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Ein blonder Traum (2006)
Kleines Theater, Berlin

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Für die Bühne adaptierter UFA-Schinken von 1932. In einer belanglosen Dreiecksgeschichte buhlen zwei Fensterputzer um das Herz einer arbeitslosen Zirkusartistin mit Filmambitionen.

Die junge Jou-Jou hat einen wirklich “blonden” Traum: Naiv wie sie ist, sieht sie sich schon als gefeierte Hollywood-Diva von der Leinwand lächeln. Als Hürde erweist sich allerdings, dass ein windiger Geschäftsmann sie um ihre letzten Ersparnisse erleichtert und die ihr versprochene Schiffspassage Richtung USA wie eine Seifenblase zerplatzt. So beginnt der dem heutigen Publikum nicht unbedingt mehr geläufigen Film “Ein blonder Traum”. Die nun in Berlin erstaufgeführte Bühnenfassung (Bernd Stromberger) greift diese Handlungsvorgabe auf und folgt im weiteren Verlauf eng dem Drehbuch von Billy Wilder. War es für unsere Großeltern noch witzig, dass die beiden männlichen Protagonisten, die ihr Herz an die naive Blondine verlieren, nur den Vornamen ihrer Darsteller Fritsch und Forst tragen, so weiß der heutige Zuschauer mit Willy I und II nicht mehr viel anzufangen. Gleiches gilt für den Namen der Figur “Vogelscheuche”, bei der es sich um den Nachbarn und eine Art Hausfaktotum der beiden Willys handelt. Der Hintergrund für diese Bezeichung bleibt unklar.

Wenn schon Autor Stromberger nicht den Mut hatte, das Drehbuch für die Bühne zu entstauben, so hätte Regisseur Oliver Munk die Show mit pfiffigen Ideen und parodistischen Elementen zum Erfolg führen können. Mit Ausnahme von Jou-Jous Audition-Traumsequenz, in der in Zeitlupe winkende Mickey Mäuse den kahlen weißen Bühnenraum (Austattung: Stephan Besson) aufpeppen, plätschert die Show jedoch belanglos ihrem Happyend entgegen. Wirklich neu sind nur die Arrangements der Songs (Matthias Binner), die die Evergreens von Werner Richard Heymann erfrischend neu erklingen lassen: “Uns kann keiner” kommt ganz rockig daher, “Hoppla, jetzt komm’ ich” wird gerapt und “Wir zahlen keine Miete mehr” wird a cappella mit nur auf Flaschenhälsen geblasener Begleitung gesungen.

Aus dem kleinen Ensemble ragt Michael Putschli (Willy I) hervor, der seine Gesangsaufgaben souverän meistert und in pointiertem Spiel überzeugt. Als Willy II enttäuscht hingegen Christian Meier mit überzogenen Gesten und albernem Herumgehopse. Zudem ist der Darsteller mit seiner nicht gerade voluminösen Stimme im Gesang überfordert. Antje Brameyer, mit einer billig wirkenden Langhaar-Perücke ganz auf den Titel des Stücks getrimmt, punktet als Jou-Jou vor allem mit ihrer souligen Stimme.

“Ein blonder Traum” wird im Programmheft als Depressionskomödie angekündigt. In dieser Inszenierung wird die Show diesem Titel durchaus gerecht.

Originaldrehbuch: Walter Reisch und Billy Wilder
Musik: Werner Richard Heymann
Bühnenfassung: Bernd Stromberger

 
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KREATIVTEAM
InszenierungOliver Munk
Musikalische LeitungMatthias Binner
AusstattungStephan Besson
 
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CAST (AKTUELL)
Jou-JouAntje Brameyer
Willy IMichael Putschli
Willy IIChristian Meier
Illustrierte IlseFranziska Hayner
Vogelscheuche/Der falsche Mr. MerrymanUrs Werner Jaeggi
Mr. MerrymanFrank Sandmann
Mr. Merrymans Sekretär/Zeitugskäufer/Portier/FensterputzerFriederike Schüler
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Mi, 04.10.2006 20:00Kleines Theater, BerlinPremiere
Do, 05.10.2006 20:00Kleines Theater, Berlin
Fr, 06.10.2006 20:00Kleines Theater, Berlin
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