Enrico di Pieri bleiben dagegen blass und nicht wirklich in Erinnerung. Ein traditionelles Merkmal der Tecklenburger Inszenierungen sind die Massenszenen. Das Volk von Paris im ersten Akt wirkt überzeugend und eindrucksvoll, doch im zweiten Akt, als die Dunkelheit hereinbricht, verschenkt die Inszenierung einen der großen Momente. In der Szene des Kardinal Richelieu ziehen links und rechts vom Publikum Mönche mit Fackeln auf, was durchaus eindrucksvoll wirkt. Doch gerade auf der Bühne entfaltet sich keine rechte Bedrohung im Zusammenspiel von vermummten Mönchsstatisten und surreal-rot gekleidetem Tanzensemble. Dessen Auftritt als Albtraumgestalten verliert viel an Wirkung, wenn sich die Darsteller erst umständlich aus ihren über dem Kostüm getragenen Kutten schälen müssen. Auch das Bühnenbild mit seinen mit blauem Stoff bezogenen Fenstern und dem eher an die Arche Noah gemahnenden aufklappbaren Schiff am linken Bühnenrand erreicht nicht den Standard der restlichen Show. Begeistern können dagegen die hervorragend einstudierten Fechtszenen (Einstudierung: Malcolm Ranson) und das opulente Kostümbild (Karin Alberti), vor allem aber das druckvoll aufspielende Orchester (Leitung: Klaus Hillebrecht). In Tecklenburg kommt die Musik deutlich druckvoller und E-Gitarren-lastiger aus den Lautsprechern, als im deutschen Original. Das befreit die Musik zumindest teilweise von ihrer originalen Schlager-Anmutung und lässt sie frischer und moderner erscheinen. Auch die Textverständlichkeit der Chöre und der für Freiluftverhältnisse hervorragende Sound verdienen ein großes Lob. So vergehen die vollen drei Stunden auf den harten Tecklenburger Holzbänken dann auch wie im Fluge, denn die Show spielt so gekonnt ihre Stärken aus, dass die Schwächen verblassen. "3 Musketiere" in Tecklenburg ist Popcorn-Kino auf der Musicalbühne, ein großes buntes Action-Spektakel mit vorhersehbaren Höhepunkten - und zu vernachlässigender Handlung. Vor allem aber mit Herz und Können über die Rampe gebracht.
(Text: Björn Herrmann)

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Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 12 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    28685 Weltklasse
02.10.2010 - Da wir 3 Musketiere aus Stuttgart gut kennen und schon etliche hervorragende Vorstellungen in Tecklenburg gesehen haben (u.a Aida im letzten Jahr), sind wir mit einer hohen Erwartungshaltung nach Tecklenburg gefahren und diese wurde sogar noch übertroffen.
Überraschend war, dass die in Stuttgart schon hervorragenden Fechtszenen nochmals getoppt werden konnten. Sie waren weiter ausgebaut worden und wirklich sehr realistisch dargestellt. Mein Kompliment.
Der Ton war sehr satt für eine Freilichtbühne. Das bekommt manches Theater nicht so hin. Zudem eine tolle Leistung des Orchesters.
Man hat die natürliche Kulisse, die ja sehr gut zum Stück gepasst hat, genutzt und hat sie nicht mit zu viel Ausstattung "verschandelt" und die Kostüme waren ein echter Hingucker.
Ein Darsteller hat sehr überrascht, obwohl das aufgrund seiner Leistung auf der Pfingstgala fast schon zu erwarten war: Thomas Hohler.
Ich empfand ihn seit Stuttgart stark verbessert. Alle Achtung: eine starke Leistung
Lisa Antoni und Wietske van Tongeren haben beide eine super Leistung gebracht - man hätte gern mehr davon gesehen.
Stefan Poslovski war richtig zynisch als Conferencier und Enrico de Pieri war einfach köstlich wie er sich durch die Szenen "mampfte" oder seinen Spaß daran hatte Rochefort aufzuziehen. Das saß punktgenau. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite.
Femke Soetenga hatte die schwere Aufgabe der Nachfolge von Pia Douwes in der Rolle der Milady. Sie hat das ansprechend gelöst. Yngve Gasoy-Romdal hat den Fiesling herrlich dargestellt, wie begeistete Buh-Rufe beim Schlussapplaus gezeigt haben.
Aber der Topdarsteller war für mich ganz klar Marc Clear, der zusätzlich auch noch sein Regiedebüt gab. Für seine Regie erst mal ein dickes Lob. Ich fand es definitiv besser als in Stuttgart. Einfach flüssiger in der Handlung. Und dann noch sein Athos! Obwohl ich den "Engel aus Kristall" nun schon etliche male von ihm gehört habe, fasziniert er mich bei jedem mal erneut. Er ist damit unglaublich und unerreicht. Von keinem anderen Darsteller habe ich es je so gehört. Zurecht gab es bei der Derniere lang anhaltenden Szenenapplaus für ihn.
Schade war nur, dass die Derniere verregnet war. Aber man muss es den Darstellern hoch anrechnen, dass sie die Vorstellung durchgezogen haben. Aber sie haben mir auch leid getan: die waren vielleicht naß und haben völlig unbeeindruckt weiter gespielt.
Insgesamt, man muss fast schon sagen wie in Tecklenburg üblich, eine absolut runde Sache. Schade, dass es schon vorbei ist.

Susan (25 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
    28655 Einfach Unglaublich
23.08.2010 - Wir hatten gestern die Chance genutzt die Derniere von den 3 Musketieren zu sehen.
Wir waren noch nie in Tecklenburg und waren dementsprechend oft sehr überrascht. Diese Massenszenen dermaßen gigantisch... DAS ist echt ne klasse Leistung gewesen.
Die ganze Inszenierung ist einfach nur wunderbar. Es kommt wirklich zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Es hatte Pepp, es war kraftvoll und die Darsteller waren verdammt gut drauf. Wobei mir irgendwie Yngve Gasoy-Romdal als Kardinal nicht so wirklich zusagte... Aber ok... Gut war er trotzdem. Hatte aber natürlich mit "Nicht aus Stein" einen Gänsehautmoment der Inszenierung. Die Kuttenträger waren schon echt gespenstisch.
Der Rest der Darsteller war auch fantastisch. Wobei natürlich marc Clear mit seinem Engel aus Kristall sämtliche Erwartungen getoppt hat. Er hat auch ne ganze Weile lang dafür Applaus gekriegt den er voll ausgekostet hat. Es war echt berührend. So langen Applaus hab ich für ein Lied noch nie erlebt. Aber zurecht.
Und echt klasse war natürlich auch das Orchester. Es hat die ganzen Fassetten der Partitur zum Klingen gebracht. So dynamisch und immer perfekt. Wobei ich's komisch fand, dass der Dirigent nen weißen Handschuh an hatte. Aber naja...:-)
Mir taten allerdings die Darsteller echt leid. Es hat gestern einfach durchgehend geregnet. Zum Teil auch echt dolle. Aber nachher wurde gesagt, dass sie's einfach nicht abbrechen konnten/wollten weil's ja die letzte Vorstellung war. Dafür hat Yngve als Kardinal ständig drauf angespielt...:-P Am Ende bei der Szene mit Königin und König: An diesem herlichen, verregneten Sommertag... Damit hatte er die Lacher auf seiner SEite.
Apropos Lacher: Ich kann der rezension von Herrn Hermann ganz oben nicht ganz zustimmen. Ja, Jens Janke als Aramis hat einfach keine tolle Rolle abgekriegt. Aber Enrico di Pieri ist als Porthos eine Wucht. Der hat auch viele Lacher auf seiner Seite gehabt. Einfach toll gespielt.
Und der Renner war ja einfach die Salbe, die D'Artagnans Mutter ihm mitgegeben hatte. Gabs doch in Stuttgart noch nciht. War ein Running Gag...
Naja, also die Eltern von D'Artagnan waren ja irgendwie nciht so mein Fall, aber hatten ja keine tragende Rolle... Zum Glück.
Insgesamt eine wunderbare Inszenierung. Schade dass es vorbei ist. Hätte gerne Les Miserables gesehen. Bei den Massenszenen und tollen Darstellern war das bestimmt Gänsehaut Pur.
Jederzeit werde ich gerne nach Tecklenburg zurück kommen.
Gang großes Kino.

Patrick90 (5 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
    28641 Tecklenburg ist alles zuzutrauen...
14.08.2010 - In den anderen Bewertungen ist eigentlich schon alles gesagt, Tecklenburg liefert mit der Show wieder ein Musical auf aller höchstem Niveau. Super Besetzung, tolle Kostüme, sehr gute Inszenierung und natürlich ein klasse Orchester... Diese Inszenierung muss sich keinesfals hinter den Ensuite-Produktionen verstecken, im Gegenteil: Mit viel Witz und einigen tollen neuen Ideen wurde das Musical auf eine neue Stufe gestellt. Meine Skepsis war völlig unberechtigt: nach diesem spektakulär inszenierten Abend traue ich Tecklenburg alles zu, selbst eine Weltpremiere würde hier mittlerweile ihren berechtigten Platz finden. Somit heißt es wieder: Bis nächstes Jahr!

Pallachs (12 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
    28630 Restlos begeistert
09.08.2010 - Ich habe viele Musicals gesehen. 3 Musketiere ist allerdings seit langem mal wieder eines, das ich mir garantiert noch mehrmals ansehen werde! Eine absolut tolle Inszenierung mit tollen Darstellern. Es hat mich richtig gepackt und schade, dass ich es in diese Inszenierung nach Tecklenburg nicht noch einmal schaffen werde (wohne in Frankfurt am Main). Ich hoffe also sehr auf weitere Inszenierungen an anderen Spielorten.
Hut ab, gerade auch vor Marc Clear und seiner Regiearbeit!

Avalon62 (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
    28621 Was soll man noch sagen....
06.08.2010 - Eigentlich macht es fast schon keinen Spaß mehr, eine Bewertung abzugeben, da ich mich lediglich - und diesmal ganz undifferenziert - den Lobeshymnen aller Kritiken, sei es hier oder woanders, anschließen kann.
Und natürlich freue ich mich riesig, sagen zu können: Freilichtspiele Tecklenburg - Ihr seid der Hammer! Jedes (Freilicht-)Theater muss sich mittlerweile an euch messen lassen.

Thorsten Wulf (8 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
    28595 Großartig (fast) ohne Abzüge
29.07.2010 - Nach "Les Mizz", "Jekyll" und "Mozart" hing die Messlatte bei den Tecklenburger Musicalproduktionen sehr sehr hoch und mit entsprechender Erwartung ging ich auch in die Vorstellung!
Schon vorweg: Sie wurden fast ausnahmslos erfüllt!
Beginnend bei den Sängern:
Thomas Hohler gibt wie schon in Stuttgart einen sehr überzeugenden D'Artagnan! Gesanglich setzt er mit "heut ist der Tag" gleich zu Anfang schon den ersten musikalischen Glanzpunkt. Sein Schauspiel ist auch sehr gut, sein Zusammenspiel mit Lisa Antonie wunderschön anzusehen!
Lisa Antoni macht ihre Sache als Liebchen des Stückes sehr gut! Ihre Gesangspartien sind eine Freude anzuhören und in dem unglaublichen Damenterzett "Wer kann schon ohne Liebe sein" braucht sie sich nicht hinter Femke Soetenga oder Wietske van Tongeren zu verstecken! Ein Genuss auch optisch!
Van Tongeren scheint fast schon unterfordert in dieser Rolle. Kennt man sie aus "Rebecca" oder erinnert man sich an ihr famoses "Du bleibst bei mir" aus "Rudolf"...Erwartungsgemäß kann sie also mit ihren Songs "Geteiltes Leid" und dem besagten Terzett voll und ganz punkten!
Die letzte Dame der Hauptdarstllerin ist dann auch leider der einzige Makel auf höchstem Niveau! Nicht dass sie schlecht wäre aber gegen eine Pia Douwes kommt Femke Soetenga einfach nicht an! Bei "Männer" fehlt es an Erotik, bei "Mylady ist zurück" etwas an der gewohnten Leichtigkeit der hohen Töne. Schauspierisch ist sie allerdings überaus genial!
Böse böse...da fällt einem Yngve Gasoy-Romdal ein! Er hat von Uwe Kröger, Ethan Freeman und am Ende der Stuttgarter Zeit Marc Clear ein sehr sehr schweres Erbe anzutreten doch erfüllt er seine Aufgabe bravourös! Im Gegensatz zur Mylady denkt man keinen Moment an die großen Namen der Vorgänger! Er gibt dem hinterhältigen Kardinal einen eigene Note, ist viel grausamer und brutaler als Kröger es war und singt in gewohnt toller Art seine Soli "Oh Herr" und "Nicht aus Stein"
(Zweites Manko: aus unerfindlichen Gründen wurde "Glaubt mir" rausgelassen. Meiner Meinung nach unverständlich, gehört der Song sowie die Szene zu den stärksten MOmenten im Stück)
Die Musketiere sind ebenfalls toll! Vor allem Regisseur Marc Clear als Arthos! Sein "Engel aus Kristall" wurde vollkommen zu recht 3 Jahre in Folge zum best interpretiertesten Song gewählt! Gänsehaut pur! Der absolute Höhepunkt des Abends!
Die anderen Musketiere sorgen für reichlich Lacher und haben sichtlich Spaß ein Stuttgart Revival zu feiern.
Die Inszenierung ist gewohnt grandios. Sämtliche Bühnenaufgänge werde von Chor und Solisten toll genutzt und mal wieder glänzt Tecklenburg mit der enormen Chorstärke!
Hut ab vor den Sängern! Hut ab vor Marc Clear für die Inszenierung!
HUT AB TECKLENBURG!
Ich freu mich auf nächstes Jahr!

Shehan (11 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
    28588 Bin wirklich überrascht ...
29.07.2010 - Tecklenburg bietet einfach ein tolles Musicalerlebnis. Man muss einfach das Gesamtergebnis loben. Tolle Location - tolle Cast (BRAVA FEMKE!) - es stimmt einfach. Vielen Dank für den wundervollen Abend!

ShowBoat (10 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
    28561 Eine tolle Gesamtvorstellung
20.07.2010 - Wie in Tecklenburg nicht anders zu erwarten, begeistern Cast und Statisten, Bühne und Ambiente jedes Jahr aufs Neue. Ich habe 3M bereits in Berlin rund 5x in unterschiedlicher Besetzung gesehen und war von der Open Air Version sehr angetan. Jeder der noch nicht da war sollte hingehen, entweder weil er Muscialfan ist, oder dann wird. Danke an Marc Clear für sein Regiedebüt, klasse. Einige Texte/Songs sind gekürzt, was aber nur demjenigen auffällt, der das Stück schon in Berlin oder Stutggart gesehen hat. Es wird auf die bereits eingespielte Crew Stuttgarts (in Teilen) gesetzt, da kann man nichts verkehrt machen. Mein Favorit: Marc Clear mit seinem "Engel aus Kristall", Gänsehaut pur.
Ich kannte die Stuttgarter Besetzung nicht, fand sie aber alle gut. Milady auch gut, wenn auch nicht mit meiner Lieblingsmilady Pia Douwes auf einer Stufe. Der Kardinal in Persona Yngve Gasoy Romdal stach nicht heraus, er fügte sich in die tolle Cast ein. Als Yngvefan musste ich dies eingestehen, er ist da nicht der herausragende Akteur, was aber nicht negativ gemeint ist.
Also: Hinfahren,denn ein volles "Haus" haben sich die Künstler und der Intendant redlich verdient.
Wir kommen sicher im nächsten Jahr wieder, denn an Qualität wird es sicherlich auch im nächsten Jar nicht mangeln !

andycibis (26 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
    28533 Einzigartiges und hochwertiges Musicalentertainment!
28.06.2010 - Unfassbar was die Crew der Festspiele in Teckenburg hiermit auf die Bühne stemmten. Ich hätte nicht gedacht, dass meine ohnehin hohen Erwartungen noch übertroffen werden konnten. Aber das Ensemble schaffte das mit Links! Zuerst sei gesagt, dass die Freilichtbühne samt Burgruine und Natur nicht besser zu den Musketieren passen könnte. Das Bühnenbild passt sich dem gut an. So entsteht eine beeindruckende Atmosphäre, die ein sofort gefangen nimmt. Wie eine Zeitreise und der Zuschauer ist live dabei. Das Musical der Bolland Brüder nimmt hier ganz neue Dimensionen an und kann mit ein paar neuen Regieakzenten Marc Clears auf ganzer Linie überzeugen. Das Buch des Stücks hat zwar seine Schwächen. Die Figuren z.B. haben nicht viel Raum zur Entfaltung. Das lässt die unschlagbare Besetzung in Tecklenburg aber vergessen. Jeder spielt wunderbar differenziert und haucht seiner Partie Leben ein. Für die wunderbaren Klänge des Orchesters ist Klaus Hillebrecht verantwortlich. Selbst die etwas schmalzigen Songs wie "Constance", "Wer kann schon ohne Liebe sein?" oder "Alles" geraten nicht in die unerträgliche Kitschschiene. Das ist aber vor allen den Protagonisten zu verdanken. Thomas Hohler und Lisa Antoni spielen ein drolliges Paar, dem man das frischverliebte ohne Probleme abkauft. Hohler überzeugt neben seinem wunderbar natürlichen Spiel auch gesanglich. Ein Sympathieträger ist Lisa Antoni als Constance, die Kammerdienerin der Königin Anna (Wietske van Tongeren). Van Tongeren spielt sie souverän und singt sehr gefühlvoll ihr Solo "Kein geteiltes Leid". Als Musketiere sind bekannte Gesichter zu sehen. Jens Janke verblasst da als Aramis leider etwas. Enrico de Pieri spielt den Porthos äußerst amüsant. Ihm gelten viele Lacher. Marc Clear spielt den Athos mit sichtbarer Routine. Gesanglich begeistert er mit einer großartigen Darbietung von "Engel aus Kristall". Die Stärksten des Abends liegen allerdings auf böser Seite. Den böswilligen Kardinal Richelieu spielt Yngve Gasoy Romdal mit Bravour! Mit bedrohlicher Stimme weiß er dem Publikum das Fürchten zu lehren. Sein "Oh Herr" ist stark. Femke Soetenga ist eine umwerfende Milady de Winter. In jeder ihre Szenen beeindruckt sie mit unheimlich verführerischer Präsenz und düsterer Aura. Gesanglich ist sie zudem auch ein hervorragend! Gänsehautgarantie gibt es bei ihrem Duett mit Marc Clear ("Wo ist der Sommer"). Die spektakulären Fechtszenen inszenierte Trainer Malcolm Ranson großartig. Rundum eine mehr als gelungene Produktion, die sich alle mal mit dem Niveau von Stage Entertainment messen kann. Eine Reise die sich lohnen wird! Ein spektakulärer, lustiger und auch rührender Abend. Ein Bravo an alle Beteiligten!

Jekyll/Hyde (16 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
    28507 Einfach nur Genial!
22.06.2010 - War am 19.6. in der Premiere und wurde vom ersten Moment an vom Hocker gerissen. 3 Musketiere mal ganz anders. Natürlich wurde an der Musical- Vorlage nicht groß gerüttelt, aber die Umsetzung: Wow! Hervorragende Darsteller in einer perfekten, detailverliebten Regie (Marc Clear). D'Artagnan (Thomas Hohler) macht hier endlich mal eine Entwicklung durch, singt und spielt dabei herzzereißend. Yngve Gasoy Romdal gibt einen Facettenreichen Kardinal und Femke Soetenga als Milady braucht sich stimmlich und darstellerisch vor keinem zu verstecken! Wietske van Tongeren als Königin Anna und Lisa Antoni als Constance weben sich perfekt in die Geschichte hinein. Das Marc Clear mit der aufwendigen und mit liebe geführten Regie-arbeit, als Athos noch so brilliert, ist wirklich bewundernswert. Die Szenen sind temporeich, humorvoll und bewegend. Hervorzuheben sind "Nicht aus Stein" (gruselig) und der Schlußkampf zwischen Rochefort (Paul Stampehl) und D'Artagnan. (diesmal ohne Musik um so wirkungsvoller). Die Überfahrt hätte ich mir problematischer vorgestellt, wurde aber äußerst geschickt gelöst. Insgesamt eine tolle Show und unbedingt Emphelenswert!

rasana (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
    28504 Wow !
21.06.2010 - Die grandiose Darstellung der Künstler mit den zahlreichen herrlich kostümierten Laiendarstellern aus Tecklenburg und dazu die Naturbühne war eine gelungene Kombination, die den Abend zu einem wunderbaren Erlebnis werden ließ. Die Fechtszenen waren beeindruckend echt und spannend dargestellt, besonders die hörbare Wut und der schwere Atem von D`Artagnan(Thomas Hohler) und Rochefort (Paul Stampehl) bei dem entscheidenden Gefecht. Gesanglich war esein Genuss.Die gesamte emotionale Palette, von der lustigen komödiantischen Stellen bis hin zur Darstellung der mitfühlenden, traurigen Momente war sehr ausdrucksstark. Eine großartige Inszenierung und wirklich sehr empfehlenswert.

Helena (erste Bewertung)
    28501 Bravo Tecklenburg!
20.06.2010 - ... und wieder hat tecklenburg gezeigt, dass sie musicals fantastisch inszenieren können.
cast, kostüme, regie (dank marc clear) und auch choreografie (vor allem die fechtszenen) tragen zu einem grandiosen gesamterlebnis bei!

sissi1982 (11 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)

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| Handlung | Der junge und mutige D'Artagnan reitet 1626 nach Paris, um wie sein Vater ein Musketier zu werden - also in die Leibgarde des Königs aufgenommen zu werden. mehr Ludwig XIII. sitzt zwar auf dem Thron, doch die wahre Macht liegt in den Händen des von Religion und Machtgier besessenen Kardinal Richelieu. Durch seine Unbedarftheit gewinnt D'Artagnan drei Musketiere als Freunde, verliebt sich in das Kammerfräulein der Königin und gerät mitten in eine von Richelieus Intrigen. D'Artagnan und seine Freunde reisen nach England, bekommen es unterwegs aber mit der zwielichten Milady de Winter und Richelieus Bullterrier Rochefort zu tun. Damit Frankreich gerettet werden kann, sind noch einige Abenteuer zu überstehen - und nicht alle Figuren kommen mit dem Leben davon.
| Weitere Infos | Was beim Starlight die Rollschuhe sind bei den Musketieren die Degen - eine Herausforderung für die Cast. Neben D'Artagnan und den Musketieren müssen auch Rochefort, der Herzog von Buckingham und Milady de Winter kämpfen können. Um die Geräusche möglichst echt hinzubekommen, wird mit echten Stahlwaffen gefochten. In den Handschuhen stecken Mikrophone, um das Klirren der Klingen zu verstärken.
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Leider keine aktuellen Aufführungstermine. |
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