 Reuve
Qi - eine Palast-Phantasie Zu Wasser, auf dem Eis und in der Luft Wer oder was ist "Qi"? Auf jeden Fall eine rasante Revue, in der sich die Akteure auch im Wasser, auf dem Eis und in der Luft bewegen. Mit der neuen Produktion unterstreicht der Friedrichstadtpalast sein Knowhow für Unterhaltung auf höchstem Niveau.
(Text: Kai Wulfes) Premiere: | | 09.10.2008 | Letzte bekannte Aufführung: | | 13.06.2010 |
Sie rauschen in wehenden Mänteln auf die Bühne, streifen diese ab und prallen im Zentrum wie zwei Kampfhähne aufeinander. Nur mit zwei knappen Slips bekleidet rangeln, raufen und räkeln sich die beiden Tänzer zu den elektrisch pulsierenden Beats der Musik. Die sportlich-anspruchsvolle Choreografie (Patrick King) gipfelt in einem wilden wie innigen Zungenkuss des Duos "2Men". Unmittelbar an die homoerotische Fantasie schließt sich "It's A Sin/Suite der Sünde" an. Zu dem von den Pet Shop Boys inspirierten Musikstück bewegen sich zehn Paare im Dauerregen, der aus hunderten von Düsen über ihnen auf die Bühne platscht. Choreograf Sean Cheesman kombiniert Stilelemente aus HipHop, Stepp und erotischem Bartanz zu einem lasziven Meisterwerk mit halbnacktem Finale. Auch die Tänze der anderen Choreografen (Maik Damboldt, Alla Duhova) sind spannend und alles andere als biederer Show-Tanz. Das hauseigene Ballett stellt sich gekonnt diesen Herausforderungen.
Die neue Leitung des Friedrichstadtpalastes verlässt mit "Qi" ganz bewusst die ausgetretenen Pfade der vergangenen Jahre, in denen brave Shows mit mehr oder weniger gelungenen Erzählsträngen für ein ergrautes Bustouristen-Publikum aus der Provinz produziert wurden. "Qi" (Buch: Jürgen Nass und Roland Welke) ist frecher, mutiger, moderner und vor allem internationaler als seine Vorgänger. Statt biederer Gassenhauer à la Berliner Luft erklingen neu arrangierte, bekannte Pop- und Diso-Klassiker (Madonnas "Like A Virgin" als eleganter Tango oder Little Evas "Loco-Motion" als laszive Stripnummer), aber auch Kompositionen von Frank Nimsgern. In diesen häufig als Bombastpop erklingenden Nummern lugen das ein oder andere Mal große Vorbilder hervor, wie Carlos Santanas "Samba Pa Ti" im bereits erwähnten Männer-Pas-de-Deux. Das Orchester des Friedrichstadtpalastes (Leitung: Detlef Klemm) ist hier ebenso ein zuverlässiger musikalischer Begleiter wie bei den gelungenen Balladen. "Somewhere In Heaven" ist eine richtige Gänsehautnummer, die Katja Berg in einem riesigen silbernen Halbmond schwebend in einem Meer von Discokugeln singt. Berg beherrscht mühelos die klassischen großen Töne, kann aber auch richtig losrocken ("I'm Every Woman").
Allein die optische Umsetzung der Show ist eine wahre Augenweide. Heinz Hausers Bühnenbild nutzt geschickt die riesigen Dimensionen des Hauses und lässt durch geschickten Einsatz von Zwischenprospekten und überdimensionalen fahrbaren Podesten das Geschehen immer optisch belebt aussehen. Hinzu kommen Video-Projektionen (Timo Schierhorn) und eine gigantische LED-Lichterwand, die sowohl die beiden Orchesteremporen als auch die gesamten Rückwände illuminiert. Olaf Eichler und Andreas Stübler (Lichtgestaltung) setzten hier Maßstäbe und lassen es so richtig funkeln. Auch im Kostümbild (Stephan Bolz, Galina Kiktev), das überaus knapp und sexy ausfällt, glitzert es immer wieder in allen Farben des Regenbogens. Eindrucksvoll auch die riesigen Federräder, mit denen das finale an den Karneval in Rio erinnernde Spektakel "Qiarneval Reprise" bevölkert wird.
Licht und Schatten gibt es hingegen bei den Artisten, die in die Show integriert sind. Spektakulär die Luftnummer der "Flying Cranes" und der mit einem Hauch von Nichts bekleidete Jongleur Viktor Kee. Das Comedy-Duo Galina & Sonny Hayes hat eindeutig zu viele Auftritte, die wie die Messerwurfnummer oder die Gesangseinlagen sehr nahe an der Peinlichkeitsgrenze entlangschrammen. Ein Fehlstart in die Show ist Eismagier Steve Wheeler mit seinem Ensemble. In der besuchten Medien-Premiere funktioniert gleich der erste seiner Zaubereien gar nicht und je länger dieser mit viel Brimborium vorgeführte Hokuspokus dauert, desto mehr sehnt man sich nach Abwechslung. Die bietet Regisseur Jürgen Nass dann endlich nach vierzig Minuten und kommt mit seiner Inszenierung voll in Fahrt. Dabei setzt Nass auf Tempo und nutzt geschickt sämtliche technischen Raffinessen des Hauses. "Qi" bietet somit rasante Unterhaltung in einer fesselnden Bildersprache.
(Text: kw)

Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 8 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    28131 Tolle Show
15.12.2009 - Suoer Dabietungen und tolle Musik

EngelDerNacht (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
    27735 überraschend gut
21.04.2009 - Wir wollten eigentlich zu "Poe", doch das ist ja nun leider ausgefallen. Daher sind wir kurzentschlossen nach nebenan in den Friedrichstadtpalast.
Große Erwartungen hatte ich nicht, da ich dort zuletzt 1999 "Elements" gesehen habe, wo ich eingeschlafen bin...
Doch diesmal war es echt spannend, aufregend und einfach gut. Katja Berg hat toll gesungen, die Tänzer sich atemberaubend bewegt und die Akrobaten sind krass geflogen. Auch die Eislaufnummer war klasse.
Frank Nimsgerns Musik, abwechslend mit bekannten Nummern, eignet sich sehr gut für eine Revue.
Insgesamt sehr gelungen.

Hardy (28 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
    27087 super!
22.10.2008 - endlich wieder eine grandiose revue. man kann dem neuen intendanten nur gratulieren, er hat super gehandelt und das schiff friedrichstadtpalst was sehr wankte wieder auf den richtigen weg gebracht und genau richtig gehandelt. der kartenverkauf läuft super und man kann jedem diesen abend nur empfehlen! wirklich toll!

blackberry (2 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
    27057 ganz OK
13.10.2008 - also, uns hat Casanova auch viel besser gefallen aber ich will gar nicht rummeckern.
Ich fühlte mich gut unterhalten.
Wie mein Vorredner schon sagte: Mehr Tanz und mehr Gesang wäre schon schön gewesen.
Die Eisshow ist viiiiiiel zu lang und auch zu langweilig. Die Zaubertricks der Eisläufer wirken wie Kindertheater oder ne Parodie auf ne Zaubershow.
Ganz, ganz schlimm waren allerdings diese armen Pausenclowns, die immer dann eingesetzt wurden, wenn die Bühne (tolles Bühnenbild) mal wieder umgebaut werden musste.
Wenn sie denn wenigstens lustig gewesen wären. Das war peinlich und hatte was von Kappensitzung in Mainz. (allerdings 1978)
Meine Highlights:
Katja Berg: Grossartig. Bitte mehr Gesang!
Victor Kee: ein Mann mit Stil und Können
SHH

SabineHH (2 Bewertungen, ∅ 2.5 Sterne)
    27054 supa
12.10.2008 - macht richtig spaß..
aba ich hätte trotzdem gern mal wieder ne story
aba das ist halt schwierig..
für ältere leute glaub ich nicht so gut, wenn man musikvideos nicht gewöhnt ist kann das schon ganz schön grell und hektisch sein.
Bühne supa eingesetzt, außer das Hub fährt, wenn keine musik läuft
akrobatik allgemein zu viel..
und nicht so schön eingearbeitet
* flying cranes braucht n 100jahre-aufbau, ist dann aba geil..
* victorKee so geil (wie imma)
* Eisfläche zu lange
* zauberer ganz nett
* 2men fand ich supa :P hat aba nur anstandsapplaus bekommen, schätze mal n sehr heterolastiges publikum dass sich in akzeptanz noch übt xD
ich finde der Palast sollte sein ballett mehr schätzen und das auch in den revuen zeigen.
girls supa!
nina und willow heiß ;)
die jungz sowieso..
nach dem sommer kanns nur noch bergauf gehn.. (sry^^)
aba da geht noch mehr.. (story!) ..einzubaun.
geile show, guck ich mir noch mal an!

berliner (2 Bewertungen, ∅ 4 Sterne)
    27043 Aufschwung im Friedrichstadtpalast
10.10.2008 - Nach langer - langer Pause!
Nach der Legendären Casanova -
Revue! Endlich wieder Licht in diesem Hause!
Technik hat ja das Haus genug.... und sie wird auch mal wieder voll eingesetzt!
Dem Stammpuplikum wird es sauer aufstoßen! Denn das Alte, das Neue das Verruchte hat es auch in die Friedrichstraße wieder geschafft! Kein Roter Faden mehr! Gott sei Dank!

Le Cuisinier (15 Bewertungen, ∅ 3.1 Sterne)
    27040 Na endlich,
10.10.2008 - möchte man sagen.Endlich eine Revue, oder besser, ein Varieté - Abend, der ein großer Schritt nach vorne ist. Eine kluge Entscheidung war zu sagen: Geschichten erzählen können wir nicht so richtig, also lassen wir das mal weg.
Tolle Austtattung, tolles Licht, tolles Bühnenbild, zum Teil tolle Nummern - sehr viel beindruckender, als alles was in den letzten Jahren lief. Sehr gut: Katja Berg als Sängerin des Abends - und endlich mal nicht hinten rechts als Akkrobatik - Garnierung.
Die Musik ist teilweise ein wenig einfallslos, erfüllt aber ihren Zweck, knallt, treibt an, nur bei zu langen Nummern (Eislauf am Anfang) wird sie dann irgendwann nervig und langweilig. Hier hätte ich mir mehr dramaturgischen Aufbau und Abwechslung gewünscht. Das Ballett hat mit der `Regennummer`endlich mal eine kraftvolle, sexy Choreographie und Herr Kee ist der Abräumer des Abends. Insgesamt wirklich ein frischer Wind, wobei man ehrlich sagen muß, dass es nicht mehr als die Aneinanderreihung verschiedener Nummer ist - also nicht die Neuerfindung der Revue. Atmosphärisch gefällt der Abend aber durch große Konsequenz.
Nur eines sollte Bernd Schmidt nie wieder tun. Sich vor der Premiere auf die Bühne stellen und zehn Minuten lang lamentieren, wie doll sich alle angestrengt haben, wie sehr das Ballett bei den Proben geschwitzt hat, und dass wir doch unbedingt klatschen und johlen sollen, wenn es uns gefällt. Das ist peinlich. Lasst den Abend für sich selbst sprechen. Vorhang hoch und los... ohne zu betteln.

Rosen (13 Bewertungen, ∅ 1.6 Sterne)
    27039 Qi-gantisches Qi-no
10.10.2008 - Nach Jahren der Ebbe mal wieder eine klasse Show, die den Kahn hoffentlich wieder aus dem Dreck zieht.
Klasse Bilder, Regenvorhang, Wasserbecken, überdurchschnittlich viel nackte haut gepaart mit Klasse Choreos und einem Überirdischen Bühnenbild.
Einziges Manko: Wo ist die Story? Recht oft kommt der Gedanke auf: Wozu das ganze? Aber die tollen Bühneneffekte machen einiges wieder wett. In D die beste und aufwändigste Show seit langem!

Krolock (7 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne) 
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