 Tragikomödie
Anatevka Wenn ich einmal reich wär'... Wenn der jüdische Milchmann Tewje im kleinen russischen Dorf Anatevka mit dem Schicksal hadert, dann ist das mal tragisch, mal komisch - aber immer für Ohrwürmer gut. Inszenierung von Michael Heinicke, mit Matthias Winter als Tewje.
(Text: cl) Premiere: | | 28.03.2009 | Letzte bekannte Aufführung: | | 26.01.2011 |
Im ukrainischen Dorf Anatevka leben überwiegend Juden, so auch Tewje mit seiner Frau Golde und seinen fünf Töchtern. Das Bewahren von Traditionen spielt im jüdischen Alltag eine große Rolle. Doch in Anatevka öffnet sich das Leben mehr und mehr der neuen Welt, werden Traditionen in Frage gestellt. Tewjes drei älteste Töchter beispielsweise wollen nicht mehr von einer Heiratsvermittlerin verschachert werden und suchen sich ihren Ehemann, selbst aus. Jedoch eine andere, grausamere Art von „Tradition“ holt bald alle wieder ein. Durch ein Pogrom wird die gesamte jüdische Bevölkerung aus Anatevka vertrieben. Die Menschen müssen fortziehen, sich an einem anderen Ort ein neues Dasein aufbauen, wie es schon Generationen ihrer Vorfahren taten. Was bleibt? Der Fiedler auf dem Dach, der - wie Tewje weise feststellt - nun anderswo versuchen wird, „eine einschmeichelnde Melodie zu spielen, ohne sich dabei das Genick zu brechen“.
Seit der Uraufführung 1964 am New Yorker Broadway gehört „Fiddler on the Roof“, in der deutschsprachigen Fassung bekannt geworden unter dem Titel „Anatevka“, zu den Klassikern im Repertoire. Die Autoren holten sich die Idee zu diesem Musical bei dem jiddischen Literaten Scholem Alejchem und seiner Erzählung „Tewje, der Milchmann“, über die ein Kritiker schrieb: „Tewje ist ein ganz besonders funkelnder Edelstein. Wer die Atmosphäre Chagalls im Klima des Wortes wieder zu erleben, zu erweitern, zu vertiefen wünscht, der soll das Buch vom tiefsinnigen Milchmann an der greifbarsten Stelle seines Bücherbordes aufstellen.“ Entstanden ist eines der eindringlichsten Werke der Musicalgeschichte, eine Gratwanderung zwischen Komik und Tragik, zwischen jüdischem Witz und zu Herzen gehender Traurigkeit.
Musikalische Leitung: Domonkos Héja Inszenierung: Michael Heinicke Ausstattung: Peter Sykora Chöre: Mary Adelyn Kauffman
Besetzung: Matthias Winter (Tewje), Sylvia Schramm-Heilfort (Golde), Muriel Wenger (Zeitel), Susanne Thielemann (Hodel), Claudia Müller (Chave), Ulrike Euen (Jente), Andreas Kindschuh (Motel Kamsoil), Ute Geidel (Schandel), Martin Gäbler (Pertschik), Thomas Mäthger (Lejser Wolf), Jürgen Mutze (Motschach), Frank Höhnerbach (Rabbi), Wieland Müller (Awram), Mathias Kunze (Nachum), Lukas Wieloch (Jussel), Matthias Otte (Sascha), André Riemer (Fedja), Heidrun Göpfert (Oma Zeitel), Monika Straube (Frume-Sarah), Roland Glass (Wachtmeister)
(Text: Theater) 

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