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Musical-Drama

Romeo & Julia

Liebe ist alles


© Stefan Gräfe
© Stefan Gräfe
Die tragische Liebesgeschichte von Romeo und Julia ist weltberühmt. Insofern ist es kein Spoiler, als die Produktion von Peter Plate und Ulf Leo Sommer mit dem Tod der beiden verzweifelt Liebenden beginnt. Pater Lorenzo (Anthony Curtis Kirby) betrauert das junge Paar und bekennt: "Am Ende ist man klüger. Könnt die Zeit nur rückwärts gehen. Man kann mit dem Ende auch den Anfang klarer sehen." Und genau dies geschieht: Plötzlich bewegen sich alle Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne rückwärts. Julia zieht sich den Dolch aus der Brust, Romeo nimmt das Gift von den Lippen. Ein großartiger Effekt, vom Lichtdesign passend in Szene gesetzt. Also alles wieder auf Anfang.

(Text: kk)

Premiere:19.03.2023


Romeo und Julia, deren Elternhäuser verfeindet sind, werden dargestellt von Paul Csitkovics und Yasmina Hempel. Als Liebespaar stimmt die Chemie zwischen den beiden, sowohl schauspielerisch als auch gesanglich. Ihre zueinander passenden Stimmfarben verleihen den Duetten (Ohrwurmcharakter: "Das Schönste") einen harmonischen Klang. Agieren die beiden jedoch unabhängig voneinander auf der Bühne, so ist Yasmina Hempel diejenige mit der größeren Bühnenpräsenz. Ihre Julia ist verspielt, frech, rebellisch, emotional und (zunächst) voller Lebensdrang. Mit ihrer kraftvollen Stimme und warmen Klangfarbe ist Hempel die Idealbesetzung für die Interpretation der Popsongs von Plate und Sommer.

© Jörn Hartmann
© Jörn Hartmann


Obwohl die weiblichen Rollen zahlenmäßig in der Unterzahl sind, dominieren die Darstellerinnen den Premierenabend. Während die Leistung des männlichen Casts durchweg solide ist, sind die Performances von Yasmina Hempel, Lisa-Marie Sumner (Lady Capulet) und Steffi Irmen (Amme) überragend. Ein Genuss für Augen und Ohren.

Ein Höhepunkt des Stücks, dem leider keine Reprise vergönnt ist, ist der erste Auftritt von Lisa-Marie Sumner als Lady Capulet. Gesanglich spielt sie in einer anderen Liga als die übrigen Ensemblemitglieder. Ihr Stimmumfang bei "Halt dich an die Reichen" ist beeindruckend und sucht an diesem Abend seinesgleichen. Es ist bedauerlich, dass Sumner kein weiterer Song vergönnt ist. Dies hätte die Show sicherlich um einen weiteren Wow-Moment bereichert. Stattdessen räumen die Macher Julias Amme mehr Bühnenzeit ein, die Steffi Irmen perfekt für sich zu nutzen vermag. Als Amme rockt sie die Bühne und erhält nach ihrem Solo "Hormone" Standing Ovations während der laufenden Vorstellung. Auch im zweiten Akt ist sie zweifelsohne der Publikumsliebling.

© Dominik Ernst
© Dominik Ernst


Doch nicht nur diese Frauenpower macht die Neuinszenierung von "Romeo & Julia" so besonders. Ein gelungener Clou ist die Mischung aus modernen deutschen Popsongs des seit Jahren erfolgreichen Komponistengespanns Plate und Sommer und den originalen Shakespeare-Texten in der deutschen Übersetzung. Gesungen wird in heutiger Alltagssprache, gesprochen wie zu Shakespeares Zeiten. Ein interessantes Konzept, das funktioniert und dem Autor der bekanntesten Liebesgeschichte der Weltliteratur Tribut zollt. Wobei erwähnt werden muss, dass manche Dialoge noch etwas hölzern und auswendig gelernt klingen. Vielleicht liegt es daran, dass der emotionale Funke der dramatischen Geschichte nicht immer überspringt. Zudem hat das Stück phasenweise Längen, insbesondere im zweiten Akt.

© sunstroem/Ron Scheffel
© sunstroem/Ron Scheffel


Ungewöhnlich in dieser Inszenierung ist auch die Figur des Todesengels. Oft thront er bedrohlich über den Lebenden, die er nach und nach zu sich zieht. In einer Szene hält er die Charaktere wie ein Puppenspieler an Seilen fest. Er ist der Strippenzieher, vor dem es kein Entrinnen gibt – schon gar nicht in Zeiten des Streits und der Zwietracht, die zwischen den Häusern Montague und Capulet herrschen.

Gefühle werden vor allem über die Musik transportiert. Obwohl die Songs für das Musical neu komponiert wurden, fühlen sich die Ohren an Melodien von Sarah Connor, Annett Louisan und natürlich Rosenstolz erinnert sowie an "Ku’Damm 56". Durch Countertenor Nils Wanderer als Todesengel wird das musikalische Repertoire um Opernelemente erweitert. Ein Orchester gibt es nicht. Damian Omansen spielt vom Dirigentenpult aus Piano und leitet die aus vier Musikern bestehende Capulet-Kapelle im Orchestergraben. Der Sound ist gut. Einzig bei "Ich habe keine Angst" wird der Ton übersteuert.

© Jörn Hartmann
© Jörn Hartmann


Apropos "Ku’Damm 56": Die Choreografie von "Wir sind Verona" lässt Erinnerungen an den Song "Monika" und dessen Gestaltung aufkommen. Kein Wunder, zeichnet für beide Choreografien doch Jonathan Huor verantwortlich. Weitere Choreografien enthalten Elemente aus Ballett und Kampfsport, sind anspruchsvoll und mitreißend.

Das Bühnenbild von Andrew D. Edwards ist sehr dunkel gehalten und minimalistisch, erfüllt aber seinen Zweck. Es gibt einen halbrundlaufenden Balkon und einen wandvertäfelten Raum. Nach Bedarf kommen von oben ein aus vielen Seilen bestehender Vorhang oder eine Lichtkonstruktion herab, die das Set in atmosphärisches Licht taucht, z.B. in einen goldenen Sternenhimmel. Auch die Drehbühne kommt zum Einsatz. Ein Wermutstropfen sind die mangelnden Requisiten. Warum müssen sich Julia und Romeo auf einer Holzpritsche lieben statt in einem Bett? Warum müssen sie auf einem Holztisch sterben? Hier wäre mehr Liebe zum Detail wünschenswert gewesen.

© Jörn Hartmann
© Jörn Hartmann


Die Kostüme (ebenfalls von Andrew D. Edwards) sind nicht opulent, tragen aber dem Stil der modernen Inszenierung Rechnung. Am Ende dürfen sich die Darstellerinnen und Darsteller ihrer Kostüme entledigen, die dann über ihnen zur Decke schweben. Für den Song "Der Krieg ist aus" stehen sie in Alltagskleidung auf der Bühne und wirken dadurch sehr nahbar. Regisseur Christoph Drewitz gelingt es auf diese Weise, das historische Stück in die Gegenwart zu holen und aufzuzeigen, welch schreckliche Konsequenzen Krieg und kriegsähnliche Zustände haben.

Aufgrund des vor Energie strotzenden Ensembles, seiner guten Laune und einer Zugabe wird das Premierenpublikum in einer positiven Stimmung aus dem Theater des Westens verabschiedet.

(Text: Katharina Klasen)



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Besetzung

JuliaYasmina Hempel
(Mirjam Wershofen)
(Monika Schweighofer)

RomeoPaul Csitkovics
(Nico Went)
(Edwin Parzefall)

MercutioNico Went
(Samuel Franco)
(Edward R. Serban)

Lady CapuletLisa-Maria Sumner
(Joël Zupan)
(Linda Rietdorff)

AmmeSteffi Irmen
(Linda Rietdorff)
(Melanie Kastaun)

Pater LorenzoAnthony Curtis Kirby
(Samuel Franco)
(Philipp Nowicki)

TodesengelNils Wanderer
Joël Zupan
(Philipp Nowicki)
(Marco Fahrland-Jadue)

TybaltSamuel Franco
(Edward R. Serban)
(Marius Bingel)

BenvolioEdwin Parzefall
(Edward R. Serban)
(Marius Bingel)

CapuletPhilipp Nowicki
(Marius Bingel)
(Marco Fahrland-Jadue)

EnsembleMirjam Wershofen
Linda Rietdorff
Safiyah Galvani
Katriona Ramsey
Benedetta D´Onofrio
Riccardo Pastore
Ilario Marco Russo
SwingMonika Schweighofer
Melanie Kastaun
Michaela Giada Ventura
Kate Moss
Edward R. Serban
Albert-Jan AJ Kingma
Marius Bingel
Marco Fahrland-Jadue




Produktionsgalerie (weitere Bilder)

© Jörn Hartmann
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Komposition

Inszenierung

Musik

Besetzung

Ausstattung

Das neue Musical von Peter Plate und Ulf Leo Sommer kommt im modernen Gewand, aber mit alter Sprache daher. Ein interessantes Konzept, das funktioniert – auch wenn der Funke der Begeisterung nicht übergesprungen ist.

20.03.2023

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