 Revue
Jingle Bells 2006 Fröhliche Weihnacht überall Schon wieder ist Weihnachten - und wie in jedem Jahr stimmt der Friedrichstadtpalast mit seiner Weihnachtsrevue auf das Fest der Liebe und des Schenkens ein. Mit "Jingle Bells 2006" gelingt das ganz vortrefflich.
(Text: Kai Wulfes) Premiere: | | 21.11.2006 | Letzte bekannte Aufführung: | | 26.12.2006 |
Pleite im Packeis. Selbst eine ungewöhnliche Geschmacksvariante wie "Kümmel-Nuss" lässt in einer von Pinguinen und Bären bevölkerten Schneelandschaft den Rubel für Speiseeis nach italienischem Originalrezept nicht rollen. Mit dem "Aus" für ihren Eisstand beschließt Marquesa Lucrezia Spazzocamino die Rückkehr in ihre Villa um dort mit Freunden Weihnachten zu feiern. Schön, dass das Autoren-Duo Roland Welke und Jürgen Nass (auch Regie) die Hauptfigur der Revue "Jingle Bells 2004", für die Fortsetzung reanimiert hat. Noch schöner, dass April Hailer wieder in dieser Rolle über die Bühne wirbelt und das zugegebenermaßen etwas schlichte Buch schnell zur Nebensache werden lässt. Es ist faszinierend wie sie mit Herren auf den vorderen Plätzen flirtet, gleichzeitig aber auch mit ihrer übertriebenen Mimik und Gestik die große, selbstbewusste Operndiva mit "gefühlten 35 Jahren" gibt und so auch die Zuschauer in der letzten Reihe mühelos erreicht. Die großartige Komödiantin platziert treffsicher jeden noch so platten Gag ("Eiskunstläufer sind schlechte Liebhaber. Bei ihnen gibt’s nur Pflicht und Kurzkür"), unterstreicht aber auch ihre musikalischen Qualitäten. Ob Solo ("I will survive" bei Schließung ihrer Eisbude) oder große Revue-Nummer ("Frag mal das Personal") - April Hailer überzeugt auf ganzer Linie. Ihr ebenbürtig ist Janet Williams als leicht schusselige Schneekönigin, die mit ihrem Zauberstab die Wünsche der Marquesa nicht immer nach deren Vorstellungen erfüllt. Ihr klarer, schöner Sopran meistert mühelos jede Koloratur in Mozarts "Hallelujah" und erzeugt im Duett mit April Hailer ("The Prayer") wohlige Gänsehaut. Als singende Tiere im Eis und als Gäste auf der Weihnachtsparty treten außerdem Katja Brauneis, Antje Rietz und Karim Khatwatmi in Erscheinung, vorlagenbedingt allerdings eher als Staffage. Für die ansprechende musikalische Begleitung der von Gerd Welkisch zusammengestellten Titel aus Pop, Filmmusik, Klassik und Weihnachtsrepertoire sorgen in bewährter Weise das Orchester des Friedrichstadtpalastes (musikalische Leitung: Detlef Klemm) sowie die drei Background-Sängerinnen von "clari sonos".
Den Löwentanteil der Show haben allerdings die Tänzerinnen und Tänzer des Ballettensembles zu bewältigen, die ihre zahlreichen Aufgaben mit Bravour meistern. Egal ob als putzige Pinguine am Pol, wirbelnde Schneeflocken, aufgeregte Kinder bei der Bescherung oder als Kaffeeservice, das die Marquesa der Schneekönigin als Geschenk unter den Weihnachtsbaum legt: Die abwechslungsreichen und schwungvollen Choreografien (Renate Neumann, Birgitta Nass, Maire-Christin Zeisset, Jan Linkens und Maik Damboldt) kommen äußerst professionell und synchron auf die Bühne. Optische Glanzlichter setzen die aufwändigen und prächtigen Kostüme (Michael Scott, Anja Diefenbach, Ingrid Böttcher, Harald Glööckler) sowie die von Michael Scott und Gerhard von der Waydbrink entworfenen Bühnenbilder. Auch wenn die aufklappbare Villa und die funkelnde Eislandschaft bereits in den Vorjahren zum Einsatz gekommen sind, zaubern sie eine tolle Atmosphäre.
Wer den Friedrichstadtpalast nach dem Besuch von "Jingle Bells 2006" nicht mit einem Lächeln auf den Lippen verlässt und sich nicht in Weihnachtsstimmung versetzt fühlt, der muss ein absoluter Griesgram sein. Vielleicht schmeckt ihm dann sogar ein Kümmel-Nuss-Eis.
(Text: kw)

Kreativteam
Besetzung
| Operndiva Marquesa Lukrezia Spazzocamino, Göre | | April Hailer
| | | Schneekönigin | | Janet Williams
| | | Gäste der Weihnachtsparty, singende Tiere im Eis | | Katja Brauneis Antje Rietz
| | | Gast bei der Weihnachtsparty, singender Bär, Weihnachtsmann | | Karim Khawatmi
| | | Eisbär | | Marie-Christin Zeisset
| | | Schneeflocken auf dem Eis | | Anastasia Alexey
| | | Traum in der Luft | | Duo Maxima Tatiana Sergei
| | | Spuk unterm Weihnachtsbau | | Alexey Chainikov
| | | Pinguine und Bären | | Charivari Storm
| | | Pinguinband im Eis | | Mitglieder des Kinderensembles des Friedrichstadtpalastes
| | | Pinguine auf dem Eis | | Eislaufkinder vom TSC Berlin SCC Charlottenburg
| | | Pinguine, Schneeflocken, Engel, Gäste, Personal, Kinder, Traumfiguren, tanzende Tassen | | Ballett des Friedristadtpalastes
| | | Ballettsolisten | | Susann Malinowski-Märtens Martin Amhofer
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Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 6 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    15752 Gelungene Weihnachtsüberraschung
31.12.2009 - Ich habe diese Weihnachtsshow zum ersten Mal gesehen und war total begeistert. Angefangen von den Bühnenbildern bis hin zu den Darstellern. Es war ein rundum gelungener Abend.

Ines Liga
    16330 war sehr gut!
24.12.2006 - die Show ist ziemlich gut. Halt eine typische weihnachtsrevue mit allem was dazugehört.
lustige wintertiere, besinnliche Bilder und all der andere Kram der weinhachten so schön, wenn auch etwas kitschig, macht.
Das Balett ist wiedermal klasse, ich liebe es ja sowieso^^
PS.:wer JingelBells toll fand wird GLANZLICHTER lieben

J. Priefert
    15889 tolle show, leider keine "glitzer"revue
01.12.2006 - sehr gute unterhaltung zu weihnachten, alle solisten sind toll! (wer ist der neue mann an frau märtens-malinowskis seite? die beiden passen sehr gut zusammen und endlich ist wieder der mann größer als die frau)
das ballett tanzt wunderbar.
unbedingt hingehen!
texte und ideen von nass/welke sind (leider) auch oft superflach !

glitzergirl
    15753 Ganz nett
22.11.2006 - Leider überzeugt mich die neue Weihnachtsrevue nicht.
Zwar ist das Bühnenbild erneut wunderschön ausgearbeitet und da stört es auch nicht, dass manche Dinge bereits aus anderen Revuen bekannt sind. Ebenfalls überzeugend die Darstellung des Balletts, die, ebenfalls wie immer, tadellos tanzen, dass es eine Freude macht zuzuschauen.
Aber die Kritikpunkte überwiegen.
Die eigentlich interessante Geschichte, welche die Geschehnisse der Weihnachtsrevue 2004 fortsetzt, wird leider nur mangelhaft erzählt.
Die Witze sind teilweise so platt und ausgelutscht, dass es einem die Tränen, in die Augen schießen lässt...
Völlig ungeklärt ist, warum Karim Khawatmi in der zweiten Hälfte nahezu überhaupt nicht mehr vorkommt und welche Rollensinn Katja Brauneis und Antje Rietz haben, die mit ihren schönen Stimmen zwar schmückendes, letztendlich aber nutzloses Beiwerk sind.
Natürlich ist mir klar, dass Revue zu aller erst schöne Bilder bedeutet, jedoch sollte man, wenn man eine Geschichte zu erzählen beginnt, sie auch stimmig zu Ende bringen.
So wirkt es halbgar und teilweise sogar etwas unmotiviert.
Positiv herausheben möchte ich da jedoch das Duett zwischen April Hailer und Janett Williams, hier kommt zum ersten und leider auch zum einzigen Mal, richtige und tiefempfunde Weihnachtsstimmung auf.
Leider genügt ein Highlight nicht, um die anderen Kritikpunkte wettzumachen.

Gast
    15750 Weihnachten pur
22.11.2006 - So stellt man sich eine Weihnachtsrevue vor.
Familienunterhaltung mit zugänglicher Handlung, klasse Ausstattung und tollen Kostümen.
Leider ist manches (Villa) schon bekannt -wohl aus Kostengründen. Mit Charme und Humor kann diese Produktion aber darüber hinwegtrösten.
Selbst absolute Weihnachtsmuffel kommen, dank der schicken Mädels auf ihre Kosten.

Paulus
    15749 Super
22.11.2006 - Schicke Show zu Weihnachten, witzige Texte !
Gute Unterhaltung

Gast 
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