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 Best-of-Gala
Musical Highlights Krolock, Sally, Evita & Co
© Creativ Team
© Creativ Team
Bekanntes Muster - neue Show. Ein wechselndes Ensemble tourt mit einem Best-of-Programm durch den deutschsprachigen Raum. 2023 wird Volume 14 gezeigt.
(Text: dbk / mr / kw) Premiere: | | 14.11.2008 | Rezensierte Vorstellung: | | 08.01.2010 |
Die nachfolgende Rezension bezieht sich auf die Produktion der Saison 2009/10:
Bekanntes Muster – neue Show. Auch 2010 bringt der Veranstalter „CreativTeam“ eine Musicaltour mit bewährten Namen der Musicalszene in westdeutsche Provinzstädte. Mit Matthew Cutts („Starlight Express“), Philipp Hägeli („Tanz der Vampire“, „Tarzan“), Sabine Neibersch, Susanne Hayo, Daniel Dodd-Ellis und Karin Hylander („Ludwig II.“) findet man ein Ensemble mit ausnehmend guten Stimmen, die das gewisse Etwas auf die Bühnen zaubern. Die Zusammenstellung der gezeigten Showausschnitte ist eine gelungene Mischung aus altbewährten Gala-Songs und in Deutschland weniger bekannten Melodien. Dabei setzt man mal auf bekannte Stücke und unbekanntere Songs („Mr Cellophan“ aus „Chicago“), mal auf selten gespielte Showklassiker (z.B. „Ol’ Man River“ aus „Showboat“), bekannte Songs ohne für den Laien ersichtlichen Musicalzusammenhang („I will follow him“ aus dem Film „Sister Act“) oder sogar in Deutschland noch gar nicht gespielte Shows wie „Priscilla-Queen of the Desert“. Natürlich dürfen auch die typischen Stücke aus „Mamma Mia“, „Evita“, „Cabaret“ und „Les Misèrables“ nicht fehlen. Die künstlerische Umsetzung der Gala ist eine positive Überraschung, verzichtet man doch größtenteils auf nachgemachte Kostüme und präsentiert sich dem Publikum lediglich in dem Thema angepasster Kleidung (Abendkleider, Anzüge mit Westen, Outfits im 20er Jahre Stil). Einziger Ausreißer ist hier „Priscilla-Queen of the Desert“. Überlegenswert ist, ob für die Spielorte der Tour und das durchschnittliche Alter der Zuschauer die Auswahl aus vielen englischen Songs unbedingt die richtige Wahl ist, wo oft deutsche Texte vorhanden wären. In der besuchten Vorstellung ließ sich das Publikum jedoch nicht irritieren und summten einige Melodien mit Begeisterung mit. Die einzelnen Showausschnitte werden bei „Musical Highlights 2010“ durch Moderationen der einzelnen Künstler verknüpft. So erfährt das Publikum, dass „Tanz der Vampire“ am Broadway völlig floppte“, der „König der Löwen“ bei der Entwicklung der Kostüme mit unbegrenztem Budget arbeiten konnte und der Urgroßonkel von Daniel Dodd-Ellis der erste war, der das Lied „Ol’ Man River“ aus „Showboat“ auf einer Bühne sang. In den Choreographien von Susanne Hayo zeigt Philipp Hägeli, dass er nicht nur gesangliches Können verfügt (z.B. bei "Dies ist die Stunde" aus "Jekyll und Hyde"). So wird der Schweizer beim „Mamma Mia“-Medley spontan zur „Dancing Queen“ (inklusive Falsett-Gesang) und zeigt bei „Puttin’ on the Ritz“ ein kurzes aber tolles Tanzsolo. Auch Susanne Hayo selbst besticht bei „America“ aus der „West Side Story“ und im Kander-Ebb-Medley („Chicago“/“Cabaret“/“Sweet Charity“) durch gelungene Tanzeinlagen und gute Stimme. Matthew Cutts überzeugt durch starke Stimme und Bühnenpräsenz als Graf von Krolock bei „Totale Finsternis“ sowie in „Mr Cellophan“ aus „Chicago“. Daniel Dodd-Ellis verleitet mit „Ol’ Man River“ das Publikum zu großem Applaus, Sabine Neibersch holt mit „Holding out for a Hero“ aus Footlose“ die Zuschauer auf ihre Seite, während Karin Hylander mit „Don’t cry for me Argentina“ einen der beliebtesten Gala-Songs singen darf. Nicht nur die Zusammenstellung der Sänger und Stücke der Gala ist definitiv gelungen, sondern auch die Entscheidung, als Showhighlight bzw. Zugabe das in Deutschland fast unbekannte „Priscilla-Queen of the Desert“ zu präsentieren. Für Kenner des Stücks mag allerdings die Songauswahl stören, da einige Highlights und Ohrwürmer der Show fehlen und auch die Kostümauswahl das Stück nicht wiedergibt. Dennoch: Ein toller Versuch, „Priscilla“ dem deutschen Massenpublikum näher zu bringen; ob dieses Experiment jedoch vollständig gelungen ist, bleibt Auslegungssache.
Diese wenigen Kritikpunkte sind jedoch Ausnahmen und die „Musical Highlights 2010“ sind eine der empfehlenswerten Galaproduktionen in Deutschland.
(Text: Diana Breitkreuz)

Kreativteam
Besetzung
Frühere Besetzungen? Hier klicken == 2020 ==
Ensemble - Sabine Neibersch, Mark John Forbes, Marilyne Bäjen, Jeffrey Italiaander, Lara Grünfeld, Kevin Weatherspoon, Venera Jakupov
Ensemble - Sabine Neibersch, Mark Daye, Marilyne Bäjen, Jeffrey Italiaander, Lara Grünfeld, Kevin Weatherspoon, Venera Jakupov
Ensemble - Janina Goy, Karin Hylander, Petter Bjallö, Daniel Dodd-Ellis, Dennis LeGree, Nadja Jägard, Sofia Jonsson
Produktionsgalerie (weitere Bilder)
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 2 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    28179 Ich war wieder begeistert!
24.01.2010 - 24.01.2010 Vor leider fast leerem Haus in Leer/Ostfriesland hat das Ensemble eine Supershow abgeliefert! Ich kann nur die Kritik bestätigen: Jede/r DarstellerIn hat besondere Vorzüge, die in der Gala gut herausgestellt werden. Das schlichte, aber interessante Bühnenbild korrespondierte ausgezeichnet mit den Kostümen - einfach rundum gelungen! Dankeschön - bitte wiederkommen! Ich bin dann auch wieder dabei...

bontjer (erste Bewertung)
    27379 Perfekt
15.01.2009 - Hab die Show in Langenselbold gesehen und war wirklich begeistert davon. Alle 6 Darsteller haben ihr Besetes geben und voll überzeugt. Aber vorallem Petter Bjällö und Sabine Neibersch fand ich Weltklasse. Es war ein sehr schöner abend, der aber mit einem richten Musical nicht zu vergleichen ist.

Musicals4Ever (5 Bewertungen, ∅ 5 Sterne) 
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Die Kriterien für unsere Kurzbewertungen (Stand: Dezember 2014)
Buch*: Ist die Handlung in sich schlüssig? Kann die Story begeistern? Bleibt der Spannungsbogen erhalten oder kommt Langeweile auf?
NICHT: Besonderheiten der konkreten Inszenierung des Theaters.
Kompositionen*: Fügen die Kompositionen sich gut in das Stück ein? Haben die Songs Ohrwurmcharakter? Passen die gewählten Texte auf die Musik? Transportieren Text und Musik die selbe Botschaft?
NICHT: Orchestrierung, Verständlichkeit des Gesangs der Darsteller in der aktuellen Inszenierung.
* werden nur bei neuartigen Produktionen (z.B. Premiere, deutsche Erstaufführung usw.) vergeben
Inszenierung: Wie gut wurde das Stück auf die Bühne gebracht? Stimmen die Bilder und Charaktere? Bringt der Regisseur originelle neue Ansätze ein?
NICHT: Wie gut ist die Handlung des Stücks an sich oder die mögliche Übersetzung?
Musik: Kann die musikalische Umsetzung überzeugen? Gibt es interessante Arrangements? Ist die Orchesterbegleitung rundum stimmig? Muss man bei Akustik oder Tontechnik Abstriche machen?
NICHT: Sind die Kompositionen eingängig und abwechslungsreich? Gibt es Ohrwürmer? Gefällt der Musikstil?
Besetzung: Bringen die Darsteller die Figuren glaubwürdig auf die Bühne? Stimmen Handwerk (Gesang, Tanz, Schauspiel) und Engagement? Macht es Spaß, den Akteuren zuzuschauen und zuzuhören?
NICHT: Sind bekannte Namen in der Cast zu finden?
Ausstattung: Setzt die Ausstattung (Kostüme, Bühnenbild, Lichtdesign etc.) die Handlung ansprechend in Szene? Wurden die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten optimal genutzt? Bieten Bühne und Kostüme etwas fürs Auge und passen sie zur Inszenierung?
NICHT: Je bunter und opulenter ausgestattet, desto mehr Sterne.
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