 Drama
Ghost - Das Musical Nachricht von Sam
© David Schmelzer
© David Schmelzer
Sam und Molly sind glücklich ineinander verliebt und planen ihre gemeinsame Zukunft. Doch bei einem Raubüberfall kommt Sam ums Leben und unterstützt Molly daraufhin als Geist dabei, seinen Tod aufzuklären und mit ihrer Trauer umzugehen.... Das Musical basiert auf dem erfolgreichen Film aus dem Jahr 1990 und wird von offMusical neu-inszeniert auf Tour geschickt.
(Text: mr) Premiere: | | 19.02.2022 | Showlänge: | | 150 Minuten (ggf. inkl. Pause) |
Buch / Liedtexte - Bruce Joel Rubin Musik / Liedtexte - Dave Stewart, Glen Ballard Orchestrierung - David Abbananti Deutsche Fassung - Anja Hauptmann

Kreativteam
Besetzung
Produktionsgalerie (weitere Bilder)
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 1 Zuschauer hat eine Wertung abgegeben:

    32259 Gelungene Tour-Version mit starker Cast
08.03.2022 - Nach Showbesuchen in London und Berlin hatte ich nun die Chance mir die Tour-Version von Ghost anzusehen. Und was soll ich sagen - die Inszenierung funktioniert auch mit kleinem Ensemble ganz wunderbar und berührt in den entscheidenden Momenten.
BÜHNENBILD
Das Bühnenbild besteht aus matt-schwarzen Kacheln die durch verschiebbare Panele immer neue Räume entstehen lassen.
Geschickt eingesetzte LED-Kanten in den einzelnen Ebenen schaffen tolle Effekte und Stimmungen. So wird Sam's Kampf mit den Türen visuell und akustisch dargestellt und auch der fallende Regen eindrucksvoll angedeutet. Wenige aber gut eingesetzte Requisiten ergänzen das Set.
INSZENIERUNG
Die Inszenierung ist flüssig und gerät nur zum Ende des ersten Aktes vor dem Finale etwas ins stocken, was auch mit dem begrenzten musikalischen Material zu tun hat. Die Liebesgeschichte wird gut aber weniger kitschig dargestellt als in vergangenen Inszenierungen. Dennoch nimmt man Sam und Molly ihre Liebe ab und leidet mit ihr mit. Carl hat es nun nicht mehr auf ein Notizbuch abgesehen sondern auf das Smartphone von Sam. Das mag zeitgemäß sein, macht aber nur Sinn wenn der Akku hält. Aber gut. In der technischen Welt der Hochfinanz eine behutsame Aktualisierung. Die Hauptcharaktere harmonieren ganz wunderbar auf der Bühne und spielen stark. Insb. auch die Konflikte sind gut herausgearbeitet ohne allzu hektisch zu wirken. Der 2. Akt ist dichter erzählt und es geht ohne Längen zum spannenden wie berührenden Finale.
CAST
Charles Kreische ist für mich die Überraschung des Abends. Eine starke Stimme, eine Präsenz in fast allen Szenen und ein geniales Zusammenspiel mit Carl, Molly und Oda Mae. Gerade der komödiantische Teil in der Bank lässt die Tragik der Szenerie etwas vergessen. Katrin Merkl als Molly singt wunderbar und zeigt ihre Gefühle nach Sam's Tod eindrucksvoll. Carl wird von Kim David Hammann gegeben und mimt den hinterlistigen "Freund" mit einem einnehmenden Wesen und ebenso starker Stimme in den Solo-Szenen der Songs.
Amani Robinson konnte im Laufe des Abends hin an Profil gewinnen. Auch hier ist der 2. Song im 2. Akt der bessere und lässt die Hütte beben.
SONSTIGES
Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Aussteuerung der Show. Ich habe selten eine Tour-Show besucht in der ein professionelles Playback (MG-Studios Wien) so genial auf die Stimmen der cast abgestimmt war. Die Textverständlichkeit war ausgezeichnet. Keine Übersteuerung, keine summenden Ohren und dennoch die richtige Balance. Großes Lob an die Einrichtung dieses Sounddesigns.
FAZIT
Nach vielen Jahren hat sich der Besuch der Show mehr als gelohnt. Die eher intime Version besticht durch ein durchdachtes Design (einfach aber effektvoll) und mit einer starken Cast, tollen Stimmen und einer berührenden Story.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne) 
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