Der Mann von La Mancha (2004)
Großes Haus, Greifswald

Bei der Premiere 1965 galt der Stoff als derart ausgefallen, dass man nur off-Broadway spielte. Mittlerweile gehört das Cervantes-Drama von Mitch Leigh und Dale Wasserman weltweit zum Standard-Repertoire.

Der spanische Dichter Cervantes und sein Diener werden ins Gefängnis eingeliefert, wo sie ihrer Befragung durch die Inquisition entgegensehen. Um sich vor seinen Mitgefangenen zu verteidigen und um sich und den anderen die Zeit zu vertreiben, improvisiert Cervantes ein Schauspiel, in das er die anderen Mithäftlinge als Akteure einbezieht. Er selbst spielt dabei Alonso Quijana, einen älteren Edelmann, dessen Geist durch die Lektüre vieler Bücher verwirrt ist und der nun als fahrender Ritter Don Quixote mit seinem Diener, dem Knappen Sancho, durch die Welt zieht, um alles Unrecht zu bekämpfen. Zahlreiche Abenteuer müssen die beiden bestehen: Sie kämpfen gegen Windmühlen, die Quixote für Riesen hält, gegen räuberische Mauren und Maultiertreiber. In der Hure Aldonza sieht Quixote das Edelfräulein Dulcinea, dem er seine Verehrung darbietet und sie, trotz des Spotts der anderen, umwirbt. Am Ende des Spiels stirbt zwar Quijana bzw. Quixote, doch zeigt Cervantes auf, dass, solange nur irgendjemand an Quixote glaubt, das Ideal für das er einstand, nämlich die Welt so zu sehen, wie sie sein sollte und nicht wie sie ist, niemals vergehen wird.
Am 22. 11. 1965 wurde das Musical „Der Mann von La Mancha“ des Autorenteams Mitch Leigh, Dale Wasserman und Joe Darion, welches auf einen Roman der Weltliteratur zurückgeht, in New York zur Uraufführung gebracht. Mit 2329 Vorstellungen war es das dritterfolgreichste Musical nach „Fiddler on the Roof“ und „Hello, Dolly“ der 60er Jahre und wird seitdem überall auf der Welt gespielt und zieht immer wieder das Publikum in seinen Bann. In Greifswald und Stralsund wurde „Der Mann von La Mancha“ zuletzt in der Spielzeit 1994/95 gegeben.
Nach dem Roman „El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha“ von Miguel de Cervantes Saavedra.
Uraufführung: New York 22. 11. 1965
Deutschsprachige Erstaufführung: Wien 04. 01. 1968
Musikalische Leitung: Egbert Funk
Inszenierung: Thomas Beyer
Bühne: Carola Pabst
Mit Doris Hädrich (Aldonza), Claudia Meyke-Tübke/Gesine Mucedu, Bini Lee, Christina Winkel, Vera Zühlsdorf; Dieter Alves, Andreas Ammelung/Volkmar Aßmus, Ahmet Melih Colakoglu, Matthias Ehm, Klaus Gerber (Sancho), John Heuzenroeder, Fritz Hille (Cervantes/Don Quixote), Tadeusz Kruszynski, Hans Löbnitz, Per Bach Nissen, Gerd Schrickel, Bernd Schuster; Opernchor; Philharmonisches Orchester Vorpommern.