High Society (2006)
Mittelsächsisches Theater, Freiberg

Musicalrevue über die Schönen und Reichen zu Cole Porter-Melodien: amüsante Skandale und andere chaotische Verwechslungen bei einer Luxus-Hochzeit sorgen für Erheiterung.

Familie Lord bittet zur Hochzeitsfeier: Die schöne, sonnengereifte und tadellose Tracy startet in die Zweitehe. Alle, die zu den oberen der oberen Zehntausend gehören, kommen zum Polterabend. Nur der Brautvater fehlt – wie es hinter vorgehaltener Hand heißt, ist er gerade mit einem Tanzgirl „befasst“. Um den öffentlichen Skandal zu vermeiden, wird Onkel Willi in die Rolle des Hausherrn gezwängt. Er wäre viel lieber bei Gin und dem weiblichen Dienstpersonal geblieben. Für Peinlichkeit sorgt Dexter, Tracys Ex, der uneingeladen auf der Bildfläche erscheint. Unverfroren wie er nun einmal ist, warnt er Tracy vor jeder neuen Ehe – ganz besonders vor der mit dem neureichen Langweiler George. Die Ereignisse spitzen sich zu, als die Braut mit Mike, einem Journalisten der Klatschpresse, anbändelt. Vollends gerät die Party aus dem Ruder, als sich die beiden erst mit reichlich Sekt und dann im Swimmingpool amüsieren. Katzenjammer am Hochzeitsmorgen – Tracy ist fassungslos, wie tief sie aus der Rolle ihrer moralischen Unfehlbarkeit fallen konnte. Und der Bräutigam ist noch fassungsloser, dass sie dabei so happy war. Er verzichtet auf die Braut. Trotzdem wird heute noch eine Hochzeit stattfinden – so wunschgemäß und glamourös, wie das eben nur in der High Society und in der berühmten Hollywood-Verfilmung mit Bing Crosby, Grace Kelly und Frank Sinatra möglich ist. Oder auf der amerikanischen Musicalbühne, wenn Cole Porters unsterbliche Melodien erklingen, so dass der Ausflug hinter die Kulissen der oberen Zehntausend zur swingenden Komödienparty wird.