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Hair (2009 - 2011)
Nationaltheater, Mannheim

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Gut gelungene, frische Inszenierung des vielgespielten Klassikers, die hauptsächlich mit einem sehr guten Ensemble gesanglich und schauspielerisch punkten kann, allerdings mit der Hausakustik zu kämpfen hat. In Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Kassel.

Den Anfang macht eine grell ausgeleuchtete, in Weiß gehaltene Bühne, auf der die drei Hauptdekorationen des Abends stehen – zwei riesige bespielbare Rampen und ein Leuchtkasten mit amerikanischer Flagge. Was zunächst wie das typische Mannheimer Bühnenbild wirkt – sehr reduziert und kalt – zeigt im Laufe des Stückes durch verschiedene Ausleuchtungen, Arrangements, Bespielungen und etwas zusätzliches Mobiliar, dass “Hair” nicht mehr braucht. Immer wieder gelingt es, passende Atmosphären zu schaffen und dem Auge Neues zu bieten. So dienen die Bühnenteile und ein Vorhang gleichzeitig als Projektionsflächen für zeitlich passende Fernseheinspielungen, die in die Handlung einbezogen werden und als verschiedene Spielebenen, die teilweise sehr akrobatisch vom Ensemble genutzt werden.

Auch die Darsteller lassen am Premierenabend kaum Wünsche offen. Markus Schneider als Claude kann mit guter Musicalstimme überzeugen und spielt seine Rolle nach außen hin unrebellisch – zeigt aber in emotionalen Momenten, dass unter der Oberfläche Claudes so einiges vor sich hin brodelt. Im Vergleich dazu kommt Henrik Wager als Berger schon fast aggressiv daher und nimmt bei seinen Auftritten die Bühne für sich ein. Einige Power bringt Peggy Pollow als Jeannie in die Inszenierung, die wie ein wahrer Wirbelwind über die Bühne und Claude mit ihren Liebesbekundungen auch schon fast von dieser herunter fegt. Etwas subtiler und emotionaler sind da die Momente von Sheila, die überzeugend von Nora Leschkowitz dargeboten wird. Erst überschwänglich, dann rebellisch bis hin zu melancholisch zeigt sie ihre Rolle und setzt mit “Easy to be Hard” einen der emotionalsten Momente des Stückes gekonnt um. Auch das Elternpaar Bukowsky überzeugt darstellerisch. Carlo Ghirardelli als Claudes Vater hasst man von seinem ersten Auftritt an und Simone Stahlecker als Mutter wirkt dauerrauchend so gelangweilt und verzweifelt, dass man ihr die Drogen der Hippies schon selbst unterjubeln möchte.

Gesanglich hat vor allem Ex-Aida Judith Lefeber einiges zu tun, die gefühlte fünfzig Prozent der Lieder darbringt. Man muss ihren kehligen Gesangsstil schon mögen, um jede ihrer Interpretationen für gelungen zu halten, aber rein objektiv betrachtet meistert sie alle Parts mit starker Stimme sehr gut und kann auch in leisen Momenten mit vollkommen anderer Gesangsstimme überzeugen. Auch Rebecca Stahlhut glänzt als Crissy mit “Frank Mills” – da wünscht man sich noch das ein oder andere Solo mehr.

Der große Minuspunkt des Abends ist allerdings die Akustik im Opernhaus. Dass Englisch gesungen wird, ist nicht weiter schlim, da gerade in lauteren Musikpassagen der Gesang der Darsteller oft untergeht. Schade auch für die sehr gut spielende Band, die stellenweise einfach nur laut dröhnend zu hören ist. Wenn diese Probleme allerdings durch eine bessere Soundabmischung behoben werden, lohnt sich der Besuch von “Hair” im Nationaltheater allemal – gerade wegen des Ensembles, das sehr gute Gesangs-, Schauspiel- und auch halsbrecherische Akrobatikleistungen zeigt.

 
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KREATIVTEAM
Musikalische LeitungMichael Cook
InszenierungPhilipp Kochheim
BühneThomas Gruber
KostümeBernhard Hülfenhaus
ChoreografieAlonso Barros
DramaturgieStephanie Winter
Anselm Dalferth
 
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CAST (AKTUELL)
Claude Hooper BukowskyMarkus Schneider
Donna BukowskyTanja Schön
BergerRandy Diamond
Henrik Wager
Mrs. BukowskySimone Stahlecker
Mr. BukowskyCarlo Ghiradelli
WoofChristof Maria Kaiser
HudAlvin Le-Bass
Darren Perkins
JeanniePeggy Pollow
Dionne, SupremeJudith Lefeber
CrissyRebecca Stahlhut
SheilaNora Leschkowitz
Naima/SupremeJennifer Sarah Boone
Cecilia/SupremeGina Marie Hudson
ChePhilipp Georgopoulos
CosmaJenny Schlensker
OonaKatharina Strohmayer
ShivaElisabeth Markstein
SteveKristian Lucas
UschiAnnabelle Mierzwa
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Sa, 07.11.2009 19:30Nationaltheater, MannheimPremiere
Sa, 14.11.2009 20:00Nationaltheater, Mannheim
Fr, 20.11.2009 20:00Nationaltheater, Mannheim
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