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Rent (2005 - 2006)
The English Theatre, Frankfurt am Main

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Stehende Ovationen erntet diese Produktion zu recht: Mit seiner dichten und emotionalen Regiearbeit glättet Matthew White die gelegentlichen Falten in Story und Buch. Das Ensemble strahlt vor Talent und Können und zeigt, dass große Namen nicht nötig sind, um großes Theater zu machen. Gespielt wird das englische Original.

Die Inszenierung bewegt sich nah an der Broadway-Fassung (ein schlichtes Eisengerüst genügt als Bühnenbild), die hierzulande in Düsseldorf und später auf Tournee zu sehen war – sie gelingt Matthew White aber dichter, schlüssiger und emotionaler. Angels Tod passiert nicht mehr einfach, sondern wird zum emotionalen Höhepunkt, wenn sie im Wahn des nahenden Todes ihre Freunde in ekstatischen Umarmungen sieht und schließlich in Collins’ Armen zusammenbricht. White manövriert den Abend gekonnt durch die streckenweise mosaikhafte und dadurch holprige Story: Angefangen mit dem seltsamen Mikrokosmos von Lesben, Schwulen, HIV-Positiven, Drogenabhängigen und Dealern bis zu Maureens eigenwilliger Performance über eine Kuh in der Wüste könnte vieles einfach nur schräg wirken – bei White wird es – so weit möglich – schlüssig und sehr gefühlvoll. Immer wieder setzt er Glanzpunkte, wie z.B. den Streit des Lesbenpärchens, der von zarter Eifersucht in einen handfesten Streit mit Prügelei bis zur Trennung und Wiedervereinigung in der nächsten Szene einer emotionalen Achterbahnfahrt gleicht.
Die Darsteller greifen das Material dankbar auf: Besagtes tragisches Duo wird von Gbemisola Ikumelo als Joanne und Cathryn Davis als Maureen mit starken, souligen Stimmen und liebevollem Schauspiel getragen. Peter Saul gibt den Fiesling Benny mit fast schmeichelnder Stimme, während Edward Baruwa (Collins) mit einem grandiosem Gospel-Tenor aufwartet und bei dem Reprise von “I’ll Cover You” einen der bewegensten Momente des Abends schafft. Mark Iles zeigt eine zerbrechliche Angel und erntet im Leoparden-Outfit als Pussy Galore Szenenapplaus. Mimi wird von Ngo Omene Ngofa sehr (und fast ein bißchen zu) frivol gespielt, stimmlich wirkt sie angeschlagen und hat nicht alle Töne sicher im Griff. Neben ihr ist Tim Oxbrow als Roger etwas brav. Seine Vorgänger in dieser Rolle konnten mit Rockstimmen auftrumpfen, doch seine Stimme ist weich und nasal, was gerade bei seinem Solo “One Song Glory” ein Gewinn ist, trotzdem fehlt ihm manchmal die Power. Die absolute Entdeckung aber ist John Robyns als Mark: Erst vor einem Jahr hat er seine künstlerische Ausbildung abgeschlossen und zeigt in dieser Inszenierung eine Stimme, die mühelos den nicht einfachen Part meistert und ein Schauspiel, das vor Kraft und Echtheit nur so strotzt. Jede Bewegung, jeder Blick, sogar sein Gang und die bewegende Mimik zeigen eine runde, stimmige Darstellung der komplizierten Rolle.
Neben dem unzweifelhaften künstlerischen Erfolg muss man Cast und Inszenierung einfach einen Publikumserfolg wünschen – beide hätten ihn verdient.

 
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KREATIVTEAM
DirectorMatthew White
Musical Supervisor and ArrangerAndrew Hilton
DesignerBob Bailey
Musical DirectorGrantley Buck
ChoreographerOmar F. Okai
Lighting DesignerNick Richings
 
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CAST (AKTUELL)
RogerTim Oxbrow
MarkJon Robyns
MimiNgo-Omene-Ngofa
MaureenCathryn Davis
JoanneGbemisola Ikumelo
CollinsEdward Baruwa
AngelMark Iles
BennyPeter Saul
EnsembleCorrie Mac
Helen Siveter
James Reid
Matthew Eames
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Do, 24.11.2005 19:30The English Theatre, Frankfurt am MainPremiere
Fr, 25.11.2005 19:30The English Theatre, Frankfurt am Main
Sa, 26.11.2005 19:30The English Theatre, Frankfurt am Main
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