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 Comedy
Baby Drei Männer - drei Frauen - drei Babys Elternfreuden in der Wartburg: Mit seiner neuesten Musicalproduktion auf der kleinsten Bühne des Wiesbadener Staatstheaters hält der Jugendclub sein hohes Niveau. Es geht um Geschichten aus dem Leben, in denen sich jeder wiederfindet, der Kinder hat - oder vorhat, welche zu bekommen.
(Text: Daniel von Verschuer) Premiere: | | 13.12.2008 | Letzte bekannte Aufführung: | | 31.01.2010 |
Die Studenten Danny und Lizzie, der Baseballtrainer Nick und seine Frau Pam sowie Arlene und Alan, seit 20 Jahren verheiratet und Eltern von drei erwachsenen Töchtern, haben eines gemeinsam: Sie erwarten ein Baby. Wie unterschiedlich die drei Paare damit umgehen, das haben Komponist David Shire, Texter Richard Maltby Jr. und Autorin Sybilla Pearson in teils lustigen, teils nachdenklichen Szenen festgehalten. Frische Rhythmen und eingängige Melodien, ein simples, aber nicht plattes Buch und originelle Texte - "Baby" ist durchaus eines der besseren Kammermusicals, obwohl (oder gerade weil) David Shires Musik die 25 Jahre, die sie auf dem Buckel hat, nicht verleugnen kann. Der Score klingt nach 80er-Funk und tanzbarem Disco-Pop, nach Barbra Streisand, für die Shire des öfteren komponierte, und nach dem frühen Elton John. Warum das Stück in Deutschland bisher kaum Beachtung fand, ist nicht nachzuvollziehen: Kleine Stadttheaterbühnen und vor allem Amateurensembles erwartet ein dankbares und sympathisches Comedy-Musical, das ohne großen Aufwand zu realisieren ist. So sind die sechs größeren und vier kleineren Parts - die Nebendarsteller kommentieren das Geschehen und schlüpfen dabei in immer neue Rollen - beim Jugendclub des Wiesbadener Staatstheaters in guten Händen: Jedes Ensemblemitglied vermag mit seinen eigenen Stärken zu glänzen, alle haben angenehme Stimmen und zeigen schauspielerisch gute bis hervorragende Leistungen. Besonders auffällig ist die für Amateure so gar nicht selbstverständliche Tatsache, dass jeder zu jeder Zeit ganz genau zu wissen scheint, was er zu tun hat - keine Unsicherheit, kein Herumimprovisieren, Professionalität im besten Sinne. All das ist ein Verdienst von Regisseurin Iris Limbarth, die für eine Inszenierung aus einem Guss sorgt, ohne Durchhänger und mit vielen kleinen Ideen, die das Stück aufwerten. Wenn beispielsweise die drei werdenen Mütter im Wartezimmer des Gynäkologen ein Terzett über die freudige Erwartung anstimmen, spielt ein Basketball die zentrale Rolle in der Song-Choreografie, er wird getippt, geworfen und als Sitzball verwendet, immer im Takt des Songs. Schön auch der Einfall, die drei Paare beim Schlusston einer Ensemblenummer hinter Bilderrahmen "freezen" zu lassen, die ihnen drei der Nebendarsteller in musicaltypischer Pose vor die Nase halten. Im Zentrum des einfachen Bühnenbilds (Britta Lammers) steht ein rosafarbenes Bett, Schauplatz der meisten Szenen. Mal werden Stühle, ein Tisch oder ein Haltestellenschild aufgetragen, um Ortswechsel anzudeuten - zusammen mit der souveränen Ausleuchtung (Achim Sauffaus, Claus Weyrauther) und phantasievollen Kostümen (Heike Ruppmann) schafft das Kreativteam immer die passende Atmosphäre. Auch die hinter dem Geschehen platzierte, souverän begleitende Band unter der Leitung von Michael Geyer trägt zu einem wirklich gelungenen Theaterabend bei.
(Text: dv)

Verwandte Themen: Hintergrund: Interview mit der Wiesbadener Jugendclub-Regisseurin Iris Limbarth (22.12.2008)
Kreativteam
Besetzung

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| Handlung | Die Handlung:
Drei Paare in unterschiedlichen Lebenssituationen erwarten ein Kind. mehr Alle sechs Charaktere erleben in lustigen und emotionalen Szenen die Höhen und Tiefen einer bevorstehenden Schwangerschaft.
| Weitere Infos | Das Comedy Musical von David Shire (Musik), Richard Maltby Jr. (Texte) und Sybille Pearson (Buch) feierte 1983 Broadway-Premiere und war im folgenden Jahr für sieben Tonys nominiert - ohne einen zu gewinnen. Die deutsche Fassung von Frank Thannhäuser wurde erstmals 1999 in Bochum aufgeführt.
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Leider keine aktuellen Aufführungstermine. |
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