 Musical-Geschichtsstunde
Cabaret Willkommen, bienvenue, welcome!
© Barbara Pálffy/Volksoper Wien
© Barbara Pálffy/Volksoper Wien
Der Musical-Klassiker über das Berlin zwischen den wilden Zwanzigern und dem heraufziehenden Schatten des Faschismus.
(Text: kw) Premiere: | | 14.09.2019 | Showlänge: | | 150 Minuten (ggf. inkl. Pause) |

Verwandte Themen: Produktion: Cabaret (Theater Dortmund) News: Spielplanpräsentation 2020/21 der Volksoper Wien (27.05.2020) News: Musical-Pläne der Volksoper Wien (24.04.2019)
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Besetzung
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Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 1 Zuschauer hat eine Wertung abgegeben:

    32208 Klassiker in aufwändiger Inszenierung
20.11.2020 - Großes Ensemble, großes Orchester, aufwändige Bühnentechnik, teure Kostüme!
Die Volksoper hat an nichts gespart um den vielgespielten Klassiker CABARET unter der Regie von Gil Mehmert auf die Bühne zu bringen.
Nicht zuletzt wegen diesem enormen Aufwand, muss man eingestehen, dass man sich vorzüglich unterhält.
Dazu trägt auch die nahezu schnörkellos klassische Inszenierung von Routinier Mehmert bei. Er hält sich mit ungewöhnlichen Ansätzen und eigenständigen Interpretationen weitgehend zurück. Auffällig ist allenfalls die vollkommen geschlechtslose Nosferatu ähnliche Optik des Conferenciers. In der gesanglich und tänzerisch makellosen Interpretation durch Ruth Brauer-Kvam bleibt dieses Ding (Mensch oder Charakter kann man es eigentlich nicht mehr nennen) ziemlich unscharf und nebulös.
Bettina Mönch zieht alle Register ihres enormen Könnens. Ihre Sally ist ebenso das billige Flittchen wie die tragische Heroin. Sie hat die stärksten emotionalen Momente des Abends.
Ganz dicht gefolgt von der -wie eigentlich immer- herausragend guten Dagmar Hellberg. Sie lotet die Rolle des Fräulein Schneider bis ins Detail aus -Respekt für ihre Berliner Schnauze) und adelt sie mit ihrer großen Stimme.
Wobei es natürlich viel zu kurz gegriffen wäre, wenn man ein Werk wie CABARET auf seinen Unterhaltungswert reduzieren würde.
Leider fehlen der Regie mitunter die passenden Bilder, um den Irrsinn und die Brutalität des aufziehenden und schon sehr präsenten Nationalsozialismus zu zeigen.
Insbesondere ist die Schlußszene, die aus viel Hin- und Herrennen und in die Länge gezogenen Monologen besteht, nicht besonders eindrucksvoll.
Unterm Strich überwiegt aber das Positive.
Absolut empfehlenswert!

kevin (205 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne) 
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