Wenn der jüdische Milchmann Tevje im kleinen russischen Dorf Anatevka mit dem Schicksal hadert, dann ist das mal tragisch, mal komisch – aber immer für Ohrwürmer gut.
Anatevka ist eine kleine Stadt im zaristischen Rußland zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Die meisten Bewohner sind hart arbeitende, arme jüdische Handwerker. Tevje, der Milchmann, und seine Frau Golde haben fünf (!) Töchter im heiratfähigen Alter. Tevje ist fromm und führt täglich unkonventionelle Zwiegespräche mit seinem Gott, in denen er das Einerseits und Andererseits all seiner Probleme erörtert. Seine Töchter hat er mit Hilfe von Bibelzitaten großgezogen, von denen er nicht wenige selbst erfunden hat, passend zur Situation.
Die Leute von Anatevka sind einfach und erdverbunden. Sie hören wenig davon, was draußen in der Welt passiert. Ihr Dasein regelt sich nach den jahrhundertealten Gesetzen der Tradition. Für Tevje beginnt das Leben schwierig zu werden, als sich seine drei älteren Töchter eine nach der anderen in Männer verlieben, die nicht wie üblich von der Heiratsvermittlerin ausgesucht worden sind. Zeitel, die Älteste, will den armen Schneider Mottel und nicht den reichen Fleischer Lazar Wolf, der so alt ist wie Tevje selbst. Hodel verliebt sich in den Studenten Perchik, der gefährlichen revolutionären Ideen anhängt und Chava gar kann nicht mehr ohne Fedja leben, der Christ ist.
Dazu kommt, daß das friedliche Leben der Juden in Anatevka immer mehr von neuen Ideen und Kräften bedroht wird, die im Laufe des 20. Jahrhunderts ganz Europa beherrschen werden. Was sich zunächst in vereinzelten Pogromen ankündigt, gipfelt im Evakuierungsbefehl des Zaren: Die Juden des Ortes müssen Anatevka verlassen.
Das Musical „Anatevka“ wurde 1964 in New York uraufgeführt und war auf Anhieb ein Welterfolg. Tevjes Lied „Wenn ich einmal reich wär'“ wurde genauso zum international be- kannten Ohrwurm wie der Titelsong „Anatevka“.
Die Juden in Anatevka leben wie der Fiedler auf dem Dach, der lächelnd am Abgrund balanciert, während er sein Lied spielt.
Musical von Joseph Stein, Sheldon Harnick und Jerry Bock
Inszenierung: Dieter Roth
Musikalische Leitung: Victor Puhl
Ausstattung: Heinz-Dieter Ruhland
Choreogrophie: Sigrun Kressmann
Chöre: Eckehard Rösler Auweiler
Münkner, Olbertz, Richter, Rödel, Rosin-Rollin, Schubert, Schulze-Lacureanu, Simone, Treydel – Böttrich/Wolfram, Brunko/Wardeck, Gueorguiev, Hein, Kunze, Lucaciu, Rau, Rautenstengel, M. Sandmann, Simmen, Tabakow, Wardeck/Naumann
Chor und Herrenballett des Theaters Plauen-Zwickau – Philharmonisches Orchester Plauen-Zwickau
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