Evita (2004)
Theater, Lüneburg

Webbers 70er-Klassiker mit Cornelia Drese (Eva Perón), Willi Welp (Ché Guevara), Ulrich Kratz (Péron) und Karl Schneider (Magaldi).

»Anstatt Reformen gab es Polizei, anstatt Politik nur leere Rederei, statt Brot gab man dem Volke Opium. Sie wickelte es um den Finger rum.« Für die einen war sie so etwas wie eine Heilige, für die anderen eine machtgierige Egoistin. Die einen bewunderten sie als Wohltäterin, die sich für die Unterprivilegierten und Bedürftigen der Gesellschaft engagierte und für die Rechte der Frauen einsetzte. Die anderen verachteten sie, da sie mit kühler Berechnung alle Menschen für ihre Zwecke auszubeuten wusste. Bei keiner Frau des öffentlichen Lebens gehen die Meinungen so sehr auseinander wie bei Evita Perón (7.5.1919 ? 26.7.1952). Das Bild dieser streitbaren Person wollten Andrew Llyod Webber und Tim Rice in ihrem 1978 uraufgeführten Musical »Evita« vermitteln. Der Textdichter ließ sich dazu einen besonderen Kunstgriff einfallen. Er lässt die einzelnen Stationen in Evitas Karriere ? vom armen Mädchen aus der Provinz, über den Filmstar bis hin zur einflussreichen argentinischen Präsidentengattin, die früh an Krebs verstarb ? wie einen Bilderbogen vor dem Publikum ablaufen. Als Erzähler und Kommentator der Ereignisse tritt der aus Argentinien stammende spätere kubanische Revolutionär Ché Guevara (1928-1967) auf, der das von Evita selbst inszenierte Bild der unantastbaren lebenden Legende durch seinen kritischen Blick immer wieder zerstört. Die beiden Autoren wollen ihre »Evita« nicht als historisches Dokument verstanden wissen. Das Musical zeigt vielmehr anhand eines Einzelschicksals, wie verführerisch die Aussicht auf Macht sein kann und wie sie die Menschen korrumpiert. Gleichzeitig erlebt man, wie gedankenlos sich viele Menschen von charismatischen Machthabern verführen lassen, obwohl diese ein Leben in Luxus führen, von dem alle anderen nur träumen können. Rice?s elegante und zynische Texte geben den Ton vor, dem Webbers zwischen Rock, lateinamerikanischen Rhythmen und argentinischen Tangoklängen changierende eingängige Musik folgt. Evitas Song »Don?t Cry For Me, Argentina« erstürmte bereits zwei Jahre vor der Uraufführung des Musicals als Single-Auskopplung die internationalen Hitparaden und war einer der Garanten für den späteren weltweiten Bühnenerfolg.

 
Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
TERMINE
keine aktuellen Termine
 
Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
TERMINE (HISTORY)
Mi, 04.02.2004 20:00Theater, Lüneburg
Fr, 06.02.2004 20:00Theater, Lüneburg
So, 15.02.2004 19:00Theater, Lüneburg
▼ 7 weitere Termine einblenden (bis 17.04.2004) ▼
Zur Zeit steht die Funktion 'Leserbewertung' noch nicht (wieder) zur Verfügung. Wir arbeiten daran, dass das bald wieder möglich wird.
Overlay