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Hexen (2004 - 2005)
Friedrichstadt-Palast, Berlin

Kreativ­teamCastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
 

Nicht mehr als höflicher Beifall, die Zugaben müssen dem Publikum nahezu aufgezwungen werden – keine gute Bilanz für eine Revue im wunderschönen Friedrichstadtpalast, die im Kostüm- und Bühnenbild phantasievoll ausgestattet ist. Den meisten Applaus bekommen die Artisten und die Damen-Kickline.

Opernmacher glauben gerne, sie wären besser als Musicalleute. Die wiederum fühlen sich gerne den Revuegestaltern künstlerisch überlegen. Doch ebenso, wie es regelmäßig in die Hose geht, wenn Opernpersonal Musical veranstaltet, heißt es noch lange nicht, dass eine Revue gut wird, wenn ein Haufen Musicalspezialisten mitwirkt.
Vier Hexen erschaffen ein männliches Spielzeug und streiten sich dann darum. Aus dem Plot hätte man sicher eine schöne Revue bauen können. Bei Alexander Iljinskij (Buch/Liedtexte) und Matthias Davids (Regie) aber bleiben die Charaktere farblos. Karim Khawatmi singt mit angezogener Handbremse und legt den Adam zudem derart arrogant an, dass die Begierde der Hexen nicht nachvollziehbar ist. Leah delos Santos strahlt nett, auch Iris Makris und die Tänzerin Susann Malinowski-Märtens sind brav – echte Hexen stellt man sich geheimnisvoller vor. Einzig Katja Berg darf ihre Rolle aggressiver und extrovertierter anlegen (und überzeugt auch stimmlich).
Immer dann, wenn es auf der Bühne nichts zu staunen gibt, langweilt die Show. Und zu staunen gibt es trotz grandioser Ausstattung wenig. Alles ist sehr schön, aber kaum etwas überrascht. Auch die Musik von Frank Nimsgern strandet irgendwo ziemlich nichtssagend zwischen Pop und Rock. Besonders übel hat es Khawatmi mit dem pathetisch-langweiligen »Beende die Reise, rien ne va plus« getroffen. Das Hexen-Quartett darf mit »Hexen sind halt so« in diversen Reprisen wenigstens klingen wie Anastacia in »One day in your life«.
Die Ausstattung hat ihre Highlights im zweiten Akt, wenn Tänzer auf dem Monitor eines überdimensionalen Laptops auftauchen und Katja Berg in einen zur Computermaus umgebauten Autoscooter steigt. Die Tastatur wird auseinandergezogen, durch Spiegel-Drehtüren taucht das business-like gekleidete Damen-Ensemble auf. Überflüssige Kleidungsstücke werden an einen überdimensionalen Kleiderbügel gehängt, und ab in die Kickline – eine witzige Inszenierung, die Szenenapplaus bekommt. Der Einfall, die Nummer anschließend mit einer bunten Herrentruppe und einem Song, der die Unterschiede preist, zu karikieren, funktioniert dagegen nicht. Zu schwach ist der Songs (musikalisch wie tänzerisch) im Vergleich zu seinem Vorgänger.
Musicals leben von einer guten Handlung, Revuen von ihren Überraschungen und ihrem Zauber – trotz des Titels kommt in »Hexen« leider Beides zu kurz.

 
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KREATIVTEAM
RegieMatthias Davids
Buch, LiedtexteSascha Iljinskij
KompositionFrank Nimsgern
ChoreografieAdrian Allsopp
Maik Damboldt
Melissa King
Jan Linkens
BühnenbildHeinz Hauser
LichtdesignGünter Jäckle
KostümAndrea Kleber
MaskePeter Bänsich
Musikalische LeitungDetlef Klemm
BallettleitungRoland Gawlik
Die Solisten und das Ballett des Friedrichstadtpalastes, BallettdirektorRoland Gawlik
Das Orchester des Friedrichstadtpalastes, ChefdirigentDetlef Klemm
 
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CAST (AKTUELL)
ClonyKatja Berg
AdamKarim Khawatmi
DonnaIris Makris
BellaLeah delos Santos
TänzerinSusann Malinowski-Märtens
ArtistikAir Imagine [Luftballett am Vertikalseil]
Pellegrini Brothers [Äquilibristik]
Duo Sidorenko [Hochseildarbietung]
Coppia d' amanti [Trapezdarbietung]
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Sa, 04.09.2004 20:00Friedrichstadt-Palast, BerlinPremiere
So, 05.09.2004 16:00Friedrichstadt-Palast, Berlin
So, 05.09.2004 20:00Friedrichstadt-Palast, Berlin
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