 Rock-Musical
Tosca Eine Liebesgeschichte in Rom Frank Logemann, Darsteller des Sam in "Mamma Mia", produziert eine Try-out-Vorstellung des von ihm geschriebenen Musicals "Tosca". Mit dabei sind Künstler aus den Hamburger Produktionen "Mamma Mia" und "Dirty Dancing".
(Text: mr) Premiere: | | 18.12.2006 | Letzte bekannte Aufführung: | | 18.12.2006 |
Nach dem Theaterstück "Tosca" von Victorien Sardou und der Oper "Tosca" von G. Puccini.
In "Tosca" wird eine packende Geschichte einer großen Liebe erzählt, die durch Hass, Intrigen und den Tod zu einem tragischen Ende kommt. Im skrupellosen Rom, Anfang des 19. Jahrhundert, leben die Menschen in Angst und Schrecken vor ihrer übermächtigen Regierung, die mit eiserner Hand über Italien herrscht. Allen voran Baron Scrapia und seine Geheimpolizei sorgen hinter den Kulissen für die Ordnung im Land, wobei Kritik oder Auflehnung gegenüber den Machthabern sofort ünterdrückt werden. Mit Folter und Mord bringt Scarpia politische Gegner gnadenlos zum schweigen. Die junge Sängerin Floria Tosca erweckt plötzlich das Interesse des Barons, als ihr Geliebter, der Maler Mario Cavaradossi, dem eingekerkerten Revolutionär und früheren Konsul von Rom Cesare Angelotti zur Flucht verhilft. Scarpia deckt die Machenschaften des Malers auf, der daraufhin zum Tode verurteilt wird. Der Baron nutzt diese Gelegenheit um Tosca ein teuflisches Angebot zu unterbreiten. Im Falle das sie sich ihm ganz hingibt, würde er das Leben von Cavaradossi verschonen, indem er eine Scheinhinrichtung inszeniert. Sie willigt ein und Scarpia trifft wie versprochen die entsprechenden Vorkehrungen. Von Angst und Abscheu getrieben ersticht Tosca den Baron um sich seinen Zugriffen endgültig zu entledigen. Der Plan scheint perfekt, ein Leben mit ihrem geliebten Cavaradossi scheint in greifbarer Nähe, doch alles kommt ganz anders...
(Text: Veranstalter)

Verwandte Themen: News: Charlotte Heinke übernimmt Titelrolle in "Tosca" (17.11.2006) News: "Tosca"-Probevorstellung im Hamburger Operettenhaus (16.10.2006)
Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 24 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    16900 Tolles Musical - ausbaufähig
21.01.2007 - Es hat sich wirklich gelohnt dieses Musical anzusehen/hören. Hier steckt viel Potential hinter und es ist absulut ausbaufähig. Die Darsteller waren Klasse (hier mein persönlicher DANK an alle Mitwirkenden). Ein paar Ohrwürmer und ein ansprechendes Bühnenbild könnten dieses Musical groß rausbringen.

Tina
    16511 Ein Stern für den Mut
02.01.2007 - Das Stück hatte kein Format, aber die Enerige der Macher, sich zu präsentieren schon.
Daher ein Stern für den Einsatz.

Dorothee
    16489 Ich fand es klasse!
01.01.2007 - Ich war sehr begeistert von der Tryout-Vorstellung! Die Schauspieler waren allesamt klasse, das Thema war spannend, die Musik teilweise sehr schön. Das einzige, was mir noch ein wenig fehlt, ist eine Melodie, die auch im Ohr hängen bleibt. So schön ich die Musik auch fand, es war leider kein Ohrwurm dabei, keine wiederkehrende Melodie (zumindest habe ich keine so empfunden).
Aber das Stück ist auf jeden Fall ausbaufähig und es unbedingt wert, dass man es auf die Bühne bringt! Ich würde es sehr gerne noch einmal sehen und die Weiterentwicklung verfolgen.
Meinen allergrößten Respekt vor dem Mut, so etwas auszuprobieren und vor der vielen, vielen Arbeit, die in dieser Aufführung gesteckt hat. Ich hoffe, es geht noch weiter!

P.
    16485 sehr schön!
01.01.2007 - wundervolle songs! danke an das tolle produktionsteam für den mut vom üblichen schema abzugehen! gerne mehr davon! wir kommen wieder!

john
    16434 furchtbar!
29.12.2006 - absolut schlechter chor.

uwe g.
    16379 Toska
27.12.2006 - Eine wunderbare Aufführung, um die es zu schade wäre, als dass sie nur einmal gezeigt wird, die Gesanglicheleistung sowie die Arbeit des Esembles und des Orchestas sind hervorragend und verleihen der Aufführung das Gänsehaut-Feeling. Ich fand den Abend und das Stück äußerst gelungen.

alarion
    16300 Endlich mal etwas anderes!
22.12.2006 - Endlich wagt mal jemand den Schritt, schreibt eine neue Show und lenkt diese thematisch wie auch musikalisch in ganz andere Richtungen. Frank Logemann und seinem begeisterndes Team sei Dank für ein wirklich gelungenes Tryout seines Musicals TOSCA im Operettenhaus. Zu sehen war eine Show, die ganz und gar auskommt ohne diese zur Zeit auf Deutschlands Musicalbühnen in Mode gekomme überdrehte künstliche Heiterkeit! Ein dramatischer Abend mit wunderschönen Melodien.WAS WÄRE WENN ist eines der schönsten Liebesduette, die ich seit langem auf einer Bühne gehört habe. Wenn es eine CD gibt, ich bin der erste, der sie kauft! Hervorzuheben sind auch die phantastischen Darsteller, allen voran Charlotte Heinke! Jeder einzelne des Ensembles hat grandios gespielt. Wer war diese schwarze Frau? Ich fand sie herrlich, einfach lustig!
Ich bin sehr gespannt auf die nächste Präsentation dieses Stückes. Wie wird es sich weiter entwickeln? Was haben wir noch zu erwarten?
Bitte laßt es nicht in der Versenkung verschwinden! Die Musicalwelt braucht wieder mehr anspruchsvolle Shows!
Ich freue mich auf ein Wiedersehen!

Klausi
    16299 auf welchem planeten leben die kritiker?
22.12.2006 - sorry, aber bei durchweg guten darstellern, guter musik, guter choreografie, und überzeugenden texten ist es mir ein rätsel, wie hier manche auf die unterdurchschnittlichen sternzahlen kommen. wäre wünschenswert, wenn all das selbstverständlich wäre, ist es aber leider nicht! meinen glückwunsch an die beteiligten!

jeron
    16283 Empfehlenswert!
22.12.2006 - Eine tragische Liebesgeschichte, gespickt mit Intrigen und Mord, die durch die Darsteller und die Musik abwechslungsreich und unterhaltsam umgesetzt wurde! Besonders der Song "Was bleibt mir noch .." blieb lange im Ohr!

Tiggy
    16277 Musical mit Tiefgang
21.12.2006 - Das Stück setzt sich erfrischend von vielen anderen Musicals mit flacher Handlung und schlechten Texten ab. Die Cast hat sowohl schauspielerisch als auch musikalisch durchweg eine ansprechende Leistung geboten. Das Lied "Was wäre wenn..." hat Ohrwurmqualität.

motte
    16273 Lust auf Drama?
21.12.2006 - Die beste Musikals bekommen doch oft keine postive Bewertungen, wenn eine Dramatische Geschichte aufgeführt ist. Das Musicalpublikum mag Dramamusicals nicht sehr gerne. Besonders wenn es auf der Bühne von der heiteren und lustigen Mamma Mia läuft.
Meine Meinung nach ist das Ziel von Try Out ein Musicalprojekt vorzustellen ohne Anspruch auf eine fertige mackenlose Produktion. Die Vorstellung wurde bestimmt ohne grosse finanzielle Unterstützung vorbereitet. Ich finde schon grossartig, dass so eine aufwändige Vorstellung überhaupt stattgefunfen hat.
Hoffentlich, abgesehen von negativen Kritiken, bleiben die Schaffenden doch motiviert weiterhin solche alternative Musicalsprojekte zu produzieren

Flo
    16270 Spannendes Musical
21.12.2006 - Meine Hochachtung vor dem Produzenten und seinen Mitarbeitern, ein solches Musical in der Freizeit und kostenlos zu inszenieren. Sehr spannend gemacht, jeder war wie gebannt. Dialoge, Musik und Choreografie waren sehr gelungen. Eine gute Mischung aus Spaß (großartige Kirchenszene) und düsterer Dramaturgie.
Viele haben nach der leider noch nicht vorhandenen CD gefragt mit Songs, die das Zeug zum Ohrwurm haben.
Würde es mir sehr gerne noch einmal ansehen.

Oskar
    16268 Furchtbarer Schrott
21.12.2006 - Auch wenn es nur ein Try-Out war: Eine Frechheit was dem Publikum vorgesetzt wurde !

Leo
    16258 Charlotte Heinke als Tosca
20.12.2006 - "Tosca" als Musical? Mit kritischem Vorurteil in die Tryout-Vorstellung gegangen. Das Vorurteil leider zum Teil bestätigt. Die Musik: naja. (Ist das wirklich "Rock-Musik?)Die Dialoge: schon besser; der Ton: saß da ein Profi am Pult? Wenn ja, eins aufs Dach geben: die Band viel zu laut, die Sänger hatten keine Chance, ihr großen Fähigkeiten zum Piano zu zeigen. Das E-Piano von penetranter Vordergründigkeit!
Sensationell gut die beiden Kontrahenten. Nein, nicht die beiden Männerrollen, sondern Scapio und Tosca. Sie waren die Stars des Abends. Sie waren die einzigen, die zeigten, was man können muss, um auf so einer Bühne zu bestehen. Charlotte Heinke als Tosca glänzte durch Stimme und Darstellung. Warum hat sie nicht mehr Soli bekommen? Ihretwegen hat es sich gelohnt, bis zum Schluss zu bleiben. (Früher zu gehen, finde ich übrigens eine äußerst arrogante und kindische Verhaltensweise).
Schlussfrage: warum gab es keine Einzelverbeugungen der Hauptdarsteller am Schluss?
Angts vor Buhrufen? Gerne hätte man Charlotte Heinke und dem Scapio-Darsteller persönliche Bravo-Rufe und Jubel gewünscht. Sie hätten sie bekommen und sie hätten das verdient.

Kyra
    16257 noch nicht ausgereift
20.12.2006 - Das Stück sollte nochmal überarbeitet werden. Dafür ist ja eine Tryout-Vorstellung da.
Es überzeugen vor allem Charlotte Heinke, Detlef Leistenschbneider und Jörg Neubauer.
Trotz aller Längen und Schwächen herzliche Glückwünsche an Frank Logemann und seinem Team. Das ist schon ein Wagnis, ein Musical aus einer Oper zu schreiben. Dort sind die Handlungen nun mal leider so dünn...
Leider bleibt die Musik im Gegensatz zur Oper nicht im Gedächtnis. Das ist Schade!
Vielleicht sehen wir bald eine überarbeitete Version und sind schon viel glücklicher.

Hardy
    16249 Totaler Schrott
20.12.2006 - Es war einfach nur grauenvoll. Schlechtes Stück, schlechte Musik, schlechter Ton. Geht gar nicht!

Simone
    16246 langeweile pur
20.12.2006 - mal abgesehen davon das alle darsteller ihr bestes gegeben haben war tosca für mich die größte enttäuschung des jahres! keiner hat erwartet das es perfekt wird aber für 40 euro eintritt darf man sicherlich trotzdem etwas erwarten das diesen eintrittspreis auch rechtfertigt! und das dieses musical in keinster weise reif für eine aufführung ist hätte man auch feststellen können wenn man sich 20 fremde musicalliebhaber eingeladen hätte und es erst einmal in einem kleinen kreis zum besten gegeben hätte! aber vor einem zu 98% ausverkauften haus ist das alles eine zumutung gewesen! alleine im rang konnte ich ca. 80 personen zählen die während der pause das theater verlassen haben. reichlich weitere gingen dann während der laufenden vorstellung noch vor dem ende! die idee war gut aber der rahmen war unangemessen und der eintrittspreis steht in keinem verhältnis zum dargebotenen.

musical liebhaber
    16245 absolut lächerlich
19.12.2006 - musikaisch einfallslos und szenisch wenig mitreißend.
die show hat mich nicht eine minute gefesselt.
viel zu schnell rattert die geschichte durch - nur unterbrochen von einer ballade nach der anderen.
für ein rock-musical hat das ganze nun wirklich viel wenig drive.

yeehaw
    16240 Charlotte Heinke räumt ab
19.12.2006 - Zum Schluss war klar: Charlotte Heinke ist der Star der Aufführung. Was sie da bei der Abschiedsszene ihres kurz vorher erschossenen Geliebten an darstellerischer und musikalischer Fähigkeiten zeigte, lässt einen fragen, warum sie nicht bereits zu den ganz Großen des Musicals gehört. Aufgewacht ihr Produzenten und Regisseure!
Ansonsten: Tontechnik Ohren auf! Die Instrumente waren zu laut. Sängerschen Qualität der ausgezeichneten Solisten wurden leider in den leisen Stellen zugedröhnt.
Ansonsten: ein spannendes, zu recht umjubelten Tryout, das zeigt: ein gutes Stück, das noch verbessert werden muss.
Danke für die Adaption.
Euer Verdi

Verdi
    16232 bitte nie wieder tosca
19.12.2006 - Voller Vorfreude, ein neues Musical in der ersten Aufführung ansehen zu können, machte ich mich in das Operettenhaus auf, um dort bereits nach den ersten 10 Minuten bitterst enttäuscht zu werden.
Diese "Rock"-Musik war eher seichter Schlager mit E-Gitarre gespielt.Quasi ein Schaf im Wolfspelz. Zu der Dramaturgie und Personenzeichnung möchte ich lieber erst gar nichts sagen. Gratulation an alle, die trotzdem so mutig mitgespielt haben. Die Welt geht ja auch nicht unter wegen eines schlechten Musicals mehr...aber bitte nie wieder aufführen!

theatro
    16230 Grausam
19.12.2006 - Try Outs sind prinzipiell super, aber so etwas - Frechheit - hat das keiner der Verantwortlichen vorher gesichtet?! Und dann noch 40 Euro !

Alfred
    16225 War so lala...
18.12.2006 - Wie schon in den vorherigen Bewertungen geschrieben, gab es ledier keinen ordentlichen Faden durchs geschehen. Gefühlsmässig wurde man überhaupt nicht in den Bann gezogen. Mir kam das Musical ein bisschen wie so ein billiger Abklatsch von "Les Miserables" vor. Die Musik hat uns auch nicht mitgerissen, und fast jedes Lied endete mit einem Paukenschlag. Warum die leute am Ende der Aufführung aufgestanden sind und teilweise gejohlt haben, entzieht sich total meiner Erkenntnis. Trotzalledem finde ich es auch gut, dass derartige Test-Stücke dem Publikum präsentiert werden. Ich denke, aus dem Stoff kann man viel, viel mehr machen.

Susanne
    16223 Naaaaaaja
18.12.2006 - Zunächst vorweg:
1. Ich finds ausserordentlich positiv, das es überhaupt solche Art von Voraufführungen gibt und auf diesem Wege auch Quereinsteigern Chancen eingeräumt werden, musicals zu schreiben. Kompliment also an die Stage und Frank Logemann (Buch, Musik und Sprechtext) für den Mut.
2. Dies war mein erstes "Try-Out überhaupt
3. Wir sind in der Pause gegangen.
Wegen Punkt 3 ist meine Kritik unter Vorbehalt und betrifft nur den ersten Akt. Dieser dauerte exakt eine Stunde.
Leider lies diese eine Stunde keinerlei bedürfnis aufkommen, den womöglich besseren und dramatischeren zweiten Akt durchzuhalten.
Wir waren von der ersten Stunde schlichtweg gelangweilt. Das Stück hat bei mir im ersten Teil in keinster Weise gezündet: weder emotional, noch musikalisch.
Dies lag sicher nicht am Aufwand: der war gross. Ein grosses Ensemble, viele der bekannten Stars aus Hamburger produktionen. Kostüme waren zwar nicht historisch, sondern durcheinandergemixt, aber okay. Das Bühnenbild war das von Mamma Mia, erfüllte aber seinen Zweck.
Warum war ich nun trotzdem gelangweilt?
Weil das Stück im ersten Teil keinerlei Dramatik aufwies. Es plätscherte so vor sich hin. Keine grossen gefühle und eher unfreiwillig komisch (meine Partnerin konnte sich vor Lachen nicht mehr einkriegen), denn hochdramatisch wie die Opern-Tosca. Ein liebesdrama konnte ich im ersten Akt nicht erkennen. Eher eine Abfolge von bekannten Musical-Klischees.
Was mich am meisten nervte, war die Vorhersehbarkeit: kommt Tosca auf die Bühne und man ahnt schon: jetzt kommt die obligatorische Ballade. Und so kam es. Kommt ne Szene in der Kirche und man ahnt schon: jetzt kommt der obligatorische Gospel im Hallelujah-Sound mit schüttelnden Händen nach oben. Und so kam es (darüber fing z.B. meine Freundin an zu lachen, obwohls nicht komisch sein sollte. Sie lachte, weil die Szene so klischeehaft choreografiert und gesungen wurde - wie eine Parodie auf 1000mal gesehenes).
Das Stück ist voller versatzstücke und Klischees von 1000fach besser gesehenen. Die Kirchennummer im Gospelsound, dann kommt die Selbstreflektion des Bösewichts, dann wandelt Tosca im nebel und singt die Ballade. Und kein richtiger Spannungsbogen, kein Mitfiebern, keine Identifikation, keine Szene vor der pause, die Lust macht auf den zweiten teil.
Die Musik: softer RockPop, weit entfernt von der Dynamik eines "Rent", eher in Richtung des versofteteten 3 Musketiere. Nichts besonderes, austauschbar, ohne Pfiff. Keine einzige Melodie ist hängengeblieben. Einiges wurde eher geschriehen, statt gesungen. Bei der Ballade der Tosca meinte ich eine bekannte Arie wiedererkannt zu haben. Ob die aus der Oper Tosca war entzieht sich meiner kenntnis. Aber es war definitiv die etwas verfremdete Melodie einer bekannten Opern-Arie. Diese war auch schon der beste Song des ersten Aktes.
Das Operettenhaus war bestimmt zu 98% gefüllt. Was schon mal toll ist für ein try-Out. Ob alle Zuschauer die Karten für 40 EUR gekauft haben, entzieht sich meiner kenntnis. Der Applaus des Publikums im ersten teil: verhalten. In den ersten 15 Minuten wurde nach den ersten Musikstücken überhaupt nicht geklatscht. So langsam ist das Publikum dann etwas aufgetaut. Aber von begeistertem Applaus kann für den ersten Akt keine Rede sein.
Was mich wunderte: ich dachte immer "Try Outs" haben die Funktion, ein Stück zu testen. Zu schauen, wies beim Publikum ankommt. Ich habe aber keinen Fragebogen gesehen. keiner der SE-Mitarbeiter schien zu wissen, was da auf der Bühne eigentlich läuft. An der tageskasse wusste z.B. niemand, wie lange "Tosca" eigentlich dauert.
Ich glaube nicht, das aus dieser Story mit dieser Musik etwas werden kann. Vielleicht können andere, die das ganze Stück gesehen haben, positiver berichten.
Trotz allem: mehr von solchen "Try Outs". Aber bitte mehr Risiko und Einzigartigkeit. Keine Setzkasten-Musicals nach Schema F!

Ludwig2
    16222 Puccini hätte das nicht gewollt...!
18.12.2006 - Kann man in den ersten 15 Minuten einer durchaus mit Spannung erwarteten, "musicalischen" Neudeutung von Puccinis Meisterwerk Tosca alle Todsünden einer unterdurchschmnittlichen Stadttheaterinszenierung begehen?
Ja, man kann.
Kann man zwei so wunderbare Darsteller wie Charlotte Heinke und Jörg Neubauer innerhalb kürzester Zeit, verloren in den unendlichen Weiten eines sowohl musikalisch, als auch szenisch unausgereiften Duetts jeglicher darstellerischer Würde berauben, die diese beiden Darsteller in so vielen anderen Produkionen unter Beweis gestellt haben?
Ja, lieber Leser, auch das ist möglich.
Die Liste dieser traurigen Rekorde ließe sich noch um einige Punkte ergänzen, wobei erwähnt werden sollte, dass der Rezensent dieses Beitrags vorzeitig das Theater verlassen musste, um nicht alle Hoffnung in das deutsche Musicaltheater zu verlieren.
Doch es waren sicher nicht nur die Kreativen, die sich wohl zu sehr auf die Kraft einer großen Vorlage verlassen haben - auch die Tontechnik des Hauses schien mit der recht dialoglastigen Produktion hoffnungslos überfordert zu sein, von dem Wenigen an Dialog, das wirklich Substanz hatte und haften blieb, verlor sich nochmals 50 Prozent in einer riesigen Operettenhauskonserve.
Was aber mit Sicherheit kein Kavaliersdelikt mehr ist und ich spreche jetzt nicht von der unsäglichen Choreographie des Lanzenkampfes gleich zu Beginn des Stückes, ist die ungeheuerliche Ähnlichkeit des gesamten Openings mit einem anderen Klassiker der Musicalliteratur: Elisabeth von Kunze und Levay. Dort ist die Nähe zum Plagiat schon fast strafbar, unglücklicherweise beherrschen die Autoren von Tosca ihr Handwerk aber nicht gut genug, um dem zuletzt genannten Team auch nur annähernd das Wasser zu reichen.
Und genau in diesem Moment denke ich an die vielen entrüsteten Aufschreie, wenn es wieder mal heißt, die Amerikaner würden uns vormachen, wie dichte und gut erzählte Musicals funktionieren. Ja liebe Leute, aber woher kommt denn das? Doch genau von diesen katastrophalen Fehlschüssen wie dieser, der heute Abend im Operettenhaus auf der Hamburger Reeperbahn zu bedauern war.
Natürlich wollen wir einen eigenen deutschen Musicalmarkt etablieren, aber dann bitte liebe Autoren, lernt doch zunächst einmal das Handwerk, bevor ihr mit wirklich gut gemeinten Schreibeversuchen voller Herzblut das Musicalgenre völlig niederschlagt und gleichzeitig jeden beleidigt, der sich ernsthaft damit beschäftigt.
Die Idee, aus einer so großartigen Vorlage wie Tosca ein Musical zu machen, ist an sich nicht schlecht und Herrn Logemann ist bestimmt ein Kompliment zu machen, dass er offensichtlich alle die ihm zur Verfügung stehenden Mittel genutzt hat, um seinen Traum vom eigenen Musical zu erfüllen.
Nur, lieber Frank Logemann, reicht da ein Traum und eine aufwendige Werbemaschinerie einfach nicht aus: das Stück muss gut geschrieben sein, es muss packen und mit reduzierten theatralen Mitteln auskommen. Tosca ist nicht Mamma Mia und was dort funktioniert - die Scherze, die Kalauer und die Stimmungsmache, das funtioniert bei Tosca in ganz anderem und auch wesentlich geringererem Maße. Herr Logemann, das ist ein großer Stoff, sie wollten ein Musical schreiben, aber sie haben den Respekt vor dem Original verloren.
Oder warum muß der Meßner unbedingt schwul sein und zu allem Übel auch noch einen Gospelchor anführen? Einen der bewegendsten und besten Momente im ersten Akt der Oper Tosca haben Sie damit gänzlich zerstört. Na klar, das Publikum bekommen Sie damit zum Johlen - aber die Leute lachen auch noch wegen viel weniger.
Wenn ich wenigstens sagen könnte, dass das Stück nach intensiver Überarbeitung eine Überlebenschance von 60 Prozent hätte, aber selbst dieses letzte Stück Idealismus ist mir genommen worden.
Herr Logemann, Sie alle mögen wirklich ganz tolle Darsteller sein, aber bitte überlassen sie doch das Schreiben von Musicals den wahren Meistern ihres Fachs. Und dabei denke ich nicht nur an amerikanische Kollegen.
Traum hat in den allermeisten Fällen nichts mit traumhaft zu tun. Und wenn Puccini diese Demontierung seines Meisterwerks hätte miterleben müssen, wäre er wohl unter lautem Protest aus dem Saal gestürmt.

lionheart 
Bitte melden Sie sich an, wenn Sie einen Leserkommentar abgeben wollen. Neu registrieren | Logon Details können Sie hier nachlesen: Leserkommentare - das ist neu |