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Broadway-Klassiker

Guys and Dolls

If I Were a Bell


Regisseur Matthias Davids gelingt eine dichte, flüssige Inszenierung des Komödienklassikers - altmodisch, aber nicht altbacken. Dazu tragen auch die (für ein Opernhaus nicht selbstverständlich) hervorragenden Schauspielleistungen bei. Bestens gemachte Unterhaltung.

(Text: Robin Jantos)

Premiere:11.10.2008
Letzte bekannte Aufführung:28.01.2011


Männer stehen mit Hüten und karierten Anzügen vor einer Broadway-Skyline, führen ihre gewollt komischen Macken vor (heisere Stimme, Stottern, Sprachmarotten) und verbreiten sich wortreich darüber, wo der nächste illegale Glücksspielabend stattfinden soll. Nach gefühlten 20 Minuten muss man noch das Schlimmste befürchten: einen klischeehaften und altbackenen Oper-macht-leichte-Muse-Abend. Doch nachdem die Grundidee der Story (smarter Spieler wettet, das strenge Mädchen von der Heilsarmee rumzukriegen) endlich erklärt ist, nimmt die Show plötzlich Fahrt auf - und wird zu richtig guter Unterhaltung.
Das ist vor allem der Entscheidung von Regisseur Matthias Davids zu verdanken, die Figuren ernst zu nehmen. Beispielsweise Miss Adelaide, die stets verschnupfte Nachtklubsängerin, die ihre Erkältung damit erklärt, dass der Kleingauner Nathan die seit 14 Jahren geplante Hochzeit immer wieder verschiebt. Tracey Plester sieht in der Rolle aus wie die Audrey aus dem "Kleinen Horrorladen" und spielt sie auch so: naiv, leicht lispelnd und voller Überzeugung vom Häuschen im Grünen träumend. Trotzdem rutscht sie nie ins Klischee ab, werden die Nieser nie um der Lacher Willen übertrieben. Dadurch wirkt ihre Trauer echt, wenn sie sich im zweiten Akt endgültig von Nathan trennen will. Ihr Liebeskummerduett mit Sarah (Ania Wegrzyn) ist auch deshalb einer der Höhepunkte der Show, weil es tatsächlich berührt. Dass Plester auch singen kann, als ob sie erkältet wäre, und dabei trotzdem saubere und schöne Töne zustande bekommt, ist da noch ein weiterer Pluspunkt.
Nun kann man von Musicalspezialisten wie Plester und Ulrich Allroggen, der einen äußerst smarten Sky gibt, gutes Schauspiel erwarten. Zu den Überraschungen dieser Show gehört, dass auch die Opernleute mithalten können. Etwa Ania Wegrzyn, die das Heilsarmeemädchen Sarah als nach außen eiskalte, im Inneren aber zutiefst verunsicherte junge Frau spielt - eine starke Leistung. Oder Edgar Schäfer, der in der Sympathieträgerrolle von Sarahs Großvater auch die Herzen des Publikums gewinnt.
Nicht zuletzt auch tänzerisch fordern Davids und Choreographin Melissa King Musicalstandard: Nicht nur das glänzend aufgelegte Opernballett, sondern auch Chor, Solisten und Statisten sind immer wieder in die Choreographien eingebunden - und machen ihre Sache gut. Typisch für dieses Stück und diese Produktion: Die Choreographien, für die sich King auf klassischen Broadway-Stil, Salsa und Tango stützt, sind kein Selbstzweck, sondern vermitteln Atmosphäre und schärfen die Charakterisierungen.
Obwohl sehr gut gesungen, bleibt das musikalische Aha-Erlebnis dagegen aus: Das Orchester unter Leitung von Lutz de Veer klingt mit viel Blech und Streichern so, wie Orchester in Musicalklassikern nun mal klingen. Eine leichte akustische Modernisierung hätte ganz gut gepasst: Das Besondere an dieser Produktion ist ja gerade, dass sie werktreu wirkt, ohne zu stauben. Das Premierenpublikum war von der flott erzählten Geschichte begeistert: Jubel schon während der Show, minutenlange Ovationen am Schluss. Normal ist das nicht für ein Opernhaus.

(Text: rj)



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Kreativteam

Musikalische Leitung Lutz de Veer
Inszenierung Matthias Davids
Bühne Mathias Fischer-Dieskau
Kostüme Judith Peter
Choreographie Melissa King
Chor Dan Ratiu
Dramaturgie Ulrich Lenz


Besetzung

Sara Brown Ania Wegrzyn
Sky Masterson Ulrich Allroggen
Miss Adelaide Tracy Plester
Nathan Detroit Roland Wagenführer
Nicely Nicely Johnson F. Dion Davis
Charlie Serrano
Einbahnstraßenbenny Stefan Zenkl
Rostkopp-Charly Ivan Tursic
Ambrosius Abernathy Edgar Schäfer
Harry, das Ross Frank Berg
Thomas Christ
Ochse-Angie Nielson Soares
General Matilda B. Cartwrigt Carola Rentz




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Zuschauer-Rezensionen

Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.


3 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:


27547
Großartig

25.02.2009 - Die Staatsoper zeigt nach dem "Rössl" wieder eine geniale Inszenierung mit tollem Bühnenbild und mitreissenden Darstellern.

musicalfan78 (7 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)


27187
Schöner Theaterabend

19.11.2008 - Ein gut entstaubter Klassiker mit toller Besetzung, allem voran die wunderbare Tracy Plester.
Leider im ersten Teil Längen und die Songs in englisch (warum?). Man schaut hoch zu den Übertexten und sieht nicht mehr, was auf der Bühne passiert...
Für eine Staatstheaterproduktion unglaublich aufwendiges Bühnenbild.

Hardy (28 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)


27118
Wunderbar

04.11.2008 - Das Stück wird bestimmt der Renner an der Oper in Hannover.

Allen voran Tracy Plester. Sie spielt die Rolle der ewig hintergangenen und enttäuschten Nachtclubsängerin Miss Adelaide mit viel Fingespitzengefühl und viel Humor.

Ich mochte das Musical eigentlich nicht, allerdings hat mich die Inszenierung umgestimmt.

Das Bühnenbild ist mehr als gelungen...

music (4 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)


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Kleingauner Nathan braucht dringend Geld und wettet deshalb mit dem smarten Berufsspieler Sky. mehr

Weitere Infos
Frank Loessers Musical Comedy wurde 1950 am Broadway uraufgeführt. Trotz ihrer wenig tiefgründigen Handlung gilt sie als einer der Wegbereiter des modernen Musicals: Die Songs und Tanznummern sind kein Selbstzweck, sondern eng mit der Handlung verbunden. Bekanntestes Stück aus "Guys and Dolls" ist das flotte "Luck Be a Lady".

 Leserbewertung
(3 Leser)


Ø 4.67 Sterne

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